Mülheim. Die HSG Mülheim/Styrum musste gegen Winfried Huttrop viele Spieler ersetzen, glänzte zu Beginn trotzdem. Nach der Pause haderte der Trainer.

Die Handballer der HSG Mülheim/Styrum sind mit drei Siegen nach drei Spieltagen voll im Soll. Aber mehr auch nicht.

Denn richtig gut war der Auftritt der Mülheimer beim 30:24 (17:9)-Erfolg über die DJK Winfried Huttrop erneut nicht. Insbesondere in der zweiten Hälfte ließen es die Hausherren zu sehr schleifen.

HSG Mülheim/Styrum eilt Huttrop davon

Vielleicht hatten es ihnen die Gäste aus Essen bei schweißtreibenden Temperaturen in der Sporthalle an der Von-der-Tann-Straße aber auch zu Beginn zu einfach gemacht. Denn die HSG lag vor heimischem Publikum am Samstagabend schon zur Pause deutlich mit 17:9 vorne.

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Huttrop war im Angriff zu harmlos, tat sich immer wieder mit dem wohl besonders klebrigen Ball schwer, verlor ihn auf dem Weg nach vorne oder spielte die Pässe zu ungenau. So konnte die Spielgemeinschaft vor allem in der ersten Viertelstunde viele Ballgewinne verbuchen und sich über schnelle Tempogegenstöße absetzen. Aber auch das Positionsspiel lief in der ersten Hälfte noch gut, so dass die Gastgeber auch immer wieder ihre Außen oder den Kreis in Szene setzen konnten. Das zeigte sich auch in der Torschützenliste, in welche sich ausnahmslos alle HSG-Spieler eintrugen.

HSG Mülheim/Styrum wird nach der Pause zu fahrig

Nach dem Seitenwechsel überzeugten die Mülheimer dann allerdings nur stellenweise mit druckvollem Offensivspiel oder einem guten Auge für den Nebenmann. Sie verloren sich stattdessen in Einzelaktionen oder schlossen die Angriffe unvorbereitet ab. Das schmeckte HSG-Trainer Lukas Görgens ebenso wenig wie die vielen vergebenen Torchancen seiner Mannschaft: „Hätten wir nur die Hälfte unserer hundertprozentigen Chancen reingemacht, schießen wir Huttrop mit mindestens 15 aus der Halle.“

Taten sich in der zweiten Halbzeit schwer: Luca Schöneich (r.) und die HSG Mülheim/Styrum.
Taten sich in der zweiten Halbzeit schwer: Luca Schöneich (r.) und die HSG Mülheim/Styrum. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Dem war allerdings mitnichten so, denn nachdem die HSG nach rund 45 Minuten schon mit zehn Toren führte (25:15), waren in der Schlussphase die Gäste plötzlich wieder auf fünf Tore heran (27:22). Denn nicht nur vorne fehlte der Spielgemeinschaft nun der richtige Einsatzwillen, auch die Abwehr ging nicht mehr konsequent zur Sache. „Wir waren wieder zu fahrlässig, haben den Gegner dadurch eingeladen, wieder mitzuspielen“, ärgerte sich der Coach. Richtig gefährlich wurden die Essener am Ende zwar nicht, sie gewannen aber zumindest die zweite Halbzeit.

Ausfälle bestätigen den Trainer mit Blick auf die Mannschaftsmeldung

Allerdings muss man der HSG dabei zugutehalten, dass ihr an diesem Wochenende mal eben eine komplette Mannschaft fehlte. „Ich hatte heute sieben Absagen, darunter auch Spieler aus der Startsieben“, erklärte Görgens. So fehlten der Spielgemeinschaft neben Torwart Tim Justen und Außen Philemon Hillen mit Kieron Schöneich und Calvin Stattrop gleich beide etatmäßigen Spielmacher.

Mit den beiden an Bord wäre die Partie sicherlich anders verlaufen. Trainer Görgens sieht es aber positiv, dass die Qualität im Kader trotz dieser Ausfälle noch ausreichte, um gegen Huttrop souverän zu gewinnen. „Das hat mir aber auch nochmal gezeigt, dass es die richtige Entscheidung war, nur mit einer Landesliga-Mannschaft in die Saison zu gehen“, meinte der Trainer.

So haben sie gespielt

HSG Mülheim/Styrum – DJK Winfried Huttrop 30:24 (17:9)
HSG:
Teuffer – Richter (6), Görgens (2), Schöneich (4/1), Peschers (1), Bremkes (1), Kusenbaum (2), Hinz (2), Roelver (3), Weidner (4), Schroer (5/2)