Mülheim. In einem am Torraumszenen reichen Endspiel setzte sich der VfB Speldorf gegen Blau-Weiß Mintard durch. Der Erfolg soll Signalwirkung haben.
Der erste Titel der Saison geht an den VfB Speldorf. Der Bezirksligist hat das Finale des MWB-Cup gegen den Landesligisten Blau-Weiß Mintard mit 5:3 (3:1) gewonnen und sich dabei auch von einem frühen Rückstand nicht aus dem Konzept bringen lassen.
Den Zuschauern auf der Anlage von Rot-Weiss Mülheim wurde bei herrlichem Wetter ein Fußballspiel mit vielen Toren und zahlreichen weiteren Torgelegenheiten geboten. Von Langeweile war über die gesamten 90 Minuten keine Spur. Dabei zeigte der Bezirksligist von der Saarner Straße eine Steigerung im Vergleich zum Halbfinale gegen Rot-Weiss Mülheim und spielte von Beginn an ruhig und abgeklärt.
Mintard geht früh in Führung und verpasst es, nachzulegen
Trotzdem ging der Favorit aus den Ruhrauen schon nach vier Minuten in Führung. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld bediente Fatih Koru den im gesamten Spiel auffälligen Ben Kastor, der sich gegen zwei Speldorfer Verteidiger durchsetzte und Philipp Gomolzik im Tor des VfB keine Chance ließ.
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Wer erwartet hatte, dass der Landesliga-Absteiger sich nun seinem Schicksal ergeben würde, sah sich schnell getäuscht. Die nächste Großchance gehörte aber zunächst Mintard. Serkan Güzel lupfte den Ball an die Latte und verpasste so das 2:0.
Speldorf macht die Räume eng – Mintard hält an seiner Taktik fest
Während sich bei Mintard das Fehlen von Stürmer Timo Conde bemerkbar machte, spielte Speldorf geordnet und ruhig nach vorne. Es dauerte auch nur bis zur 15. Minute, ehe sich der VfB dafür belohnte. Athanasios Tsourakis setzte sich über links durch, im Zentrum verloren Kastor und Leon Eschen den mitgelaufenen Janis Timm aus den Augen, der zum Ausgleich traf.
MWB Cup Endspiel
Mintard hielt an seinem Spielstil fest, versuchte die tiefstehenden Speldorfer hoch anzulaufen, der letzte Druck im Pressing fehlte diesmal aber. So konnte sich der VfB immer wieder gut befreien und sich gut durchkombinieren. „Wir hätten unseren Spielstil ändern können und auch tiefer stehen können. Aber in einem Testspiel geht es mir nicht um das Ergebnis. Wir wollten Lösungen finden“, so Mintard-Trainer Christian Knappmann.
Speldorf dreht das Spiel noch vor der Halbzeit
Die Lösungen fand zunächst aber Speldorf. Janis Timm bediente Ismail Öztürk, der aus rund 18 Meter an den Innenpfosten schlenzte, von dort sprang der Ball ins Tor. Nach 23 Minuten war das Spiel gedreht. Und Speldorf machte munter weiter. Ein Freistoß von Deniz Hotoglu knallte an die Latte, wenig später zielte er genauer und traf über den weit vor seinem Tor stehenden Dominic Haas zum 3:1 (39.). „Wir haben eine richtig gute erste Halbzeit gespielt“, lobte VfB-Trainer Julien Schneider.
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Nach dem Seitenwechsel traf Kevin Mouhamed nur den Pfosten und verpasste so das 4:1, stattdessen verkürzte Mintard nach einem Einwurf durch Tobias Kolb auf 2:3 (64.). Auf der anderen Seite hatte Janis Timm die Gelegenheit, den alten Abstand herzustellen, dann foulte Florian Klasen Ben Kastor elfmeterreif, Moreno Mandel, der ansonsten unauffällig blieb, glich aus (75.).
Mintard optisch überlegen – Speldorf trifft doppelt
Mintard wollte in der Schlussphase die Entscheidung herbeiführen, ausgerechnet der eingewechselte und gut spielende Nils Slawinski verlor gegen Öztürk den Ball, der bediente Janis Timm der sehenswert zum 4:3 traf (83.). Den Schlusspunkt setzte dann Philipp Bartmann nach einer Ecke, als er den Ball aus kurzer Distanz über die Linie drückte (90.).
„Gerade wenn du kurz vorher abgestiegen bist, tut so ein Erfolg gut. Das zeigt, dass der Verein lebt“, freute sich Julien Schneider, der das Turnier aber auch nicht zu hoch hängen wollte. Speldorf geht nun in eine kurze Pause und testet erst am 30. Juli gegen TuSpo Saarn. Auf Mintard warten Dienstag und Mittwoch die SG Essen-Schönebeck sowie Oberligist TuRu Düsseldorf.