Mülheim. Mit der Vorbereitung ist Blau-Weiß Mintard nicht unzufrieden. Was sich beim Fußball-Landesligisten geändert hat und was noch besser laufen muss.
Guglielmi, Audia, Yalcinkaya, Lortz, Braun, Basboga, Knappmann – unter den sportlich Verantwortlichen bei Blau-Weiß Mintard gab es in den vergangenen drei Jahren ein fröhliches Kommen und Gehen. Unter Trainer Guido Contrino soll wieder etwas mehr personelle Ruhe einkehren. Der 52-Jährige geht in seine erste komplette Saison beim Mülheimer Fußball-Landesligisten.
„Ich bin definitiv zufriedener als in der Winterpause“, beschreibt der Coach sein Fazit der Sommervorbereitung. Wohlwissend, wie wenig Wert die Auftritte im Sommer letzten Endes sein können. „Wenn die ersten drei Spiele in die Hose gehen, ist alles total egal“, weiß Contrino, der im Winter aber auch den umgekehrten Fall erlebte: Nach durchwachsener Vorbereitung startete BWM mit einem 4:0 in Remscheid.
Blau-Weiß Mintard ist Außenseiter am ersten Spieltag
Diesmal heißt der Auftaktgegner FSV Duisburg und wird allein durch seinen Status als Oberliga-Absteiger unter dem neuen Trainer Julien Schneider durchaus hoch gehandelt. „Du kannst das einfach alles sehr schwer einschätzen“; möchte sich Contrino mit Prognosen lieber zurückhalten. Nur so viel: „Wir werden da erstmal als Außenseiter hinfahren.“
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Bis zum Auftakt wird der Trainer noch ein personelles Puzzle lösen müssen. „Wir haben uns auf der Hälfte der Positionen noch nicht festgelegt“, so Contrino. Am Sonntag überzeugte seine Elf beim Oberligisten Hamborn 07, obwohl sechs Mann mit Startelf-Ambitionen fehlten und obwohl Max Haubus und Niklas Nett erst von der Bank kamen.
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Dabei sah es lange etwas schleppend aus, was die blau-weiße Kaderplanung betrifft. Noch im Juli hielt sich die DJK mit Probespielern über Wasser, die noch nicht fest angemeldet waren. Die Quittung gab es prompt durch die Disqualifikation beim Geno-Cup.
Drei Japaner weg, drei neue Japaner sind da
Dabei hatte Mintard mit Serkan Güzel (ging zum Oberligisten TVD Velbert) nur einen echten Leistungsträger verloren. Nachdem Shogo Tabata schon seit dem Winter nicht mehr zurückkam, verabschiedeten sich auch die anderen beiden Japaner Seijo Maruyama und Kohane Yamakami.
Sie wurden nun durch drei Landsleute ersetzt. Nach Goki Fukanaga haben die Mülheimer auch den zuletzt sehr auffälligen Rei Kanatsu fürs Mittelfeld und Kenta Watari für die Defensive verpflichtet. Nach Murat Yildiz aus Büderich und Manace Mbonbo aus Niederwenigern kommt auch noch Rellinghausens Reid Osei dazu. Vor allem die beiden Letzteren sollen mit dazu beitragen den Güzel-Abgang zu kompensieren.
Trainersohn heizt Konkurrenzkampf im Tor an
Schon länger als Neuzugänge fest standen außerdem Noah Stemmer (Arminia Klosterhardt), Etinosa Igbionawmhia (VfB Bottrop), Dominik Langenberg (SV Hönnepel-Niedermörmter), Simon Meister (SpVgg Steele) und Mahrab Khan (FC Brünninghausen).
Langenberg ist der Sohn von Trainer Contrino und soll im Tor den Konkurrenzkampf mit Kapitän Dominic Haas aufnehmen. Meister fiel nach einem starken Auftakt zuletzt vier Wochen wegen einer Knochenhautentzündung aus. Er startet in dieser Woche und ist daher für die Saisonpremiere noch keine Option. „Der hat ein leckeres linkes Füßchen“, freut sich der Coach schon auf die Rückkehr des Neuzugangs.
Woran die Mülheimer noch arbeiten müssen
Während sich die Chancenverwertung zuletzt verbessert hat, sieht Contrino immer noch Potenzial beim letzten Pass. „Der ist noch wichtiger. Dazu muss die Konzentration enorm hoch sein“, betont der Coach.
Zudem bekomme seine Elf nach wie vor zu viele Gegentore, wie das MWB-Cup-Finale noch einmal offenbart hat. „Da muss sich ein Innenverteidiger auch mal absetzen und nicht immer in der Kette bleiben“, erklärt Contrino, der vorerst in erster Linie auf die Viererkette setzen wird.
Blau-Weiß Mintards Ziele: Ein einstelliger Platz soll es schon sein
Und wo soll die Reise hingehen? „Wenn wir hundert Prozent abrufen“, da ist sich Guido Contrino sicher, „wird es für jeden eigentlich schwer uns zu schlagen.“ Wofür das am Ende reichen wird, da ist sich der Coach noch unschlüssig. „Es ist eben eine ganz andere Geschichte in einer 20er-Liga. Man weiß auch nicht hundertprozentig, wie die Gegner aufgestellt sind“, so Contrino.
Ein einstelliger Platz dürfe es aber schon sein. „Das muss unser Anspruch sein. Je niedriger die Ziffer sein wird, desto mehr freuen wir uns.“