Mülheim. Katircioglu ist zurück beim MFC 97 – als Geschäftsführer. Er räumt mit einem Missverständnis auf. Wie er den Verein nach vorne bringen will.

Lange in Überzahl und doch 1:2 (0:1) verloren: Hakan Katircioglu versuchte eine Erklärung zu finden für die Niederlage beim ETB. „Die Leistung war eigentlich ganz gut. Wenn wir direkt am Anfang der zweiten Halbzeit eine von den drei Möglichkeiten verwerten, sieht das Spiel vielleicht ganz anders aus“, sagte der neue Geschäftsführer Sport des Mülheimer FC 97. Und weiter: „In der zweiten Halbzeit hatten wir eigentlich komplett das Heft in der Hand, machen aber das Tor nicht.“

Die Torchancen, die die Gäste hatten, ließen sie wiederum ungenutzt. „In der Oberliga ist es so: Wenn du Tormöglichkeiten hast, musst du sie machen“, erklärt Katircioglu. Sonst werde es schwierig, gerade für einen Aufsteiger.

Mülheimer FC 97: Der Klub will sich weiterentwickeln

Seit knapp fünf Wochen ist Katircioglu wieder für den MFC tätig – bereits zum dritten Mal. Der 50-Jährige fühle sich bislang „sehr gut“ in seiner neuen Rolle. Was ihm wichtig ist, weil es zuletzt noch nicht klar rübergekommen sei: Er ist Geschäftsführer Sport. „Meine Aufgaben liegen eigentlich komplett im Hintergrund“ sagt er.

Zum Nachlesen: Wie der ETB den MFC 97 zum Verzweifeln brachte.

Oguzcan Bahar sei nach wie vor Sportlicher Leiter und in der Hierarchie nicht abgestuft worden. „Er ist das direkte Sprachrohr zwischen dem Vorstand und der Mannschaft“, erklärt Katircioglu. Der ehemalige MFC-Coach hingegen sei dafür zuständig, mehr Struktur reinzubringen und im kompletten sportlichen Bereich die Organisation auf Vordermann zu bringen.

Katircioglu will Veränderungen anstoßen: Die zweite Mannschaft, die in der Kreisliga A spielt, als U23 implementieren, wie bereits berichtet die Gründung einer Futsal-Mannschaft. Zudem gebe es die Mädchenmannschaften, die betreut werden müssten. Die erste Mannschaft fällt natürlich auch in den sportlichen Bereich, „aber da mische ich mich überhaupt nicht ein“, sagt Katircioglu.

MFC ist mit dem Saisonstart zufrieden

Doch wie hat er denn die ersten Spiele nach dem Aufstieg verfolgt? Nach acht Spieltagen belegen die Mülheimer den elften Platz. „Wenn man den kompletten Start nimmt, sind wir zufrieden. Wir haben acht Punkte in einem schwierigen Anfangsprogramm gesammelt und gegen alles gespielt, was Rang und Namen hat“, erklärt der Geschäftsführer Sport. „Wir sind hochzufrieden damit, wie Ahmet Inal mit dem kompletten Trainerteam arbeitet.“

Lesen Sie hier unser Portrait: Neun Monate MFC – so tickt Ahmet Inal.

Eine hoch komplizierte Aufgabe wartet allerdings noch am nächsten Spieltag auf die Mülheimer: Am Sonntag (15 Uhr, MEGA-Stadion) reisen sie zu den Sportfreunden Baumberg, dem Tabellenführer. Und auf lange Sicht? Da will der MFC eine „gestandene Oberliga-Mannschaft“ sein, erklärt Katircioglu. „Dafür braucht es ganz viel Arbeit – nicht nur in der ersten Mannschaft, sondern im kompletten Verein.“