Das Direktorium der Galopper hatte es zweifellos gut gemeint mit dem Galopprennverein am Mülheimer Raffelberg. Von den fünf Renntagen, die in diesem Jahr auf der attraktiven Familienrennbahn durchgeführt werden, sind zwei so genannte Listenrennen, dotiert mit jeweils 20.000 Euro, nach Mülheim vergeben worden. Doch nach derzeitigem Stand müssen die Anhänger des Galopprennsports auf exakt diese beiden Rennen am Raffelberg verzichten, denn für den Rennverein sind diese Rennen trotz großer Anstrengungen momentan nicht zu finanzieren.
Vorstandsmitglied Dirk von Mitzlaff: „Wir haben das zuständige Direktorium in Köln bereits informiert, denn dort wollte man bis Anfang Mai eine Entscheidung haben. Noch sind wir hoffnungsvoll, vielleicht doch Sponsoren zu finden. Aber derzeit können wir halt keine definitiven Zusagen machen, die teuren Rennen am Raffelberg zu veranstalten.“
Bei den beiden teuren Prüfungen, die die Mülheimer aktuell nicht stemmen können, handelt es sich um das „Silberne Band der Ruhr“, vorgesehen für den dritten von fünf Renntagen an Fronleichnam, 7. Juni, sowie um das Berberis-Rennen, das am letzten Renntag des Jahres (Sonntag, 28. Oktober) durchgeführt werden sollte.
Mülheims Präsident Hans-Martin Schlebusch: „Wir haben durchblicken lassen, dass wir diese Rennen nur zwischenzeitlich abgeben möchten, sie bei besserer Finanzlage gerne wieder zum Raffelberg zurückholen würden.“ Man setzt auch auf Verhandlungen mit der einflussreichen Besitzervereinigung, von der man sich eventuell finanzielle Unterstützung erhofft.
Vorstandsmitglied Dirk von Mitzlaff sagt: „Die Rennen werden jetzt wohl zunächst anderweitig angeboten. Ich könnte mir vorstellen, dass München und Hoppegarten Interesse haben.“
Dem Rennverein vom Raffelberg ist vorgegeben, in diesem Jahr mindestens Rennpreise von 150.000 Euro zu garantieren, also pro Renntag im Schnitt 30.000 Euro. Beim ersten Renntag am vergangenen Wochenende konnte der Veranstalter dieses Rennpreis-Soll sogar übertreffen, denn es wurden rund 35.000 Euro an die Besitzer ausgeschüttet. Und das, obwohl Temperaturen von unter zehn Grad und Dauerregen an diesem 5. Mai nicht gerade optimal für den Veranstalter und die Besucher waren, was auch negative Auswirkungen auf die Wettumsätze hatte.