Mülheim/Belmont Park. Auf den letzten Metern zog der Wallach Loft der Konkurrenz davon und gewann das Rennen in den USA – trotz Schwierigkeiten bei der Einreise.

Seinen eigenen amerikanischen Traum lebte Marcel Weiß — zumindest für einen kurzen Moment.

Der Mülheimer Pferdesport-Trainer feierte den Sieg seines Schützlings Loft beim mit 400.000 Dollar dotierten Rennen mit dem Titel „Belmont Gold Cup“ im Belmont Park in New York.

Kein Visum für den Jockey des Mülheimer Wallachs

Die Zeichen standen zuvor alles andere als gut. Der für Loft vorgesehene Jockey René Piechulek erhielt kein Einreisevisum für die USA. Kurzfristig konnte Marcel Weiß noch Andrasch Starke für den Ritt über die 3200 Meter lange „Steher-Distanz“ gewinnen.

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In einem temporeichen Gruppe-II-Rennen sah es zunächst so aus, als habe der vierjährige Wallach keine Chance auf eine vordere Platzierung. Kurz vor dem Schlussbogen galoppierte Loft dem Feld hinterher. Während den Konkurrenten nach und nach die Puste ausging, machte Loft dann aber einen Rang nach dem anderen gut. Starke hatte lange Zeit auf diesen Angriff gewartet und den Schlussspurt im richtigen Moment eingeleitet. Auf der Zielgeraden konnte er schließlich noch die führenden Vollblüter abfangen. Im Ziel hatte er dreieinhalb Längen Vorsprung vor dem Zweitplatzierten.

Mülheimer Pferd bleibt lange in Lauerposition

„Ich freue mich sehr, hier in New York gewonnen zu haben. Am Ende haben wir das Rennen doch recht leicht für uns entscheiden können, nachdem wir aufgrund des hohen Tempos lange Zeit abgewartet hatten. Loft ist ein absoluter Champion auf den Marathon-Distanzen“, sagte Andrasch Starke.

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Marcel Weiß meinte: „Wir sind sehr stolz auf den kleinen Kerl, der sich immer weiter steigert und bewiesen hat, dass er keine Probleme mit langen Reisen hat.“ Loft gehört dem Wittener Möbelunternehmer Manfred Ostermann und stammt aus dem Gestüt Ittlingen. Für den Sieg des Adlerflug-Sohns wurden am Toto 37 Euro für zehn bezahlt. Er hatte zum Kreis der Mitfavoriten gezählt.

Deutsches Derby ohne Mülheimer Beteiligung

Über vordere Plätze freuten sich auch die Raffelberger Trainer Axel Kleinkorres und Doris Smith. Die Kleinkorres-Schützlinge Miljö und New Day landeten in Düsseldorf jeweils auf Rang zwei. Dritter wurde der von Doris Smith vorbereitete Teacher Sim in Krefeld.

Am Sonntag steigt die 153. Auflage des Deutschen Derbys in Hamburg – der Höhepunkt im nationalen Turfkalender. Das Rennen führt über 2400 Meter und ist mit satten 650.000 Euro dotiert. Aus den Raffelberger Trainingsstätten ist niemand am Start.

Der nächste Renntag in Mülheim findet am Sonntag, 17. Juli, statt. Das Hauptrennen ist das BBAG Diana Trial. Weitere Termine: 20. August, 1. Oktober, 27. November und 26. Dezember.

Weitere Mülheimer Erfolge bei verschiedenen Rennen

Weiß’ Raffelberger Trainerkollege Jean-Pierre Carvalho freute sich über zwei Siege auf deutschen Rennbahnen. In Baden-Baden triumphierte die Stute Nandina mit René Piechulek bei einem mit 10.000 Euro dotierten Dreijährigen-Rennen. Mythicara setzte sich mit Sibylle Vogt in einer 7000-Euro-Prüfung in Köln durch. Zweite wurden Taycan in Straßburg (Dotierung: 18.000 Euro) und Sir Filip in Hannover (6000 Euro). Den dritten Rang belegten Macun in Baden-Baden (9000 Euro) und Indian Sunset in Düsseldorf (7000 Euro).

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Einige Schützlinge von Trainerin Yasmin Almenräder bewiesen ihre gute Form. Der niederländische Jockey Adrie de Vries steuerte Sunday Kid in Köln (7000 Euro) und Woody Wood in Baden-Baden (6500 Euro) auf Platz eins. Zweite Ränge gingen an Soul Dancer und Valuable Vista in Baden-Baden sowie La Union in Düsseldorf und Quelinda in Dortmund. Dritter wurde Sovereign State in Köln.