Mülheim. Bezirksligist VfB Speldorf bekommt zum Jahreswechsel einen neuen Sportlichen Leiter: Patrick Dertwinkel. Er erklärt seine Gründe – und Ziele.
Ende November beendete Patrick Dertwinkel mit nur 29 Jahren seine aktive Karriere und löste seinen Vertrag beim Oberligisten Spvg Schonnebeck vorzeitig auf. Jetzt hat er eine neue Aufgabe.
Der Duisburger wird ab Januar neuer Sportlicher Leiter beim VfB Speldorf. Der bisherige Sportchef Kevin aus der Wieschen (33) wird sich fortan auf seinen Posten als zweiter Vorsitzender konzentrieren. „Es ging einfach darum, Unterstützung zu bekommen. Dadurch, dass ich auch Vorstandsarbeit leiste, war es einfach ein bisschen viel in den letzten Jahren. Du bist jeden Tag in irgendwelchen Gesprächen“, ist Aus der Wieschen dankbar für etwas Entlastung.
Patrick Dertwinkel bringt breites Netzwerk mit nach Mülheim
Da kam die Möglichkeit mit Dertwinkel, den er als Spieler vor eineinhalb Jahren schon einmal nach Speldorf holen wollte, gerade richtig. „Man versteht sich und hat die gleichen Ansichten – und er hat halt Ahnung“, sagt Aus der Wieschen. Bei der Suche nach neuen Spielern könne der VfB nun von einem noch breiteren Netzwerk profitieren. „Ich kenne viele Spieler Mitte bis Ende 20, aber irgendwann ist man nicht mehr up to date, was noch jüngere Spieler angeht.“
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Der neue Sportchef und VfB-Trainer Julien Schneider kennen sich seit Kindheitstagen. „Ich glaube wir haben in der E1 das erste Mal zusammengespielt“, sagt Dertwinkel. Schon lange bestand der Wunsch, einmal etwas gemeinsam zu machen.
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„Wir sind beide nicht nur leidenschaftliche aktive Sportler, sondern es war auch klar, dass wir danach etwas im Fußball machen würden“, so Dertwinkel. Während Schneider früh die Laufbahn als Trainer einschlug, hätte der 29-Jährige damit gerne noch länger gewartet, „wenn es mein Körper zugelassen hätte.“
Neuer Sportchef hat Studium im Fußballmanagement in der Tasche
Ihm war klar: Tag X würde kommen. Und so bereitete er sich bereits mit zwei Fernstudien vor – in Fußballmanagement und im Bereich Spielanalyse und Scouting. „Daran sieht man, dass es keine spontane Geschichte war, sondern von langer Hand geplant“, sagt Schneider.
Im Gegensatz zu seinem Kumpel sah sich Dertwinkel schon immer eher in einer Management-Rolle. „Weil ich gerne beobachte und analysiere“, sagt er.
Rahmenbedingungen für die Zusammenarbeit stimmten sofort
In Speldorf passten von Beginn an die beruflichen, privaten und geografischen Rahmenbedingungen. Dertwinkel wohnt in Duisburg, arbeitet aber in Mülheim bei der städtischen Straßenverkehrsbehörde. Beim VfB wird er sich zunächst langsam in die neue Rolle reinarbeiten. Der 29-Jährige hat gerade erst geheiratet und wird bald zum ersten Mal Vater. „Noch kann ich nicht viermal die Woche vor Ort sein“, erklärt er.
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Seine erste Aufgabe wird es sein, den Kader für die neue Saison zusammenzustellen. Mit Ismail Öztürk und Janis Timm haben schon die ersten zwei Spieler aus der aktuellen Mannschaft zugesagt. „Es wurde ein guter Grundstein gelegt, dass man wieder in die Landesliga aufsteigt“, so der neue Sportliche Leiter. Dort soll sich der VfB anschließend konsolidieren. Dass die Rückrunde trotz neun Punkten Vorsprung kein Selbstläufer wird, weiß Patrick Dertwinkel aber auch: „Ich habe noch keine Mannschaft gesehen, die Erster wird, wenn sie nur 90 Prozent gibt.“