Mülheim. In der Nachspielzeit entschied der Mülheimer FC das Spiel gegen Genc Osman für sich. Dabei hätte die Partie da längst entschieden sein müssen.

Als der eingewechselte Serdy Nguala den Ball quer legte und Kapitän Sandro Garcia ihn zum 3:1 über die Linie schob, gab es bei Fans, Spielern und Verantwortlichen des Mülheimer FC 97 kein Halten mehr. Es war die späte Entscheidung in einem Spiel gegen den SV Genc Osman aus Duisburg, das schon längst hätte entschieden sein müssen.

„Ich würde mir wünschen, dass wir so ein Spiel mal früher nach Hause bringen, auch für meine Gesundheit“, grinste Trainer Bartosz Maslon hinterher. In seinen Augen hätte der Sieg höher ausgehen müssen. „Wenn einer sagt, der Sieg wäre nicht verdient, dann muss er sich einer hinterfragen, ob er die Sportart versteht“, meinte der MFC-Coach.

Mülheimer FC hat das Spiel in der ersten Halbzeit im Griff

Dass es bis zur Nachspielzeit dauert, ehe die Entscheidung feststand, hatte sich der MFC im heimischen Ruhrstadion auch ein Stück weit selbst zuzuschreiben. Denn eigentlich hatten Arman Corbo (18.) und Startelf-Debütant Argjent Emrula (45.+2) in der ersten Halbzeit schon die Weichen gestellt. „Ich war sehr zufrieden mit der ersten Halbzeit, wir haben das Spiel vollkommen im Griff gehabt“, lobte Maslon.

Tatsächlich ließ seine Mannschaft kaum eine nennenswerte Torchance der Gäste zu. Das 2:0 durch Emrula war zudem die letzte Aktion des ersten Durchgangs, der Schiedsrichter pfiff gar nicht wieder an.

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„Wir wussten, dass Genc in der zweiten Halbzeit alles nach vorne schmeißen würde“, sagte der MFC-Coach hinterher. Doch er war auch der Meinung, dass seine Mannschaft den Gegner selbst besser gemacht habe. Zudem ließen Anil Yildirim und Arman Corbo den womöglich entscheidenden dritten Treffer liegen.

Verzweifelte bei so mancher Möglichkeit seiner Mannschaft: MFC-Trainer Bartosz Maslon.
Verzweifelte bei so mancher Möglichkeit seiner Mannschaft: MFC-Trainer Bartosz Maslon. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Als Jesaja Maluze etwas zu überhastet in den Zweikampf ging, gab es zurecht Elfmeter für Genc, den Samet Sadiklar verwandelte. Der Stürmer wäre im Sommer beinahe zum VfB Speldorf gewechselt, entschied sich nach dessen Abstieg aber lieber für Genc Osman und die Landesliga.

SV Genc Osman wittert nach dem 2:1 seine Chance

Nach dem Anschlusstor witterten die Gäste freilich ihre Chance auf einen Punkt. Die größte Chance der Gäste verhinderte aber MFC-Keeper Tolunay Isik, der den Ball mit einer glänzenden Parade noch über die Latte lenkte. „Da können wir uns echt bei ihm bedanken“, meinte der Trainer hinterher.

Nurettin Kayaoglu brachte wieder Stabilität in die Defensive des Mülheimer FC.
Nurettin Kayaoglu brachte wieder Stabilität in die Defensive des Mülheimer FC. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Den Mülheimern fehlte in der Phase etwas die Ruhe und die Cleverness. Die Gastgeber versuchten, das Zentrum dicht zu machen. Maslon brachte mit Serdy Nguala kurz vor dem Ende dann noch einmal einen flinken Stürmer, um vielleicht doch noch die Entscheidung herbeizuführen.

MFC-Coach: „Sowas schweißt natürlich weiter zusammen“

Und es funktionierte: Bei einem starken Konter legte Nguala quer zu Sandro Garcia – 3:1. „Da ist alles aus uns rausgebrochen“, jubelte Maslon. Auch in der Kabine sei die Stimmung später explodiert. „Sowas schweißt natürlich noch weiter zusammen“, weiß der Coach und ergänzte: „Ich habe immer gesagt, dass unser größter Feind der eigene Kopf sein wird.“

Am nächsten Sonntag gastiert der MFC beim Oberliga-Absteiger SpVgg Sterkrade-Nord.

So spielten sie: Namen & Daten zur Partie

Mülheimer FC 97 – SV Genc Osman Duisburg 3:1 (2:0)

Tore: 1:0 Corbo (18.), 2:0 Emrula (45.+2), 2:1 Sadiklar (73., Foulelfmeter), 3:1 Garcia (90.+3)

MFC: T. Isik – Atik, Kayaoglu, S. Karabudak, Maluze – Gyasi (56. Y. Isik), Ihnacho – Garcia, Corbo (72. Asagwara), Emrula (74. Ömür) – Yildirim (86. Nguala)