Mülheim / Essen. Im Niederrheinpokal gab es in der 1. Runde sportlich keine großen Aufreger. Dafür sorgten Eintrittspreise. Warum manche kleinen Vereine damit Probleme haben.
Die erste Runde im Niederrheinpokal 24/25 ist durch. Auf den Plätzen: keine großen Überraschungen oder Aufreger. Vor den Plätzen: schon etwas mehr.
So geschehen beim Bezirksligisten Mülheimer SV 07. Die Saarner bekamen zu Hause eine standesgemäße 0:8-Klatsche vom Vorjahres-Oberligameister Sportfreunde Baumberg aus Monheim. Darüber regte sich beim MSV zwar niemand auf, Missmut gab es aber an der Tageskasse.
Niederrheinpokal in Mülheim: Preisfrust in der 1. Runde beim MSV
„Entgegen unserer Überzeugung und Festlegung der Eintrittspreise bestehen die Sportfreunde Baumberg für unser Pokalspiel auf die Eintrittspreise analog der Empfehlungen des Fußballverbandes Niederrhein“, verkündete der Mülheimer SV 07 am Vortag des Spiels auf seiner Facebookseite. Konkret bedeutete das am 11. August am Saarnberg: Zehn Euro Eintritt für Vollzahler und acht Euro für das ermäßigte Ticket – beides rund doppelt so viel wie sonst.
„Das ist ärgerlich für alle Zuschauer, die da waren, insbesondere unsere Mitglieder, die sonst nichts zahlen müssen“, findet Peter Hein, 1. Vorsitzender des Mülheimer SV. Er glaubt, es wären an diesem schönen Sommersonntag mehr Leute gekommen, wenn der Verein seine üblichen Preise hätte aufrufen dürfen.
Höherklassigere Vereine diktieren Eintrittspreise
Bei Verbandspokalspielen geht das eben nicht. Das Eintrittsgeld wird geteilt und richtet sich nach der Ansage der höherklassigeren Mannschaft. Gibt diese nicht ihr O.K. für eine andere Regelung, gelten die Preisempfehlungen des Fußballverbandes für die jeweils höhere Liga. Dafür werden jedoch auch stets die Ausgaben, zum Beispiel für die Aufwandsentschädigungen der Schiedsrichter, geteilt, was bei defizitären Spielen eher dem kleineren Verein zugute kommt.
Weniger Eintritt und dafür eventuell mehr Zuschauer, oder mehr Eintritt und dafür eventuell weniger Zuschauer? Ohnehin wohl eher eine Frage der Vereinsideologie als eine wirtschaftliche – wenn der höherklassigere Gegner zum Beispiel Baumberg heißt.
Adler Union Frintrop: „Man weiß ja, wo man da mitspielt“
Bei Adler Union Frintrop sieht das in der kommenden zweiten Runde des Niederrheinpokals schon attraktiver aus. Dann kommt Rot-Weiß Oberhausen. Für den Essener Landesligist durchaus eine Chance auf mehr Einnahmen als sonst.
„Meine persönliche Meinung dazu: lieber immer faire Eintrittspreise aufrufen“, sagt Johann Wüst, sportlicher Leiter der Adler. „Die Leute essen und trinken ja fast alle auch noch was, das sollte dabei auch nicht außer Acht lassen.“ Mit RWO hätten sich die Frintroper für ihr Heim-Pokalspiel (Dienstag, 24. September 2024, 19:30 Uhr) jetzt auf zehn (Vollzahler) und fünf (ermäßigt) geeignet.
Diese Ticketkurse liegen dann sogar unterhalb der Oberhausener Regionalligapreise. „Wir hatten bisher auch nie Probleme mit höherklassigeren Pokalgegnern bei der Preisabstimmung“, berichtet Wüst. „Man kann ja über alles reden. Und wenn nicht, weiß man als kleinerer Verein ja, in welchem Wettbewerb man da spielt und wie die Regeln sind.“
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