Am vierten Tag der YONEX German Open in der RWE-Sporthalle halten am Freitag in den Viertelfinals nur noch ganz wenige Aktive des DBV die Fahne des Gastgeberlandes hoch. Allen voran die an Position eins gesetzte Juliane Schenk (SG EBT Berlin), die erwartungsgemäß ihren Weg geht. Sie besiegte am Donnerstag die Thailänderin Inthanon Ratchanok mit 21:17 und 21:12.

Für den Paukenschlag schlechthin sorgten aber zwei deutsche Herren. Bei den Open kochte die Stimmung richtig hoch. Grund dafür war ein Achtelfinale mit deutscher Beteiligung. Routinier Michael Fuchs (28/1. BC Bischmisheim) und Oliver Roth (24/PTSV Rosenheim) mussten in der Runde der letzten Sechzehn im Doppel gegen das japanische Duo Hirokatsu Hashimoto/Noriyasu Hirata antreten. Die Deutschen hatten bei der Mixed-Team-EM, die jüngst in Amsterdam stattfand, die Silbermedaille gewonnen und begannen auch in Mülheim vielversprechend. Bis zum Satzende hielten sie eine Führung und entschieden den ersten Durchgang mit 21:18 für sich. Im zweiten Satz erwischten sie einen schlechten Start und gerieten mit 0:4 in Rückstand. Dann jedoch erzielten sie acht Punkte in Folge. Die Freude über den Vorsprung währte jedoch nur kurz: Nachdem die Asiaten zum 15:15 ausgeglichen hatten, gewannen sie zunehmend die Überhand und gewannen den Durchgang mit 21:18:21.

Im finalen Akt dominierten die Asiaten zunächst deutlich. Über die Zwischenstände 3:7 und 10:15 sahen sich Fuchs/Roth beim Stand von 15:20 fünf Matchbällen der Japaner gegenüber. Was folgte, riss die Zuschauer von ihren Sitzen. Ball für Ball wehrten die Deutschen ab, erspielten sich einen Matchball und verwandelten ihn. Sieben Punkte in Folge bedeuteten nach einer Stunde Spieldauer den Einzug ins Viertelfinale.

„Im ersten Satz haben wir alles so gemacht, wie es uns der Trainer gesagt hat“, erläuterte Roth die Entwicklung des Spielverlaufs. Im zweiten Satz habe man Probleme mit dem hohen Tempo der Japaner gehabt. „Dadurch sind uns Flüchtigkeitsfehler unterlaufen.“ Dass es dann doch noch so gut gelaufen ist, sei natürlich großartig. „So etwas habe ich bisher nur einmal gegen mich erlebt. Da habe ich 19:15 geführt und dann keinen Punkt mehr gemacht.“

Der Tag hatte aus deutscher Sicht nicht gut begonnen. Im Herreneinzel ereilte die Protagonisten reihenweise das Aus. Zunächst verlor Dieter Domke vom 1. BC Bischmisheim mit 10:21 und 15:21 gegen den an Position gesetzten Dänen Hans-Kristian Vittungshus, dann verabschiedete sich Sven Eric Kastens (VfL 93 Hamburg) mit 15:21 und 17:21 gegen den Japaner Kazushi Jamada (Setzplatz 10) und dann musste sich der an Position 6 gesetzte Marc Zwiebler vom 1. BC Beuel nach der 15:21 und 13:21-Niederlage gegen Jen Hao Hsu aus Taiwan vom Mülheimer Publikum verabschieden. „Ich habe heute Nacht davon geträumt, dass ich das Spiel verlieren werde. Das war heute nicht mein Tag. Bisher habe ich erst einmal gegen ihn gespielt, das war vor einem halben Jahr, und da habe ich noch klar gewonnen. Ich wusste jedoch, dass es heute sehr schwer wird, da mein Gegner in der letzten Woche die Austrian Open gewonnen hat.“

Vierter im unglücklichen Bunde war der für den Erstligisten 1. BV Mülheim spielende und für Italien startende Taufiq Hidayat Akbar, der sich beim 19:21, 15:21 gegen Wan Hoo Shon aus Südkorea (Position 7) gut verkauft hat.

Das an Position acht gesetzte deutsche Damendoppel Sandra Marinello (1. BC Düren)/Birgit Michels (1. BC Beuel) musste sich den Südkoreanerinnen Jung Eun Ha/Min Jung Kim mit 15:21 und 17:21 geschlagen geben. „Die beiden ziehen ihr Tempo komplett durch. Es kommt auch immer auf die Auslosung aus und die war wirklich nicht glücklich,“ so Michels, die am Abend zuvor mit ihrem Partner Michael Fuchs (beide waren an Position vier gesetzte) gegen den Olympiasieger von 2008 im Mixed, Lee Yong Dae aus Südkora, und seiner neuen Partnerin Kim Ha Na verloren hatte.