Mülheim. Favorit Speldorf gewinnt zwar unter dem Strich verdient beim Mülheimer SV, muss aber nach dem 2:3-Anschlusstreffer noch einmal etwas zittern.
Als der dreifache Pfiff des Schiedsrichters ertönte, war bei Spielern, Betreuern und Anhängern des VfB Speldorf ein kollektives Durchatmen zu spüren. Mit einem 3:2 (1:0)-Sieg beim Mülheimer SV 07 zog der Landesligist ins Viertelfinale des Kreispokal-Wettbewerbs ein.
Obwohl der Erfolg unter dem Strich verdient war, wäre dem heimischen Bezirksligisten am Ende fast noch der Einzug in die Verlängerung gelungen.
Speldorfs Trainer sah den Erfolg nie gefährdet
„Von dieser gefühlten Gefährlichkeit lebt der Pokal ja auch“, meinte Speldorfs Trainer Julien Schneider nach dem Schlusspfiff. Dennoch hatte er zuvor in den 90. Minuten keine ernsthafte Gefahr gesehen, mit seiner Mannschaft auszuscheiden. „Wir haben das ganze Spiel über geführt und es gut runter gespielt. Für die Phase der Vorbereitung war es gut“, bilanzierte der VfB-Coach.
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Unter Umständen wäre es am Ende gar nicht mehr so spannend geworden, wenn seine Mannschaft nach dem frühen Führungstreffer durch Fabian Schürings in der sechsten Minute konsequenter auf das zweite Tor gegangen wäre. So blieb eine optische Überlegenheit, die der VfB aber nicht in einen weiteren Treffer ummünzen konnte.
Mülheimer SV macht in der ersten Halbzeit zu viele Fehler
Der MSV hätte sich über ein 0:2 zur Pause sicher nicht beschweren können. „Das war heute mutlos, gerade in der ersten Halbzeit hatten wir viele technische Fehler bei der Ballan- und -mitnahme“, haderte MSV-Trainer Dimitri Steininger und sprach sogar vom „schlechtesten Spiel in der Vorbereitung.“
Die Mülheimer Fußballspiele vom Wochenende
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Dennoch hätte seine Elf unmittelbar nach dem Wechsel fast ausgeglichen, als Abdoulaye Sall hauchdünn an einer Flanke von Lennard Kaiser vorbei segelte. Als Philipp Reis den passenden Zeitpunkt für einen Schuss in der 57. Minute verpasste, schimpfte Steininger zunächst noch, jubelte aber dann prompt. Reis hatte den Ball zu Pascal Roenz abgelegt und der Speldorfs Schlussmann Martin Hauffe getunnelt – 1:1.
Speldorf schlägt sofort wieder zurück
Doch das Momentum konnte der Spielverein überhaupt nicht nutzen. Nur drei Minuten später stellte Janis Timm per Flachschuss die Speldorfer Führung wieder her. In Minute 67 traf der starke Fabian Schürings den Pfosten, der Ball kam genau vor die Füße von Hendrik Willig, der aus dem Rückraum zum 3:1 für Speldorf einnetzte.
„Wir sind über 90 Minuten nicht ins Spiel gekommen und verteilen dann auch noch solche Geschenke“, schüttelte Dimtiri Steininger nach dem Spiel mit dem Kopf.
Landesligist lässt die Chance auf das 4:1 liegen
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Sein Trainerkollege Julien Schneider ärgerte sich ebenfalls, weil sein Team die Vorentscheidung liegen ließ: „Du musst eigentlich aus der nächsten Aktion das 4:1 machen.“
Stattdessen stand es nach einem Weitschuss von MSV-Kapitän Benjamin Käsch zwölf Minuten vor dem Ende nur noch 2:3. „Da kam noch einmal so ein leichtes Aufbäumen“, meinte Steininger und ließ durchblicken, dass ihn eine gute Viertelstunde nicht für den schwachen Rest entschädigte.
Mitte März geht es für die Speldorfer weiter
Dennoch zwang seine Mannschaft den Favoriten in der Schlussphase weitestgehend in dessen Hälfte. Dem VfB gelang nur noch einmal eine wirkliche Befreiung, als Athanasios Tsourakis auf dem Weg zum Tor von zwei MSV-Spielern zu Fall gebracht wurde. Ein Platzverweis wäre aber eine harte Entscheidung gewesen, wenngleich VfB-Coach Schneider das freilich anders sah. „Es gibt für jeden Müll ,Gelb’, das steht in keinem Verhältnis“, schimpfte Schneider.
Mit seiner Mannschaft darf er nun vom 15. bis 17. März erneut im Pokal ‘ran, während die Cup-Saison für den Spielverein 07 seit Sonntag beendet ist.
Mülheimer SV 07 – VfB Speldorf 2:3 (0:1)
Tore: 0:1 Schürings (6.), 1:1 Roenz (57.), 1:2 Timm (62.), 1:3 Willing (67.), 2:3 Käsch (78.)
MSV: J. Krasniqi – Öztürk, Zuweis, Käsch, Kunz – Bayram, Mharchi (69. Tschierske), Reis (69. Zachries) – Sall, Roenz, Kaiser
VfB: Hauffe – Mühlenfeld, Heckhoff,
Terwiel – Willing, Fritzsche, Cengiz (78. Brühl), Schürings – Tsourakis (90.+1 Yussif), Timm (90.+3 Duljaj), Bel-Mustapha (59. Aydogmus)