Mülheim. Zum 55. Mal richtete der TSC Mülheim sein großes Turnier im Unterwasserrugby aus. Warum es für die Sportart einen so großen Stellenwert hat.

Tradition ist ein Wort, das in der heutigen Zeit sehr inflationär verwendet wird. Wenn aber im Mülheimer Sport eine Veranstaltung als „traditionell“ bezeichnet werden darf, dann ist es der „Kampf um den Goldenen Ball“. Eines der nach wie vor größten und wichtigsten deutschen Turniere im Unterwasserrugby richtete der Tauchsportclub (TSC) Mülheim zum 55. Mal aus.

Der RWW-Cup – diesen Zusatz hat der Wettbewerb durch die Unterstützung des lokalen Wasserversorgers schon seit vielen Jahren – erfreut sich auch nach all der Zeit noch einer großen Beliebtheit. Denn er dient allen Mannschaften als wichtige Standortbestimmung vor dem Beginn der neuen Saison.

Mülheimer Traditionsturnier war schnell ausgebucht

Innerhalb weniger Tage waren alle Plätze belegt und der TSC musste sogar interessierte Mannschaften auf das kommende Jahr vertrösten. „Wir haben eine richtig vielfältige Teilnehmergruppe aus ganz Deutschland und sogar der Deutsche Meister ist dabei“, sagte Abteilungsleiter Carsten vom Bruch im Vorfeld. Beim am Vortag stattfindenden „Jugendball“ konnten die Verantwortlichen die Teilnehmerzahl im Vergleich zum Vorjahr sogar verdoppeln.

Wie wichtig das Turnier im Mülheimer Südbad ist, verdeutlicht die Tatsache, dass neben dem Landesjugendtrainer auch die Bundestrainer für Jugend und Senioren vor Ort waren.

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Um seine eigene Jugendarbeit ausbauen zu können, benötigt der Tauchsportclub mehr Wasserzeiten. Eine bekannte Problematik in Mülheim, für die sich auch der Mülheimer Sportbund seit Jahren einsetzt. Dessen Vorsitzender Frank Esser kam als Besucher zum Turnier und sagte: „Der TSC steht für die besten Seiten des Wassersports: Fürs sichere Tauchen, für Ausdauersport und konstante Jugendarbeit. Mit Unterwasserrugby betreibt der Verein eine rasante, dreidimensionale Sportart, die sich von anderen Ballsportarten auf besondere Weise abhebt.“

Kampf um den Ball an der Wasseroberfläche des Mülheimer Südbades.
Kampf um den Ball an der Wasseroberfläche des Mülheimer Südbades. © FUNKE Foto Services | Herbert Höltgen

Nachdem sich der DUC Krefeld im Sommer nach 18 Jahren erstmals wieder den Deutschen Meistertitel gesichert hatte, waren die Unterwasserrugbyspieler aus der Seidenstadt auch in Mülheim nicht zu schlagen. Sie sicherten sich den „Goldenen Ball“ vor dem DUC Darmstadt und dem DUC Köln.

40 Talente gingen im Mülheimer Südbad auf Torejagd

Beim Jugendturnier waren am Vorabend fast 40 jugendliche Spielerinnen und Spieler an den Start gegangen. Dazu zählten sowohl Spieler aus den U18- und U21-Nationalteams, aber auch Newcomer, die solche Erfahrungen noch nicht vorweisen können.

Um trotz des unterschiedlichen Leistungsstandes ein ausgeglichenes Turnierniveau zu gewährleisten, wurden vor Ort vier Mannschaften aus den anwesenden Spielerinnen und Spielern zusammengestellt. Alle Jugendlichen trugen neun Spiele aus und trafen sich hinterher noch zum gemeinsamen Abendessen und Siegerehrung im Clubheim des TSC.