Die aus Berlin eingeflogenen Protagonisten schnupperten bei der Pressekonferenz am Montag schon einmal Mülheimer Hallenluft. „Wir freuen uns auf die Box-Gala am 12. Februar in der RWE-Sporthalle und ein begeisterungsfähiges Publikum“, so die Stars Arthur Abraham und Yoan Pablo Hernandez unisono.

Fast fünf Jahre ist es her, da war Sauerland Event zuletzt mit einer großen Profibox-Veranstaltung in Mülheim zu Gast. Am Samstag, 12. Februar, Beginn 18.30 Uhr, wird die RWE-Sporthalle erneut Austragungsort eines hochkarätigen Kampfabends sein. Die ARD überträgt die Hauptkämpfe live, für die Moderation zeichnen Waldemar Hartmann und Henry Maske verantwortlich. Dass die Fäuste in der Stadt am Fluss fliegen, kommt nicht von ungefähr. „Als der Kampftag kurzfristig angesetzt worden ist, haben wir uns schnell für Mülheim entschieden“, so Patricia Sattel, Event Managerin Sauerland Event. „Als wir zuletzt im Jahr 2006 hier waren, herrschte eine fantastische Atmosphäre und es gab tolle Kämpfe. Auch wegen der großen Tradition ist die Wahl auf Mülheim gefallen. Der Boxsport hat in dieser Stadt Geschichte geschrieben. Und mit Alexander Frenkel, dem Europameister im Cruisergewicht, steht ja auch ein ehemaliger Mülheimer Amateurboxer im Ring.“

Hagen Doering, Sportdirektor Sauerland, verspricht dem Publikum (die RWE-Sporthalle mit 3000 Sitzplätzen und ein paar hundert Stehplätzen wird aller Voraussicht nach ausverkauft sein) großen Sport: „Hier wird sich keiner hinstellen, um zu verlieren, das macht den Reiz des Kampfabends aus. Die Kämpfe werden in 20 bis 30 Ländern übertragen, das geht bis nach China. Das wird großer Sport aus Mülheim sein. Und für Mülheim bietet sich die große Gelegenheit, sich international zu präsentieren.“

Als letzter Boxer hatte sich Arthur Abraham (30) für einen Kampf in der RWE-Sporthalle entschieden. Für die Kenner der Szene ist das das berühmte i-Tüpfelchen. Der frühere Mittelgewichts-Weltmeister und aktuelle Super-Six-Teilnehmer wird gegen den Kroaten Stjepan Bozic antreten. „Ich will vor dem Halbfinale beim Super-Turnier unbedingt noch einen Kampf machen, um in Form zu kommen. So ein Kampf ist wichtig für den Körper, aber auch im mentalen Bereich“, so der Schützling von Trainer Ulli Wegner, auf den voraussichtlich im Mai in den Vereinigten Staaten der Erstplatzierte der Super-Six-Gruppenphase, Andre Ward (USA), wartet.

Abraham will das für ihn beklemmende Geschehen im letzten Super-Six-Kampf (Punktniederlage im November in Helsinki gegen den Briten Carl Froch) in Mülheim vergessen machen. „Ich trainiere seit Mitte Dezember und werde bis zum 12. Februar fit sein. Mein Ziel ist es, einen guten Kampf zu liefern und dass sich meine Anhänger freuen. Meinen Gegner kenne ich aus dem gemeinsamen Sparring. Er besitzt ein sehr gutes Kämpferherz.“

Auch der 26-jährige Yoan Pablo Hernandez fiebert seiner Aufgabe in Mülheim entgegen: „Ich hatte nicht erwartet, dass es mit dem Kampf so schnell geht. Ich will einen schönen Kampf machen und hoffe auch auf Fans aus meiner Heimat Kuba.“ Der WBA-Weltranglistenerste im Cruisergewicht hatte sich im Dezember in Berlin mit einem K.o.-Sieg gegen Ali Ismailov das Pflichtherausforderungsrecht beim Weltverband gesichert und tritt nun gegen den Interims-Weltmeister Steve Herelius (Frankreich) an.