Mülheim. Schnell liegt der HSV Dümpten gegen den TV Borken mit acht Toren zurück – dann aber findet Trainer Oliver Scholz die richtigen Worte.

Die Verbandsliga-Handballerinnen des HSV Dümpten haben dem Tabellenführer einen Punkt abgerungen.

Die Partie gegen den TV Borken endete 30:30 (16:18). Für die Dümptenerinnen fühlte sich das Unentschieden an wie ein Sieg. Vor allem, weil der HSV nach knapp 20 Minuten mit 4:12 hinten lag.

HSV Dümpten: Auszeit hilft nach Rückstand

„Also zu dem Zeitpunkt habe ich schon gedacht, na klasse, das wird ja ein toller Nachmittag“, sagte HSV-Trainer Oliver Scholz, der deswegen dann auch eine Auszeit nahm. Dies allerdings nicht, um umzustellen oder andere taktische Maßnahmen zu ergreifen, sondern lediglich um seine Mannschaft „wachzurütteln“. Denn in der Abwehr waren die Gastgeberinnen nicht aufmerksam genug, versuchten gar nicht erst, den Ball zu erobern. Vorne präsentierten sie hauptsächlich Standhandball.

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Das Wachrütteln zeigte jedenfalls schnell Wirkung. „Es war ein ganz anderes Spiel danach“, so Scholz. Zum einen hatten die Mülheimerinnen nun die starke rechte Angriffsseite des Turnvereins besser im Griff. „Borken ist da wirklich super besetzt, die haben bestimmt sechs Linkshänderinnen in ihren Reihen“, erklärte der Dümptener Coach. Aber auch im eigenen Angriff lief es jetzt fiel besser, der HSV bewegte sich nun mehr ohne Ball, spielte in die Vorwärtsbewegung und übte damit viel mehr Druck auf die Nahtstellen der gegnerischen Defensive aus. Bis zur Pause hatten sich die Dümptenerinnen damit schon auf zwei Tore herangekämpft (16:18).

Neue Torhüterin gelingt ein guter Einstand

Die zweite Hälfte war dann zwischen beiden Teams sehr ausgeglichen, immer wieder kam der HSV zum Ausgleich (18:18, 21:21, 23:23, 26:26 und 28:28). Das lag auch daran, dass Neuzugang Milena Munke im Dümptener Tor einen guten Einstand machte. „Mit ihrer Größe und Reichweite hat sie so manchen Ball oben aus den Ecken gefischt“, freut sich Scholz. Munke trainiert schon seit einigen Wochen beim Mülheimer Verbandsligisten mit, nachdem sie zuletzt nach einem Kreuzbandriss länger pausieren musste. Nun hat die 25-Jährige vom Arzt das Go auch für die Meisterschaft bekommen und wird von nun an das Torhüterinnen-Team des HSV rund um Katharina Dronia und Celine Lange verstärken.

In den Schlussminuten gerieten die Gastgeberinnen dann allerdings doch wieder mit zwei Toren in den Rückstand (28:30). Sie behielten dann aber die Nerven und spielten ihre Angriffe bis zur klaren Torchance aus. Die nutzten erst Lena Görgens und dann nur Sekunden vor dem Schlusspfiff Leonie Homberg für den Ausgleichstreffer (30:30). Die Rückraumspielerin war mit 13 Treffern insgesamt beste Mülheimer Werferin, acht Mal traf sie davon vom Siebenmeterpunkt. „Dass wir bis zum Ende ruhih geblieben sind und an unsere Chance geglaubt haben, ist ein weiterer Entwicklungsschritt“, sagte Scholz zufrieden.

So haben sie gespielt

HSV Dümpten – TV Borken 30:30 (16:18)
HSV:
Dronia, Munke – Homberg (13/8), Schmitt (1), Kampmann (2), Görgens (6), Thiel, Lutz, Höppner (3), Zec, Buhren, Buschhausen (5), Wörteler