Mülheim. In den vergangenen Jahren ging es für die Handballerinnen des SV Heißen stetig bergab. Das soll nun ein Ende haben, auch dank des neuen Trainers.
Die Handball-Frauen des SV Heißen haben schon andere Zeiten erlebt. Spielzeiten, in denen sie zu den stärksten Teams der Region zählten. Noch vor zwei Jahren waren sie in der Verbandsliga beheimatet. Erinnerungen, die mehr und mehr verblassen. Derzeit spielt der SV Heißen in der zwei Klassen tieferen Regionsoberliga gegen den Abstieg. Doch es gibt Hoffnung: Timo Redlich hat als neuer Trainer übernommen, unter dem 36-Jährigen soll es wieder bergauf gehen, soll die Jugendarbeit der vergangenen Jahre endlich im Seniorenbereich Früchte tragen. Und das Chaos der jüngsten Monate abgehakt werden.
Denn ja, die vergangenen zwei Jahre waren bittere für die Mülheimer. Nach dem Verbandsliga-Abstieg kämpfte das Frauenteam mit Personalmangel, in der Landesliga konnte der SVH gleich dreimal aus Personalmangel nicht antreten und stand deshalb schon früh als Absteiger fest. In der neureformierten Regionsoberliga sind die Probleme ähnlich, zuletzt hatte Trainer Lars Franken aus privaten Gründen seinen Rücktritt angeboten. „Wir sind im Guten auseinander gegangen und danken Lars für die Arbeit der vergangenen Monate“, sagt Ignac Kokas, der Sportleiche Leiter der Heißener.
SV Heißen: Viele Junge, wenige Routiniers

Immerhin sehen die Verantwortlichen nun Licht am Ende des Tunnels. Timo Redlich kam aus Essen von der SG TuRa Altendorf. Dort war er als Jugendtrainer tätig und wird dies auch künftig in Heißen sein. Denn der Plan sieht vor, die Jugendarbeit nahtlos mit der Frauenmannschaft zu verknüpfen. Ab der kommenden Saison wird der 36-Jährige neben den Frauen auch die weibliche A-Jugend trainieren. „In den vergangenen Jahren haben wir die Jugendabteilung auf- und ausgebaut, jetzt wollen wir die Früchte im Erwachsenbereich ernten“, sagt Kokas.
Denn schon jetzt besteht das Frauenteam aus vielen jungen Spielerinnen und wenigen Routiniers. Selbst B-Juniorinnen sammeln schon Einsatzzeiten. Der Blick geht also Richtung Zukunft, auch wenn die Gegenwart derzeit noch etwas rau ist. Die Heißenerinnen sind Vorletzter, zwei Teams steigen aus der zwölf Mannschaften starken Regionsoberliga ab. Im vorletzten Spiel verletzte sich A-Jugend-Talent Andjela Knezic schwer, die Top-Torschützin wird mit einem Kreuzbandriss lange ausfallen. Auch Meryem Marchoud fällt mit einer Knieverletzung aus. Immerhin wird die für die Abwehr so wichtige Abräumerin in wenigen Wochen zurückerwartet. Dann soll es noch klappen mit dem Klassenerhalt, an diesem Samstag geht es nach Duisburg zum VfL Rheinhausen II (14 Uhr). „Wir sind zuversichtlich, dass wir die Klasse noch halten“, sagt Ignac Kokas. „Die Teams im Tabellenkeller liegen punktetechnisch noch eng beieinander, zudem spielen wir noch gegen die direkten Konkurrenten.“
SV Heißen: Entwickler statt Feuerwehrmann
Bei seiner Premiere setzte es für den neuen Trainer vergangene Woche gleich eine 42:13-Niederlage gegen Tabellenführer Eintracht Duisburg. Doch Timo Redlich wurde nicht primär als Feuerwehrmann geholt, sondern als Entwickler für die Zukunft des Frauen-Handballs beim SV Heißen. Auch wenn auf diesem Weg noch einige Feuerchen bis zum Klassenerhalt ausgetreten werden müssen.
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