Berlin. Nach der Meisterschaft holen die Damen der Dümptener Füchse auch den Floorball-Pokal nach Mülheim. Entscheidung fällt in der Verlängerung.
Kurz vor dem Ablauf der zehnminütigen Verlängerung fliegt der Ball plötzlich unter die Latte ins gegnerische Tor. Golden Goal! Nuria Guerbouj hat die Dümptener Füchse soeben vor 1200 Zuschauern in der Berliner Max-Schmeling-Halle zum nationalen Pokalsieg geschossen. Dennoch steht die Torschützin für einen Moment völlig regungslos dort. Erst als die Mitspielerinnen vor Freude schreiend auf sie zu gerannt kommen, realisiert die 16-Jährige, was da gerade passiert ist.
Die so talentierte Nachwuchsspielerin hat auch bereits die Schattenseiten des Sports kennengelernt. Im vergangenen Jahr verpasste sie verletzungsbedingt die Finalserie um die deutsche Meisterschaft gegen den ETV Hamburg. Im August erlitt sie einen Muskelfaserriss. Die U19-WM fand ohne Nuria statt. Was für ein Pech!
Dümptener Füchse: Torhüterin Lena Baccus in Top-Form
Und nun genau das Gegenteil: Erst im Dezember konnte sie wieder ins Bundesliga-Geschehen eingreifen. Etwa drei Monate später kann sie ihr Glück kaum fassen. Im Pokalfinale – erneut war der ETV Hamburg der Gegner – erzielte sie den Treffer zum 2:1-Zwischenstand, nachdem zuvor ihre Teamkollegin Theresa Beppler-Alt den Torreigen eröffnet hatte. Zweimal konnten die Hamburgerinnen in Überzahl (Zeitstrafen für die Füchsinnen) den Ausgleich herstellen.
Verlängerung mit Sudden Death! Beide Teams vergaben in der spannenden „Overtime“ mehrere Chancen. Die Dümptenerinnen, die am Tag zuvor das Halbfinale gegen den UHC Weißenfels mit 7:2 gewinnen konnten, hatten in ihrer Torhüterin Lena Baccus nicht nur in dieser Phase einen großartigen Rückhalt.
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Das Penaltyschießen rückte unaufhörlich näher, doch dann kam der Mülheimer Glücksmoment eine Minute und 44 Sekunden vor dem Ende. Ausgerechnet Nuria Guerbouj sorgte für den ersten Pokalsieg in der Dümptener Vereinsgesichte. „Solche Geschichten schreibt nur der Sport“, sagte Kevin Buckermann anschließend.
Mülheimer Trainer lobt die mentale Stärke
Der Trainer fuhr fort: „Das gesamte Team hat einfach alles in diese Begegnung hineingeworfen. Wir haben zu jeder Zeit die Ruhe bewahrt, damit unsere mentale Stärke bewiesen und stets mutig nach vorne gespielt.“ Für zwei Mülheimerinnen gab es noch eine besondere Auszeichnung: Torhüterin Lena Baccus und Kapitänin Lena Best wurden ins Allstar-Team gewählt.
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Nun streben die Füchsinnen das Double an. Das letzte Bundesligaspiel vor den Playoffs steigt am 18. März. Die Mülheimerinnen treffen um 15.30 Uhr an der Holzstraße erneut auf den ETV Hamburg.