Mülheim. Letzte Saison traf Alfred Appiah kein einziges Mal, nun steht er schon bei vier Toren. Was beim VfB Speldorf gut läuft und was noch nicht.

Der Umbruch beim VfB Speldorf war vor der Saison groß. Zahlreiche Leistungsträger verließen den Klub, gingen nach Ennepetal, Mintard oder, wie im Fall von Anil Özgen, zum kommenden Gegner SV Scherpenberg (Freitag, 19.30 Uhr, Sarner Straße 326).

Der VfB reagierte mit Einfallsreichtum und blieb seinem Weg treu. Statt großer Namen kamen Talente nach Speldorf oder aber Spieler, die zuletzt nicht so richtig Fuß fassen konnten bei ihren alten Vereinen – wie zum Beispiel Alfred Appiah. „Er hatte keine gute letzte Saison, hat kein Tor geschossen“, sagt Speldorfs Tainer Julien Schneider über den 25-jährigen Stürmer, der in der Winterpause der vergangenen Saison innerhalb der Oberliga vom SC St. Tönis zum 1. FC Kleve wechselte. Im Sommer zog es ihn dann nach Speldorf.

VfB Speldorf reagierte auf einen Engpass in der Offensive - und fand die richtige Lösung

Und den ersten Eindrücken zufolge könnte dies der genau richtige Schritt gewesen sein. Schon am ersten Spieltag traf Appiah nach seiner Einwechslung in der zweiten Hälfte beim 3:1-Sieg über die SGS Essen. Am vergangenen Spieltag beim 6:2 gegen Wesel-Lackhausen wurde er mit einem Hattrick und einem Assist dann zum überragenden Mann. „Das war ein Potpourri an Toren. Ein direkter Freistoß, ein Fernschuss, ein Abstauber, da war alles dabei. Er ist ein klassischer Mittelstürmer, das tut uns richtig gut“, freut sich der Coach über den Einstand.

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Dabei ist Appiah erst in der Woche vor dem Saisonstart zum Kader gestoßen. „Weil Yassin Merzagua mit einem Bänderriss in der Schulter noch zwei, drei Wochen ausfällt und auch Max Manzelmann und Fabian Schürigs fehlten, mussten wir was machen“, so Schneider. Die Ausfälle eins zu eins zu kompensieren war aber schlicht unmöglich. Vor allem Merzaguas Qualitäten sind so nicht noch einmal im Kader vorhanden. „Das kann nur im Kollektiv funktionieren. Aber wir wissen, dass es eine Stärke von uns ist, dass sich die Spieler wohlfühlen und so entfalten können“, sagt Schneider. Womit man wieder bei Alfred Appiah wäre.

Freitagabend ist der SV Scherpenberg zu Gast beim VfB Speldorf

Den Top-Start mit sechs Punkten möchte der Trainer aber noch nicht zu hoch hängen. Wichtig seien einfach die sechs Punkte. Luft nach oben gebe es noch in einigen Bereichen. Da wären zum Beispiel der Spielaufbau und die Automatismen. „Manchmal“, sagt Schneider, „ist es noch zu viel Stückwerk. Wir müssen dran arbeiten, unser Spiel 90 Minuten lang durchzubringen. Wir haben immer gute Phasen, aber auch immer welche, die nicht ganz so gut sind. Wobei“, merkt Schneider an, „damit wären wir eigentlich auch wieder bei den Dingen, die gut laufen. Denn wir bekommen es auch in diesen Phasen gut wegverteidigt, mit Leidenschaft und den richtigen Tugenden. Zudem sind wir sehr gut im Umschaltspiel, effizient und haben eine mannschaftliche Geschlossenheit.“

Klingt alles sehr positiv an der Saarner Straße. Das Duell gegen Scherpenberg könnte da schon ein echter Fingerzeig werden. Schneider: „Sie galten vor der Saison und gelten immer noch als einer der Aufstiegsfavoriten. Wir gehen es befreit an, wissen um unsere Qualität. Bringen wir die auf den Platz, wird es ein Spiel auf Augenhöhe.“

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