Mülheim. Die Weichen schienen gestellt, nun steht der VfB Speldorf in der Bezirksliga. Jetzt muss der Verein die richtigen Schritte gehen.

„Wir sind immer zum VfB gegangen, weil wir besseren Fußball sehen wollten“, sagten noch am vergangenen Wochenende zwei Speldorfer Fans vor dem Relegationsspiel gegen Tönisberg. Doch die Zeiten scheinen vorbei. Mülheims einstige klare Nummer eins fällt selbst stadtintern immer weiter ins Mittelmaß zurück.

Der schleichende Niedergang setzte genau genommen schon in den vergangenen zehn Jahren ein. Eine Rückkehr in die Oberliga hatte sich der VfB zwischenzeitlich teuer erkauft. Jene finanziellen Altlasten hat der Verein mittlerweile abgearbeitet. Mit einem jungen Trainer und mittlerweile stark verbessertem Nachwuchs schienen die Weichen für eine zumindest vernünftige Zukunft gestellt.

Oberliga darf beim VfB Speldorf erst einmal kein Thema mehr sein

Statt aber in den nächsten zwei bis drei Jahren mal wieder an das Tor zur Oberliga zu klopfen, wie es dem eigentlichen Selbstverständnis vieler Speldorfer entspricht, muss sich der VfB nun zunächst wieder aus der Bezirksliga herauskämpfen.

Nach etlichen Rückkehrern im Jahr zuvor waren die Personalentscheidungen vor dieser Saison unglücklich. Von fünf Neuzugängen waren drei schon vor der Relegation wieder weg. Das Gesicht der Mannschaft wird sich jetzt vermutlich noch weiter verändern.

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Der VfB benötigt jetzt Spieler, die sich voll auf die Aufgabe in der Bezirksliga einlassen und darf sich dabei auch nicht vor harten Entscheidungen scheuen. Vielleicht wird die erstarkte Jugend eine deutlich größere Rolle spielen.

Jugend und Senioren entwickeln sich in entgegengesetzte Richtungen

Es ist ohnehin paradox, dass der VfB den Nachwuchs einst vernachlässigte, als er in der Ober- und NRW-Liga spielte und jetzt, da die Jugend so gut aufgestellt ist wie vielleicht noch nie, die Herrenmannschaft so am Boden liegt.

Jeder wünscht sich jetzt den schnellen Wiederaufstieg, doch die Aufgabe wird hart und vielleicht im ersten Jahr gar nicht zu bewältigen. Schließlich müssen sich Mannschaften wie die SG Schönebeck oder der MSV 07 aktuell nicht mehr vor dem VfB verstecken. Das Speldorfer Pokal-Aus Mitte März beim Bezirksligisten GSG Duisburg dürfte das unterstreichen.