Mülheim. Der HSG Mülheim/Styrum bleiben nur noch drei Spiele zum Verbleib in der Verbandsliga. Im Duell gegen Wuppertal II reichten 35 gute Minuten nicht.

Die Verbandsliga-Handballer der HSG Mülheim/Styrum präsentierten sich im Heimspiel gegen den LTV Wuppertal II deutlich besser präsentiert als zuletzt. Für einen Sieg reichte es dennoch nicht, weil sich die Mülheimer zu viele Auszeiten nahmen. Nach der 28:32 (13:18)-Niederlage bleiben der Spielgemeinschaft noch drei Partien, um doch noch die Klasse zu halten.

Vor heimischem Publikum kamen die Mülheimer am Samstagabend eigentlich gut in die Partie. Sie führten nach rund zehn Minuten sogar mit 8:5. In der Abwehr stand die offensive 5:1-Formation gut und ging engagiert zur Sache. Auch in der Offensive spielten die Hausherren druckvoller als in den vergangenen Spielen und konnten sich so immer wieder Lücken in der Wuppertaler Deckung erarbeiten.

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Sie verpassten es dann aber, sich weiter abzusetzen, weil sie ihre Torchancen nicht mehr konsequent nutzten. Durch individuelle Fehler im Spielaufbau luden sie die Wuppertaler immer wieder zu Tempogegenstößen ein. So schaffte der LTV schnell den 8:8-Ausgleich und lag kurz darauf selbst mit drei Toren vorne (11:8).

Gastgeber wollten „mit dem Kopf durch die Wand“

Die Gastgeber verloren nun vorne immer mehr den Faden. Anstatt des Zusammenspiels prägten unüberlegte Einzelaktionen das Angriffsspiel der HSG. „Wir wollten nur noch mit dem Kopf durch die Wand, hatten keinen Blick mehr für den Nebenmann“, kritisierte HSG-Trainer Lukas Görgens. So ging es mit einem Rückstand von fünf Toren in die Halbzeit (13:18).

In der Offensive verloren Calvon Stattrop & Co. phasenweise völlig ihre Linie.
In der Offensive verloren Calvon Stattrop & Co. phasenweise völlig ihre Linie. © Funke Foto Services | Martin Möller

Die Pause konnten die Hausherren nicht nutzen, um sich zu sammeln, stattdessen knüpften sie nahtlos an die schwache Schlussphase der ersten Hälfte und den Handball „mit der Brechstange“ an. Weil die Mülheimer auch in der Deckung immer wieder den letzten Biss vermissen ließen, wurde der Rückstand schon wenige Minuten nach dem Wiederanpfiff sehr deutlich, in der 37. Minute stand es 22:14 für Wuppertal.

HSG Mülheim/Styrum fasst in der Schlussphase neuen Mut

Bis zu 45. Minute sah es danach aus, als würde der LTV das Spiel nun locker nach Hause schaukeln, denn die HSG-Abwehr bekam trotz zeitweiliger Manndeckung Wuppertals Rückraum nicht in den Griff. Aber auch Kreisläufer Corin Salz machte den Mülheimern immer wieder Probleme.

Dann aber ließen die Gäste einige freie Torchancen liegen, so dass der Tabellenvorletzte noch einmal neuen Mut fasste. Weil sie in der Abwehr nun besser zupackten und den nötigen Schritt mehr machten, eroberte die Haushrren einige Bälle und schnupperte in der Schlussphase noch einmal Morgenluft.

Anschlusstreffer für die Mülheimer fiel nicht mehr

Die HSG holte Tor um Tor auf und kam in der 52. Minute tatsächlich auf 24:26 heran. Der Anschlusstreffer fiel aber nicht. Einen technischen Fehler der HSG nutzten die Wuppertaler, um sich wieder abzusetzen. Schlussendlich hatten sie mit vier Toren die Nase vorn (32:28).

„Wir haben uns am Ende nochmal gut gefangen, und gezeigt, dass wir mithalten können, wenn wir nur gemeinsam spielen“, sagte Trainer Lukas Görgens. Trotzdem waren es unterm Strich wieder nur 35 gute Minuten der HSG Mülheim/Styrum, in denen sie gezeigt hat, dass sie in der Verbandsliga die Intensität mitgehen kann. „Das reicht dann aber am Ende nicht“, so der Coach.

HSG hat in Sachen Klassenerhalt keine wirklich guten Karten

Rein rechnerisch ist die HSG damit noch nicht abgestiegen, geht man von zwei direkten Absteigern aus. Sie hat bei noch drei ausstehenden Spielen weiter vier Punkte Rückstand auf die Cronenberger TG. Cronenberg kann allerdings in vier Nachholspielen noch einige Punkte sammeln.

So spielten sie: Namen & Daten zur Partie

HSG Mülheim/Styrum – LTV Wuppertal II 28:32 (13:18)

HSG: Justen, Schoofs – Schroer (7/3), Best (4), Richter (4), Stattrop (4), Hinz (3), Weidner (3), Krusenbaum (1), K. Schöneich (1), L. Schöneich (1), Schmidt