Mülheim. Rundum zufrieden war Grün-Weiß Mülheim mit den German Ruhr Internationals. Das internationale Badminton-Turnier soll wieder in Mülheim steigen.

Wie sehr sie diese Spiele, diese Turniere vermisst haben, das war den Mülheimer Badminton-Spielern bei den German Ruhr Internationals deutlich anzumerken. Und nicht nur ihnen. Nachwuchs-Sportler aus vielen Teilen der Welt, auch etliche aus dem asiatischen Raum, wo der Rückschlagsport mit dem pfeilschnellen Federball einen viel höheren Stellenwert als in Deutschland hat, hatten ihren Weg in die Westenergie-Halle gefunden.

Klar, auch, weil es nicht nur um die Ehre, sondern auch um wichtige Weltranglistenpunkte ging. In den Altersklassen U15, U17, U19 gingen die Juniorinnen und Junioren in Mülheim an den Start. Rund 400 Partien fanden statt und am Ende jubelte sogar ein Lokalmatador.

„Das hat dieses aus unserer Sicht tolle Turnier wirklich abgerundet“, fand Sven Anstötz, Organisator vom VfB Grün-Weiß Mülheim. „Alles hat hervorragend geklappt. Es gab zum Glück keine Corona-Fälle. Unser Hygienekonzept hat also ganz gut funktioniert“, resümierte Anstötz.

German Ruhr Internationals Mülheim: „Das war sehr schön“

Begeistert zeigten sich auch die heimischen Badminton-Spieler, die froh waren, nach einer langen Corona-Pause wieder ein internationales Heim-Turnier erleben zu können. „Für mich war es das erste internationale Turnier seit der Corona-Pandemie. Und dann auch noch in Mülheim. Das war sehr schön“, fand beispielsweise Shreya Sarkar, Spielerin vom TSV Heimaterde. Amra Bourakkadi stimmte ihr zu: „Es ist auch schön, die anderen Spieler wiederzusehen und sich mit ihnen zu messen. Und zu sehen, wie gut die anderen jetzt nach der Corona-Pause sind. Das ist ein echter Gradmesser für uns.“ Für die beiden Mülheimerinnen war allerdings schon früh Schluss.

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„Es ist sehr cool, wieder internationale Turnier zu spielen und hier gleich dreimal am Start zu sein“, sagte Karl Sufryd, der in der U19 in den Wettbewerben Einzel, Doppel und Mixed an den Start ging. Philipp Volovnik ergänzte: „Es sind ganz wichtige und gute Erfahrungen, die wir hier machen können, weil wir eben auch auf die asiatischen Spieler treffen.“ Volovnik trat in der U17 an.

Lautstarke Unterstützung von Mülheimer Sportlern

„Ich hätte auch so gerne mitgespielt“, sagt Sarah Molodot während sie die Spiele von den Zuschauerrängen verfolgte. „Das wäre mal wieder ein tolles Erlebnis gewesen. Leider bin ich in diesem Jahr schon zu alt“, sagte die 19-Jährige, die aber selbstverständlich in die Halle kam, um ihre Mülheimer Kollegen lautstark zu unterstützen. So auch Alexander Becsh, der sich nach seinem Erstrunden-Sieg in der zweiten Runde mit Remy Taing eine spannenden Partie lieferte. Immer wieder peitschten ihn der Jubel und die Anfeuerungsrufe nach vorne, ließen seine Ausfallschritte noch länger werden. Gereicht hat es am Ende gegen den an Position drei gesetzten Franzosen aber nicht.

Die German Ruhr Internationals sollen auch im kommenden Jahr wieder stattfinden.
Die German Ruhr Internationals sollen auch im kommenden Jahr wieder stattfinden. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

„Das war wirklich sehr schade, weil ich das Gefühl hatte, es wäre noch mehr drin gewesen“, resümierte ein enttäuschter Becsh, der es dennoch genoss vor heimischer Kulisse an den Start zu gehen.

So ging es eigentlich allen Mülheimern. Die meisten von ihnen mussten allerdings spätestens in der zweiten Runde die Segel streichen.

German Ruhr Internationals: Krehemeier gewinnt Finale

Zu einem reinen Mülheimer Duell kam es bei den Junioren in der Altersklasse U19. Dort setzte sich Seline Hübsch in Runde zwei gegen Cara Siebrecht durch. In Runde drei war dann aber Schluss. Hübsch unterlag der späteren Siegerin aus der Schweiz, Lucie Amiguet.

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Wenig überraschend sicherten sich die vielen Spieler aus Malaysia auch etliche Titel. Im Einzel der Altersklasse U19 konnte allerdings am Ende ein Deutscher die Trophäe in die Luft recken. Und dann auch noch ein Mülheimer: Karim Krehemeier gewann das Finale in zwei Sätzen mit 21:8, 21:18 gegen den Franzose Paul Tornefier. Zwar tritt Krehemeier für den 1. BC Wipperfeld an. „Karim wohnt und trainiert aber hier in Mülheim“, sagt Anstötz. „Damit hätten wir nicht unbedingt gerechnet.“ Womit aber zu rechnen ist, ist die nächste Auflage der German Ruhr Internationals in Mülheim. „Der Termin ist schon im Turnierkalender verankert“, verrät der Organisator. Stattfinden soll es wieder von Mittwoch bis Sonntag,13. bis 16. Oktober 2022.