Mülheim. Nach dem Titel im Vorjahr machten die Floorball-Damen der Dümptener Füchse am Samstag das Double perfekt. Zwei Spielerinnen gehen.
Als Theresa Beppler-Alt den Ball von der Mittellinie ins leere Tor schoss, war das der Startschuss zu einer Party in rot und schwarz. Durch den 8:5-Erfolg im zweiten Spiel der Finalserie gegen den MFBC Leipzig/Grimma sind die Damen der Dümptener Füchse zum zweiten Mal in Folge Deutscher Meister. Nach dem Sieg im Pokal machten die Mülheimerinnen damit sogar erstmals das Double perfekt.
„Über die Corona-Zeit haben wir schon extrem gut gearbeitet. Die Mädels haben da weiter alles gegeben. Da ist einfach die Zeit gekommen, wo wir als Team richtig Fortschritt gemacht haben“, zeichnete Trainer Kevin Buckermann noch einmal den Weg seiner Mannschaft zu einem Spitzenteam nach.
Dümptener Füchse hätten schon früh klarer führen müssen
Nach dem Titel im vergangenen Jahr war das Saisonziel diesmal schnell gesteckt: „Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir das Double holen möchten, weil wir auch einfach sehr ehrgeizig sind“, so Buckermann. „Im richtigen Moment der Saison waren wir wieder top da“, so der Coach.
Die Aussage lässt sich auch auf das zweite Finalspiel ummünzen. Nach einem glänzenden Start mit Toren von Winona Jürgens und Riana König hätten die Gastgeberinnen schon im ersten Drittel deutlich höher führen können. „Wenn man heute etwas kritisieren möchte, dann ist es die Chancenauswertung. Wir hatten mehr als genügend Möglichkeiten, um das Spiel vorzeitig zu beenden“, meinte auch der Coach.
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So musste sein Team aber 53 Sekunden nach dem Beginn des zweiten Drittels den Anschlusstreffer hinnehmen. Hatte Jürgens Mitte des zweiten Durchgangs noch eine Doppelchance, um den alten Abstand wiederherzustellen, gelang den Gästen der Ausgleich. „Uns war bewusst, dass Grimma uns nicht einfach durchlaufen lässt. In der Saison haben wir aber auch gelernt, mit solchen Momenten umzugehen. Die Spielerinnen haben weiter den Fokus behalten“, lobte der Coach.
Kapitänin Lena Best erzielt zwei wichtige Tore für den alten und neuen Meister
Ganz wichtig war unter diesen Umständen das dritte Dümptener Tor 40 Sekunden vor der zweiten Drittelpause, als Kapitänin Lena Best den Ball irgendwie über die Linie drückte. Auch nach dem 3:3 war es Best, die ihr Team erneut in Führung brachte.
Als die Uhr gerade auf 55 Minuten sprang, hob Winona Jürgens den Ball über die gegnerische Torhüterin hinweg zum 5:3. Sie krönte ihre starke Saison mit drei Toren und drei Vorlagen und wurde hinterher als Topscorerin der Liga ausgezeichnet.
Warum "nur" 197 Zuschauerinnen und Zuschauer da waren
Gewonnen war das Spiel aber immer noch nicht, weil Leipzig erneut verkürzte. Doch mit einem astreinen Konter machten die Füchse alles klar. Janika Willingmann legte ab auf Lena Best – 6:4. Dass in der wilden Schlussphase noch drei weitere Treffer fielen, änderte am Ausgang nichts mehr.
197 Zuschauer in der Halle an der Holzstraße – darunter auch etliche lautstarke Fans der Gäste – sorgten für eine super Atmosphäre. Die Füchse hätten noch deutlich mehr Karten verkaufen können, doch die Stadt Mülheim machte Brandschutzbestimmungen geltend und zog knapp unter der 200er-Marke einen Schlussstrich.
Mülheimerinnen wollen auch in Zukunft um Titel mitspielen
Und wie geht es für die Dümptenerinnen jetzt weiter? „Party, Party, Party“, erläuterte der Coach die weitere Abendplanung. Und dann? „Die nächste Saison wird uns alles abverlangen. Es hängt sehr davon ab, was die anderen Teams machen. Einige Spielerinnen aus Wernigerode verteilen sich, wie man hört, auf andere Spitzenteams“, so Kevin Buckermann.
Die Füchsinnen wollen weiter an sich arbeiten, um die Chance zu haben, beide Titel erfolgreich zu verteidigen.
Zwei Spielerinnen wurden nach dem Endspiel verabschiedet
Verzichten müssen sie dabei allerdings auf Theresa Beppler-Alt, eine von fünf A-Nationalspielerinnen, die in die Schweiz geht. „Da ist Floorball noch größer als in Deutschland, mit ihr verlieren wir eine unserer Schlüsselspielerinnen“, so Buckermann.
Zudem hört Torhüterin Miriam Rustemeier auf. „Das trifft uns mehr als hart, weil sie schon ewig dabei ist. Sie hat in der U9 angefangen und hat sehr viel hier reingesteckt, ich bin sehr traurig, dass sie aufhört“, sagte Buckermann zum Abschied.
In welche Spielerinnen der Trainer in Zukunft Hoffnungen setzt
Allerdings habe das Finale auch gezeigt, „wie viele gute Spielerinnen wir haben“. Der Coach nannte beispielhaft Janika Willingmann und Nuria Guerbouj, die das Team zum Pokalsieg geschossen hatte.
Zuerst werden die Mülheimerinnen aber ordentlich feiern. Alles andere kann warten.
So spielten sie: Namen & Daten zum Finale
Dümptener Füchse 1996 – MFBC Leipzig/Grimma 8:5 (2:0, 3:2)
Tore: 1:0 W. Jürgens (8.), 2:0 König (9.), 2:1 Berger (21.), 2:2 Götze (37.), 3:2 Best (40.), 3:3 Götze (47.), 4:3 Best (48.), 5:3 W. Jürgens (55.), 5:4 Götze (58.), 6:4 W. Jürgens (59.), 7:4 Best (60.), 7:5 Böttrich (60.), 8:5 Beppler-Alt (60.)
Füchse: L. Baccus, Strüngmann, Rustemeier – Schöpp, Beitz, La. Göbel, König, Beppler-Alt, Best, Hübel, W. Jürgens, J. Baccus, Hu, Le. Göbel, Bornemann, Kallweit, S. Jürgens, Scheunemann, Guerbouj, Willingmann