Krefeld. Aufgrund einer besseren zweiten Hälfte gewinnt Uhlenhorst Mülheim in Krefeld. Der Sieg kommt durch ein irres Ende zustande.

45 Sekunden vor dem Ende jubelten die Hockeyspieler des HTC Uhlenhorst bereits über das vermeintliche 4:3 im Bundesligaspiel beim Crefelder HTC. Doch der Ball sprang vom Körper Nick Werners ins Tor - der Treffer zählte nicht. Aber im folgenden Aufbau unterlief Julius Breucker ein kapitaler Bock und Henrik Mertgens traf 34 Sekunden vor Schluss doch noch zum 4:3 (0:1) für die Mülheimer. Was für ein Finish!

Auch Trainer Thilo Stralkowski musste nach dem Schlusspfiff erst einmal durchatmen. "Ich bin total happy über die drei Punkte, weil die gerade nach dem Hamburg-Wochenende total wichtig sind. Am Ende ist es natürlich Glück, dass der Abschlag genau vor das Brett kommt. Das ist aber auch das einzige Glücksgefühl, das ich heute habe", meinte der Coach nach dem Last-Minute-Erfolg. Denn seine Mannschaft musste zuvor dreimal einen Rückstand ausgleichen und ging nur aufgrund einer besseren zweiten Hälfte doch noch als knapper Sieger vom Platz.

Mülheimer laufen früh einem Rückstand hinterher

Etwas mehr als 90 Sekunden waren gespielt, da spitzelte Linus Michler den Ball durch die Beine von HTCU-Kapitän Lukas Windfeder zur frühen Führung für die personell arg gebeutelte Mannschaft des langjährigen Mülheimers Johannes Schmitz.

Den Gästen fiel es danach sichtlich schwer, Struktur in ihr Spiel zu bekommen. Zu viele Abspiel- und Stockfehler bestimmten die Aktionen des Rekordmeisters. "In der ersten Halbzeit waren wir nicht wir selbst", meinte auch Stralkowski. "Von der Körpersprache und vom Defensivverhalten sind wir überhaupt nicht ins Spiel gekommen."

Hockey in Mülheim: Weitere Nachrichten

Mülheimer Hockeyfrauen träumen in Berlin vom ersten Sieg

Uhlenhorst Mülheim: Timm Herzbruch fehlt auch in Krefeld

Uhlenhorst-Coach: "Wir können noch ganz oben mitspielen"

Vor allem nach vorne hin lief es im zweiten Durchgang deutlich besser, wodurch sich der HTCU mehrere Ecken erspielte. Zwei davon versenkte Lukas Windfeder flach im linken Toreck zum 1:1 und zum 2:2. Zwischendurch lagen die Mülheimer wieder hinten, weil Peer Kemmerich einigermaßen unbedrängt am zweiten Pfosten sein erstes Bundesliga-Tor erzielten konnte.

"Defensiv haben wir Krefeld jedes Mal wieder eingeladen. Dabei wussten wir, dass sie nicht viele Chancen brauchen, sondern eiskalt sind", haderte der HTCU-Coach hinterher. Zum Ende des dritten Viertels versenkten dann auch die Hausherren ihre erste Ecke - 3:2 durch Lucas Bachmann.

HTCU-Trainer Stralkowski lobt den Glauben seiner Mannschaft

"Das Coole war, dass wir weiterhin dran geglaubt haben", freute sich Stralkowski zumindest über eine gute Moral seiner Mannschaft. Nachdem Malte Hellwig einen bösen Patzer von Martin Ferreiro mit dem 3:3 bestraft hatte, entwickelte sich im letzten Viertel ein offener Schlagabtausch. "Das war nur noch Konter und Gegenkonter", schilderte auch der Mülheimer Cheftrainer die letzte Viertelstunde.

Am Ende belohnten sich die Mülheimer - wenn auch mit Glück - für den Kampf in der zweiten Halbzeit. "Heute sind wir die glücklicheren Sieger. Der Kampf und der Glaube waren gut. Es war wichtig, dass wir den Dreier holen, damit wir wieder in die Erfolgsspur zurückkommen", sagte Stralkowski.

Uhlenhorst Mülheim vergrößert Vorsprung im Rennen um die Playoff-Plätze

Zumal seine Mannschaft durch den Sieg nicht nur Dritter im Pool A der Bundesliga bleibt, sondern den Vorsprung auf Rang fünf - bei einem mehr absolvierten Spiel - auf acht Punkte vergrößerte. Die ersten vier Teams ziehen in die Play-offs ein.

Für die Mülheimer geht es schon am Dienstagabend um 20 Uhr mit einem vorgezogenen Auswärtsspiel bei Rot-Weiss Köln weiter.

So spielten sie: Namen & Daten zur Bundesliga-Partie

Crefelder HTC – HTC Uhlenhorst Mülheim 3:4 (1:0)

Tore: 1:0 Michler (2.), 1:1 Windfeder (35., kurze Ecke), 2:1 Kemmerich (37.), 2:2 Windfeder (41., kurze Ecke), 3:2 Bachmann (42., kurze Ecke), 3:3 Hellwig (43.), 3:4 H. Mertgens (60.)

HTCU: Damberger, Belzer – Holthaus, Kammann, Ludwig, Windfeder – Duckscheer, Enaux, Meyer, Sanda, Seidemann, Stahmann, Steinau, Werner – H. Mertgens, L. Mertgens, Schirrmacher, Hellwig