Mülheim. Einmal Erster, einmal Zweiter, einmal Vierter – warum die Finals für das Team Roter Drache aus Mülheim auch darüber hinaus ein Highlight waren.

Eine Reihe an großen Regatten hat die Mülheimer Drachenbootmannschaft „Team Roter Drache“ bereits hinter sich – mit einigen Medaillen als Ergebnis. Doch die „Finals“ an diesem Wochenende im Duisburger Innenhafen waren für das Aufgebot des Mülheimer Kanusportvereins ein unvergessliches Highlight. Und ein erfolgreiches noch dazu.

„Wir haben ja sonst nicht so die Aufmerksamkeit im Drachenbootsport, daher war es schon cool, wie uns die Zuschauer zugejubelt haben“, sagt Trainerin Julia Bode. Denn im Duisburger Innenhafen waren nicht nur die üblichen Wassersportfans, auch viele Passanten oder Interessierte verfolgten aus den verschiedenen Lokalitäten die Wettbewerbe.

Mülheimer Drachenboot-Team genießt in Duisburg den Heimvorteil

Genau das war die Idee der Finals, eben nicht nur klassische Sportstätten als Austragungsorte zu wählen. „Am Sonntag waren wir sogar eineinhalb Minuten in der Sportschau“, sagt die Mülheimer Trainerin nicht ohne Stolz.

„Man hat schon gemerkt, dass viele Zuschauer da waren“, sagt Bode, deren Mannschaft durch die Unterstützung vieler Freunde und Verwandte in der Nachbarstadt einen unbestreitbaren Heimvorteil genoss. Immer, wenn der Name des Teams durchgesagt wurde, brandete lauter Jubel auf.

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Zwei Dinge waren dennoch anders: Zum einen die kurze 160-Meter-Sprintdistanz. „Wir haben uns schon gezielt drauf vorbereitet und geguckt, wie wir unseren Streckenschlag verändern müssen“, erklärt die Trainerin. Sonst werden bei Drachenbootregatten nur Rennen ab 200 Metern und mehr gefahren.

Mülheimer Trainerin: „Jedes Rennen war eigentlich ein Finale“

Zum anderen war der Modus des Parallelsprints ein besonderer. In jedem Rennen ging es um alles oder nichts. Nur der Sieger kam weiter. „Da waren schon ein paar sehr knappe Entscheidungen während des Wochenendes dabei. Auf 160 Metern kannst du es dir nicht leisten, einen falschen Schlag zu setzen“, betont Julia Bode und ergänzte: „Da nur die besten Mannschaften Deutschlands mit dabei waren, war eigentlich jedes Rennen ein Finale.“

Dementsprechend stolz sind die Mülheimerinnen und Mülheimer, mit allen drei Booten mindestens bis ins Halbfinale der jeweiligen Klasse gekommen zu sein. Mussten sich die Männer am Ende mit der „Holzmedaille“ des Vierten zufrieden geben, wurde das Mixed-Team erst im Finale geschlagen.

Nach Final-Niederlage: Nur fünf Minuten Enttäuschung beim Mülheimer Team

„Dass wir überhaupt das Viertelfinale überstanden haben, da sind wir eigentlich schon ausgerastet. Danach hatten wir dann nichts mehr zu verlieren“, sagt Bode. Nach dem trotz der besten Halbfinalzeit verlorenen Endlauf sei das Team auch nur fünf Minuten lang enttäuscht gewesen.

Die Mülheimer Frauenmannschaft sicherte sich mit klarem Vorsprung den Titel bei den Finals 2023.
Die Mülheimer Frauenmannschaft sicherte sich mit klarem Vorsprung den Titel bei den Finals 2023. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Denn einen Titel hatte der Rote Drache zu dem Zeitpunkt schon in der Tasche. Als Favorit waren die Damen in Duisburg angereist. „Nachdem wir letztes Jahr Deutscher Meister geworden sind, wussten alle anderen, dass mit uns zu rechnen ist. Aber alle Boote, die da waren, sind in unterschiedlichen Besetzungen auch alle schonmal Deutscher Meister geworden“, gibt die Trainerin zu bedenken.

Mülheimerinnen siegen mit klarem Vorsprung

Am Ende waren die Mülheimerinnen aber nicht zu schlagen. Nicht im Viertelfinale, nicht im Halbfinale und auch nicht im Endlauf: Auf der 160-Meter-Strecke fuhren sie am Ende einen Vorsprung von fast zwei Metern heraus – eine Machtdemonstration.

Nach einer kurzen Trainingspause geht es ab September wieder los. Im kommenden Jahr wollen sich die Mülheimerinnen und Mülheimer dann auch für internationale Regatten bewerben. Nach den großen nationalen Erfolgen hat sich die Mannschaft diesen Weg verdient.