Mülheim. Überraschungen gibt es kaum, aber der lauteste Fanblock darf am meisten jubeln: Eindrücke und Reaktionen von Tag 1 der Hallenstadtmeisterschaft.

Für das Gesprächsthema Nummer eins bei der Mülheimer Hallenfußball-Stadtmeisterschaft sorgte der Titelverteidiger noch vor dem ersten Anstoß: Landesligist Mülheimer FC 97 hat Ahmet Inal als neuen Trainer verpflichtet. Der 40-Jährige kommt gemeinsam mit Co-Trainer Benjamin Wingerter vom Gelsenkirchener Westfalenligisten YEG Hassel. Inal sagt, er sei begeistert, wie gut der Verein aufgestellt sei, wie breit besetzt der Kader, dass der Club „Visionen“ habe. Auf das Blitzdebüt in der Halle verzichtete er aber: „Es macht ja keinen Sinn, sich da nach zwei Tagen hinzustellen und den großen Trainer raushängen zu lassen. Die Jungs machen das schon.“

Seine Jungs machten es, diesmal noch unter Aufsicht von Oguzhan Bahar – wenn auch nach einem Fehlstart. Das erste Spiel um den MWB-Cup verlor der seit 2020 amtierende Sieger nämlich nach abwechslungsreicher Partie 2:4 gegen den MSV 07, für den „Apo“ Sall das erste Tor des Abends erzielte.

Hallenstadtmeisterschaft Mülheim: Die wichtigsten Infos

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Mülheimer FC 97 kann Auftaktniederlage verschmerzen

Der Routinier macht es vor: Oktay Cinar steuerte einige Treffer zum Gruppensieg für Rot-Weiss Mülheim bei.
Der Routinier macht es vor: Oktay Cinar steuerte einige Treffer zum Gruppensieg für Rot-Weiss Mülheim bei. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Die Niederlage tat den Styrumern am Ende nicht weh. Frühzeitig war klar, dass mit dem MSV 07, dem MFC und dem SV Rot-Weiss Mülheim die drei Favoriten das Ticket für den Endspieltag am 7. Januar lösen würden.

Für den SV Heißen und den TSV Heimaterde sind die Stadtmeisterschaften damit schon beendet – gerade die Anhängerschaft des TSV Heimaterde ließ es sich aber nicht nehmen, den 3:0-Erfolg im für den Gruppenausgang bedeutungslosen Kreisliga-Duell lautstark zu feiern.

Heißen schafft fast die Überraschung gegen den MSV 07

„Das ist eine mega junge Truppe, die meiste spielen das erste Mal in der Halle. Die Ergebnisse waren etwas zu hoch -- wenn du die Tore so reinkriegst, zahlst du halt Lehrgeld“, nahm Heimaterdes Interimstrainer Tim Lenz das Aus nicht schwer – für den TSV geht es in der Rückrunde mit neuem Trainer um den Klassenerhalt auf dem Feld. Daniel Nix vom SV Heißen sah, dass „zwei bis drei gute Hallenspieler fehlten“ – die hätten vielleicht den Unterschied gemacht im Spiel gegen den MSV 07. „Da waren wir echt nah dran.“

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Lukas Greff drehte die Partie mit einem Doppelpack zum 3:2-Zwischenstand für Heißen gegen 07, Lennard Kaiser glich nach einer Hackenvorlage aber noch aus: das 3:3 war trotzdem das überraschendste Ergebnis des Abends.

Rot-Weiss Mülheim gewinnt das Gruppenfinale

Ansonsten erledigten die Favoriten ihre Pflicht, aber ein wenig Spannung gab es doch noch – das Rennen um den Gruppensieg blieb nämlich offen bis zum Schluss. RWM und MSV standen sich im „Finale“ gegenüber, bei einem Remis wäre der MFC 97 Gruppensieger geworden.

Das Rennen machte dann Rot-Weiss mit einem 4:1-Erfolg – der lauteste Fanblock des Abends bekam auch am meisten zu bejubeln. Trainer Thomas Cvetkovic nahm das natürlich wahr: „Die Fans wollen natürlich mehr und sie dürfen auch träumen. Der Ball lief bei uns ganz gut, das wird nächste Woche hoffentlich auch so. Aber die Jungs sollen einfach Spaß haben und sich nicht verletzen.“

Kampfansage vom MSV 07 für die Endrunde

Yusuf Isik vom MFC erzielte die meisten Tore am Donnerstagabend – hier setzt er sich gegen Heimaterdes Niklas Herkrath durch. Für den TSV ist das Turnier beendet.
Yusuf Isik vom MFC erzielte die meisten Tore am Donnerstagabend – hier setzt er sich gegen Heimaterdes Niklas Herkrath durch. Für den TSV ist das Turnier beendet. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Kurz zuvor war sein Spieler Emre Parlakoglu für längere Zeit behandelt und mit einer Trage vom Feld gebracht worden – das dämpfte die Freude des Gruppensieger-Trainers.

„Pflicht erfüllt“, hieß es derweil vom MFC und MSV 07. Mehr aber auch nicht. Dimitri Steininger vom MSV fand: „50 Prozent reichen nicht, das hat man gegen Heißen gesehen. Wir wollen zur Endrunde auf zwei bis drei Positionen was machen, wir wollen in diesem Jahr ein Wörtchen mitreden.“ Eine Kampfansage – und der Titelverteidiger?

Kampfansage Fehlanzeige. Oguzhan Bahar vom MFC, der mit Yusuf Isik auch den erfolgreichsten Torjäger des ersten Abends in seinen Reihen hatte, sah zwar Luft nach oben. Aber mit Blick auf die einige Stunden zuvor bekanntgewordene Inal-Verpflichtung sagte er mit einem Lachen: „Ich muss gucken, ob ich bei der Endrunde überhaupt da bin – ich bin ja jetzt eigentlich im Trainer-Ruhestand.“

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Ab 17 Uhr rollt am Freitag der Ball am zweiten Tag der ersten Mülheimer Hallenfußball-Stadtmeisterschaft seit drei Jahren.

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