Essen. Bis zur 100. Minute musste der Landesligist VfB Speldorf in Unterzahl um einen 2:1-Auswärtssieg bei Blau-Gelb Überruhr zittern.
Bis zur 100. Minute mussten die Fußballer des VfB Speldorf zittern, ehe ihnen nach drei Partien ohne Sieg endlich wieder drei Punkte gutgeschrieben werden konnte. Nach einer starken ersten und einer kampfbetonten zweiten Halbzeit stand am Ende ein 2:1 (2:1)-Auswärtssieg des Landesligisten bei Blau-Gelb Überruhr.
„44 Minuten lang waren wir die klar bessere Mannschaft“, bescheinigte Trainer Julien Schneider seiner Elf einen starken ersten Durchgang. Die 2:0-Führung durch die Treffer von Rahman Yussif und Athanasios Tsourakis war zu diesem Zeitpunkt vollkommen verdient. Zudem hätte Schneider nach einem Foulspiel am Torschützen Yussif gerne einen Elfmeter für seine Mannschaft gesehen.
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Stattdessen fielen die Mülheimer aus allen Wolken, als es in der letzten Minute vor der Pause plötzlich Elfmeter für Überruhr gab. Einen Zweikampf von Guido-Can Brühl wertete die junge Schiedsrichterin als Foul. „Mich wundert es, dass der Kevin Müller den vor lauter Lachen überhaupt reinmachen konnte“, schüttelte Schneider auch nach dem Schlusspfiff noch mit dem Kopf. Überruhrs Kapitän und der frühere Speldorfer brachte die BGÜ somit wieder ins Spiel.
Zumal die Mülheimer nach dem Seitenwechsel gar nicht wieder in Tritt fanden. „Das waren unsere schlechtesten fünf Minuten nach der Halbzeit“, ärgerte sich der Coach.
Berechtigter Platzverweis für „Eko“ Duljaj
Die schwache Phase gipfelte in der berechtigten Roten Karte für Ekrem Duljaj, der den Ball verstolperte und seinen Gegenspieler als letzter Mann dann nur noch durch das Ziehen am Trikot halten konnte. Klare Notbremse.
Schneider beließ es in der Folge bei der Fünferkette, wechselte Lukas Mühlenfeld als zusätzlichen Verteidiger ein und opferte mit Yussif einen Stürmer. Später kam mit Ahmed Can Simsek ein neuer Angreifer, um vorne die Bälle festzumachen, mit Lars Gronemann brachte der Coach einen ballsicheren Außenverteidiger.
Überruhr hatte viel Ballbesitz aber kaum echte Torchancen
Die Gastgeber hatten in Überzahl fortan mehr Ballbesitz, große Chancen für Blau-Gelb sprangen dabei aber nicht heraus – zumindest nicht aus dem laufenden Spiel heraus. „Bei Standardsituationen waren sie natürlich immer gefährlich aber die hat Martin Hauffe alle gut gehalten“, lobte der VfB-Trainer seinen Keeper.
Auf der anderen Seite hatten die Speldorfer selbst zwei gute Chancen, um mit dem möglichen 3:1 für eine vorzeitige Entscheidung zu sorgen. Erst schoss Marvin Hohensee aus sieben Metern knapp über das Tor, dann scheiterte Simsek an Torwart Ebener.
Trainer Schneider lobt „kämpferische 1A-Leistung“
So mussten die Mülheimer weiter zittern. „Fünf oder sechs Minuten Nachspielzeit waren okay durch mehrere Verletzungspausen, Zeitspiel und die Rote Karte“, ordnete Julien Schneider ein. Die Schiedsrichterin ließ in der hektischen Extraspielzeit aber auch noch jede Verzögerung nachspielen. Erst nach 100 Minuten ertönte für die Speldorfer der erlösende Schlusspfiff.
„Die erste Halbzeit war überragend und die zweite war kämpferisch eine 1A-Leistung“, fasste Julien Schneider zusammen. Durch den Sieg bleibt seine Mannschaft in der Tabelle oben dabei. Als Fünfter hat sie nur zwei Punkte Rückstand auf den neuen Spitzenreiter Mülheimer FC 97 und den neuen Tabellenzweiten ESC Rellinghausen.
Vor den beiden Derbys in Mintard (31. Oktober) und beim Mülheimer FC 97 (7. November) empfangen die Speldorfer am kommenden Sonntag noch den Duisburger SV 1900 an der Saarner Straße.
So spielten Überruhr und der VfB Speldorf
BG Überruhr – VfB Speldorf 1:2 (1:2)
Tore: 0:1 Yussif (23.), 0:2 Tsourakis (33.), 1:2 Müller (45., Foulelfmeter)
VfB: Hauffe – Piepenbreier (65. Gronemann), Duljaj, Terwiel, Brühl, Hohensee – Fritzsche, Boka – Yussif (58. Mühlenfeld), Tsourakis, Aydogmus (63. Simsek)
Rote Karte: Duljaj (VfB/53., Notbremse)
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