Mülheim. Beim Debüt von Ex-Nationalspieler David Odonkor teilt Blau-Weiß Mintard die Punkte. Das Team zeigt dem Trainer, woran gearbeitet werden muss.
Ein Hauch von Sommermärchen in den kalten Mintarder Ruhrauen. Mit einem lautstarken „Wir sind ein Team“ machten sich die Fußballer von Blau-Weiß Mintard vor dem Landesligaspiel gegen die SGE Bedburg-Hau heiß.
Das verregnete Pflichtspieldebüt des neuen Trainers David Odonkor endete 2:2 (0:1) – ein Ergebnis, das in Ordnung ging und ein Spiel das zeigte, woran die Mintarder in den kommenden Wochen arbeiten müssen.
Mintard hat Spielkontrolle – macht aber zu viele Fehler
Optisch hatten die Mintarder das Spiel gegen die in Celtic-Glasgow-Farben gekleideten Gäste weitestgehend im Griff. Aber: Zu oft war die Odonkor-Elf zu fahrig im eigenen Ballbesitz, lud den Gegner zu Kontern ein. „Darüber hatten wir vor dem Spiel gesprochen. Wenn du eigene Fehler machst, zerstört das den Matchplan“, so David Odonkor, der am Spielfeldrand ebenso heiß lief wie seine Co-Trainerin Soumiya Bouhadi.
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So ein Fehler leitete dann auch das 0:1 ein. Murat Yildiz setzte seinen Mitspieler Manace Mbonbo durch ein verunglücktes Zuspiel unter Druck, Mbonbo verlor den Ball, Bedburg-Hau konterte schnell und die abgefälschte Bogenlampe von Robin Deckers senkte sich hinter Dominik Langenberg in die Maschen.
Mbonbo ans Lattenkreuz – Mintarder fallen im Strafraum nicht
Bitter für die Mintarder, die in den Minuten zuvor eine ganze Reihe an Ecken hatten, daraus aber kein Nutzen ziehen konnten. „Wir werden in der kommenden Woche an den Ecken arbeiten“, so David Odonkor. Verunsichern ließen sich die Mülheimer durch den Rückstand aber nicht, spielten bis zum Strafraum gut, trafen dann aber oft die falsche Entscheidung.
Die größte Gelegenheit hatte dann Mbonbo, dessen Distanzschuss ans Lattenkreuz knallte. Kurz darauf ärgerte sich das Mintarder Trainergespann, dass sich Mbonbo nach einem Zweikampf im Strafraum nicht fallen ließ, Odonkor ließ seinen Frust an der Kappe aus, die er auf den Boden warf. Kurz vor der Pause hatte seine Elf Glück, nicht noch das 0:2 zu kassieren. Langenberg stand zu weit vor dem eigenen Tor, der Schuss von Oussama Toumzine ging an den Querbalken.
Conde erst stark im Zweikampf, dann zielsicher
Bedburg-Hau kam besser aus der Kabine, erst parierte Langenberg einen harmlosen Freistoß, dann rettete Max Haubus in letzter Sekunde. Das hätte das 0:2 sein müssen, stattdessen ging es in die andere Richtung. Timo Conde gewann mit seiner bis dahin besten Aktion einen Offensivzweikampf, schickte Niklas Nett auf dem linken Flügel der zurücklegte auf Conde – 1:1.
Odonkor wechselte doppelt, stellte von der Dreierkette auf 4-4-2 um und wollte voll auf Sieg gehen. Einzig: Seine Hintermannschaft spielte nicht mit. Nach einem Eckball kam Leander Derksen am ersten Pfosten überraschend frei an den Ball, auch mit vereinten Kräften konnten die Hausherren das 1:2 nicht verhindern. Mintard lief wieder hinterher. „Die Gegentore waren unnötig. Die dürfen wir so nicht bekommen“, haderte Odonkor.
Schäumer und Beloshapkin verhindern das 1:3 – Conde gleicht aus
Mintard war nun um Kontrolle bemüht, Bedburg-Hau gefährlich: Henry Schäumer und Alexander Beloshapkin retteten für den bereits geschlagenen Langenberg auf der Linie und verhinderten den K.o. Einen fragwürdigen Einwurf nutzten die Hausherren dann, um schnell umzuschalten, der eingewechselte Reid Osei flankte, Gabriel Sapesei verlängerte und Conde zog aus der Drehung. Das umjubelte 2:2 sollte die Initialzündung für die letzten Minuten sein – gefährlich wurde Mintard danach aber nicht mehr.
„In der ersten Halbzeit hat uns die Ruhe gefehlt, da haben wir unsere Qualität nicht abgerufen. Aber wir sind zwei Mal zurückgekommen“, so Odonkor der seiner Mannschaft ein Kompliment machte: „Dass man nach vier Wochen schon so einen Fortschritt sieht, hätten wir nicht gedacht. Nur die Gegentore müssen wir sein lassen.“ Die nächste Gelegenheit gibt es am kommenden Sonntag bei den Sportfreunden Niederwenigern.
So haben sie gespielt
Blau-Weiß Mintard – SGE Bedburg-Hau 2:2 (0:1)
Tore: 0:1 Deckers (21.), 1:1 Conde (60.), 1:2 Derksen (64.), 2:2 Conde (80.).
BWM: Langeberg – Nett (74. Osei), Stemmer (77. Stemmer), Mbono, Haubus, Watari, Kastor, Yildiz (62. Sapesi), Conde, Koru (62. Kanatsu), Beloshapkin.
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