Mülheim. Die Mülheimer Nachwuchs-Leichtathletin Norah Adou startet zum ersten Mal bei Deutschen Meisterschaften. Über 300 Meter ist eine Medaille möglich.
Ihre ersten schnellen Schritte in einem Sportverein machte Norah Adou noch beim Judo. Doch schon da merkte sie, dass ihre Leidenschaft woanders liegt. „Damals sind wir viel gerannt und ich habe gemerkt, dass mir das Sprinten gegen andere sehr viel Spaß macht“, sagt die 15-jährige Adou heute.
Der Weg war nicht weit, kurz danach war sie in der Leichtathletik-Abteilung des TSV Viktoria angemeldet und entwickelte sich von Jahr zu Jahr weiter. „Ich habe alles Mögliche ausprobiert. Die 800-Meter- und die Straßenläufe haben mir am besten gefallen“, so Adou.
Mülheimerin hat die Norm über 300 Meter geknackt
Mittlerweile sprintet sie für die Mülheimer TG und befindet sich aktuell auf dem Höhepunkt ihrer noch jungen Karriere. Bei der Nordrhein-Jugendmeisterschaft Anfang Juli erreichte sie die Qualifikationsnorm für die Deutschen Meisterschaften der Altersklassen U16, welche am kommenden Wochenende (4. und 5. September) stattfinden wird.
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In ihrem ersten Wettkampf über 300 Meter überhaupt konnte sie mit 42,01 Sekunden alle Konkurrentinnen hinter sich lassen und wurde Nordrheinmeisterin. Am Vortag ging Adou schon bei den 800 Metern an den Start und erreichte dort in 2:21,53 Minuten den vierten Platz in ihrer Altersklasse. Mit dieser Zeit verpasste sie nur um 0,53 Sekunden die Norm für die Deutschen Meisterschaften. Diese Leistung gilt nun als Zusatzleistung, die für die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften in einem anderen Disziplinblock erbracht werden muss.
Medaille würde die Saison krönen
Am kommenden Wochenende möchte die Mülheimerin ihre starken Leistungen noch einmal verbessern. „Ich hoffe natürlich, dass es bei den Deutschen noch einmal ein bisschen besser wird. Ich denke, das wird auch so sein, denn wir Läuferinnen werden uns gegenseitig ziehen. Ich bin auf Rang vier gemeldet. Natürlich wäre es richtig cool, wenn ich unter den ersten Drei landen würde“, so Adou.
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Allerdings werden es die ersten Deutschen Meisterschaften für das Mülheimer Talent sein, weshalb Adou sich auch selbst „nicht so einen Druck“ machen möchte. Sie sagt lachend: „Ich möchte erst einmal gucken, wie es läuft und an den Lauf rangehen, wie an jeden anderen. Auch wenn das schwierig wird.“
Mittelstrecke ist für eine Nachwuchsläuferin außergewöhnlich
Konkretere Zeiten hat da Adous Trainerin Jana Hartwich im Kopf: „Ich glaube, dass über die 300 Meter bei eine 41er, wenn nicht sogar eine 40er-Zeit möglich ist. Und über 800 Meter irgendwann in den nächsten Monaten eine Zeit unter 2:20 Minuten. Das ist beides aber ganz schön schwer“, sagt Hartwich.
Ihrem Schützling traut sie aber nicht nur kurz-, sondern auch langfristig viel zu: „Nora hat den Ehrgeiz, immer vorne dabei zu sein. Sie ist sehr motiviert, es macht ihr mega Spaß, die langen Strecken zu laufen. Das kennt man in dem Alter ansonsten weniger. Sie ist mit die einzige, die ich in meiner Trainerinnenkarriere kennengelernt habe, die Bock auf die 800 Meter hat“, lobt Hartwich.
Adou selbst möchte an sich noch gar nicht zu weit in die Zukunft schauen, sagt, dass sie „nicht in die weite Ferne träumt.“ Ganz ohne Ziele geht es aber natürlich auch nicht. Adou: „Ich möchte irgendwann in den nächsten Jahren bei den Deutschen Meisterschaften mal gewinnen. Und dann wird man sehen, ob es vielleicht auch mal für eine Europameisterschaft reicht.“