Mülheim. Eigentlich hätte es am Samstag zum Abstiegsknaller gegen die Cronenberger TG kommen sollen – doch der direkte Konkurrent legte entscheidend vor.

Die Handballer der HSG Mülheim/Styrum sind aus der Verbandsliga abgestiegen. Die Cronenberger TG können die Mülheimer schon vor dem am Samstag anstehenden direkten Duell nicht mehr einholen.

Denn die Wuppertaler haben ihr Nachholspiel am Mittwochabend gegen den Turnerbund Wülfrath deutlich mit 33:24 gewonnen und haben damit sieben Punkte Vorsprung vor der Spielgemeinschaft in der Tabelle. Für die HSG ist der Abstieg in die Landesliga allerdings „kein Stimmungskiller“, wie Trainer Lukas Görgens betont.

HSG Mülheim/Styrum hatte es von Beginn an schwer

„Für uns als Mannschaft und als Verein ändert das gar nichts“, sagt Görgens. Das Unterfangen Klassenerhalt stellte sich für die vor der Saison neu gegründete Spielgemeinsaft aus der HSG Mülheim und der DJK Styrum 06 von Beginn an als schwierig dar. Denn aus der ehemaligen Verbandsligamannschaft der Styrumer, die auch schon in den Vorjahren einen schwierigen Stand hatte, hatte sich ein Großteil der Leistungsträger verabschiedet.

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In der Folge bestand der Kader für die erste Mannschaft fast ausschließlich aus ehemaligen Landesligaspielern der HSG. Die hatten zwar dort stets eine gute Rolle gespielt, für ganz oben hatte es in den letzten Jahren aber auch nicht gereicht.

Tom Strack nach neun Spielen entlassen

Hinzu kam, dass die Vorbereitung nicht optimal verlief, der Vorstand erst spät mit Tom Strack einen Trainer fand, der die Mannschaft kurz vor dem Saisonstart übernahm. Nachdem die Spielgemeinschaft nach neun Spieltagen immer noch punktlos da stand, war klar, dass die Zusammenarbeit zwischen Strack und dem Mülheimer Verbandsligisten nicht wie erhofft fruchtete.

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Lukas Görgens übernahm daraufhin das Team und sorgte für einen kleinen Aufwärtstrend, die HSG fuhr die ersten Punkte ein und konnte sogar zeitweise die Abstiegsplätze verlassen.

HSG Mülheim/Styrum bringt sich oft selbst um den Lohn

Dann aber brachten unnötige Niederlagen wie ein 20:22 gegen den Turnerbund Wülfrath oder ein 23:25 bei der SG Langenfeld II die Mülheimer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Aber auch in anderen Partien schafften sie es nicht, die Konzentration über 60 Minuten hochzuhalten, eine Vielzahl von individuellen technischen Fehlern oder falschen Entscheidungen brachten sie immer wieder ins Hintertreffen. Spätestens nach den Niederlagen gegen den Haaner TV und der MTG Horst Essen war der Klassenerhalt dann in weite Ferne gerückt. „Unsere Chance war eh nur noch gering“, meint auch Görgens.

HSG will die Saison vernünftig zu Ende bringen

Für die nun noch verbliebenden drei Partien bleibt der HSG noch „sich gut aus der Liga zu verabschieden“, so der Trainer. Das gilt speziell auch für das letzte Heimspiel am Samstag. „Da wollen wir natürlich trotzdem gewinnen, auch wenn es nun nicht mehr zum Endspiel gekommen ist“, kündigt Görgens an.

Verzichten müssen die Mülheimer dabei aus gesundheitlichen Gründen auf Marco Schroer, sowie Alexander Schmidt, der privat verhindert ist. Dafür wird Lukas Krusenbaum aus der zweiten Mannschaft aushelfen. Im Anschluss an das Spiel, das um 19 Uhr in der Sporthalle Von-der-Tann-Straße stattfindet, will die Spielgemeinschaft mit Zuschauern und Fans die Saison ausklingen lassen.

Auch, weil Cronenberg noch drei Spiele weniger absolviert hatte als die Mülheimer. Aber auch in der Tabelle klafft zwischen der HSG und dem Cronenberger TG nicht nur punktetechnisch eine große Lücke, dies macht sich auch im Torverhältnis bemerkbar. Während die Wuppertaler ein Verhältnis von minus 21 Toren aufweisen, stehen bei den Mülheimern Minus 112 zu Buche. Das zeigt auch, dass die HSG sich in zu vielen Spielen frühzeitig aufgegeben hat und am Ende deutlich unter die Räder kam, wie etwa beim 22:37 beim Haaner TV.

Mülheimer planen bereits seit langem für die Verbandsliga

Aufgrund dieser Ausgangslage ist der Verein frühzeitig in die Planungen, „für die Landesliga“ gegangen. Trainer Görgens hat seine Zusage für die kommende Saison schon gegeben, auch von den Spielern wird niemand gehen. Zudem freut sich die HSG Mülheim/Styrum auf die Rückkehr von Daniel Hellenbrandt, bis vor kurzem noch Trainer der Landesligamannschaft SG Tura Altendorf.

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Er soll vor allem im Hintergrund Support leisten und seine Erfahrung einbringen. „Wir sind sehr froh, dass wir ‘Helle’ zurückholen konnten. So eine Persönlichkeit steht jedem Verein gut zu Gesicht“, sagt Görgens.