Krefeld. Die Uhlenhorster zeigen sowohl im Halbfinale als auch im Finale starke Moral und sind der erste Titelträger der Geschichte des neuen Turniers.
Beim Betreten des Hockey-Feldes in Krefeld prasselte der Regen nur so vom Himmel auf die Bundesligaspieler des HTC Uhlenhorst. Bedröppelt standen sie beim Abspielen der Nationalhymne dennoch nicht da, ging es im Finale des Liga Cups gegen den Harvestehuder THC doch um den ersten Titel der Saison.
Und der allererste Sieger des neu eingeführten Liga Cups zu sein, ist auch keine schlechte Motivation. Am Ende jubelte der HTCU über einen Sieg im Penaltyschießen. Nach der regulären Spielzeit hatte es 1:1 (0:1/0:0/1:0/0:0) gestanden.
HTC Uhlenhorst muss die Verletzung von Malte Hellwig verkraften
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Im Halbfinale hatte der HTCU, der weiterhin ohne Lukas Windfeder und Timm Herzbruch antrat, gegen den Berliner HC einiges an Mühe gehabt. Berlin stürmte schnell mit offenem Visier auf die Mülheimer Defensive, erspielte sich zwei Strafecken, die aber nicht verwertet werden konnten. Dennoch gingen die Berliner durch Jonas Gomoll im ersten Viertel mit 1:0 in Führung.
Die Mülheimer hatten zwar ebenfalls zwei Strafecken, die sie vergaben. Ansonsten offenbarten sie aber Probleme, sich gefährliche Chancen zu erspielen. Wohl auch, weil Malte Hellwig mit muskulären Problemen nicht mehr weitermachen konnte. Die genaue Diagnose soll am Montag erfolgen, der Verdacht ist aber eine Muskelverletzung im hinteren Oberschenkel. „Das ist bitter. Der Junge hatte noch nie eine Muskelverletzung und es war unser großes Ziel, ohne Verletzung in der Vorbereitung zu bleiben“, so HTCU-Trainer Thilo Stralkowski.
Im Halbfinale fällt die Entscheidung auch im Penaltyschießen
Zu Beginn des zweiten Viertels erhöhte Berlin durch Matteo Poljaric auf 2:0. Erst ab dem dritten Viertel kamen die Mülheimer ins Rollen. Jan Schiffer nutzte die vierte Strafecke zum 1:2, ehe Berlin konterte und durch Tino Volkert wieder auf 3:1 stellte.
Mülheim musste sich nun etwas einfallen lassen, um das Ausscheiden im Halbfinale noch zu verhindern – und konnte sich auf seine Stärke bei Ecken verlassen. Moritz Ludwig verkürzte sieben Minuten vor dem Ende zum 2:3 nach einer Strafecke, Nick Werner gelang zwei Minuten später sogar noch das 3:3. Es ging ins Penaltyschießen, in dem der HTCU das nötige Glück hatte und am Ende durch Treffer von Robert Duckscheer und Schiffer mit einem 5:3-Sieg ins Finale einzog.
Das Endspiel beginnt erneut mit einer Hypothek
Im Endspiel gegen den Harvestehuder THC misslang der Start. Der HTHC präsentierte sich gut und ging im ersten Viertel nach einem langen Schlenzball durch Xaver Hasun mit 1:0 in Führung. Erneut lagen die Mülheimer hinten, erneut waren ihre Comeback-Qualitäten gefragt.
„Wir haben eigentlich gut angefangen und das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Durch eine Unaufmerksamkeit haben wir bei einem Konter das 0:1 gefangen. Das war mehr als unnötig und vermeidbar. Aber danach und vor allem in der zweiten Hälfte haben wir das Spiel dann dominiert“, so HTCU-Trainer Thilo Stralkowski.
Neuzugang Lucas Toscani macht auf sich aufmerksam
Im zweiten Viertel setzte der HTCU die Hamburger unter Druck, fand aber auf dem vor Regen triefenden Platz zunächst kein Durchkommen durch die Hamburger Abwehr. Die beste Möglichkeit hatte Hendrik Mertgens mit einer argentinischen Rückhand von links, er scheiterte aber am HTHC-Keeper Anton Brinkmann.
Dennoch waren die Mülheimer nun besser im Spiel, der HTHC konzentrierte sich auf seine Verteidigung im Raum, und versuchte nach Ballgewinn mit langen Bällen schnell viele Meter zu überbrücken. Nach einem Foul an den überzeugenden argentinischen Neuzugang Lucas Toscani, der über die rechte Seite Richtung Tor zog, bekam Mülheim einen Siebenmeter zugesprochen, Robert Duckscheer ließ diese sehr gute Möglichkeit zum Ausgleich aber zu einfach liegen.
Die übrigen Angriffsversuche verteidigten die Norddeutschen gut weg, sodass es beim 0:1 zur Pause aus Mülheimer Sicht blieb.
HTCU überzeugt durch Cleverness
Da die Spiele über vier Mal zwölf Minuten gingen, blieben dem HTCU 24 Spielminuten, um sich den ersten Titel der Saison noch zu sichern. Die Mülheimer änderten ein wenig ihre Strategie, warteten nun mehr ab und konterten selbst.
Eine Strategie, die aufging. Julius Meyer lief auf den HTCH-Keeper zu, überschlenzte ihn, scheiterte aber am Pfosten. Den Abpraller nahm Lucas Toscani auf und schoss ihn humorlos zum 1:1-Ausgleich ins Tor. Die Mülheimer bestimmten die Partie nun durch Cleverness, schienen dem 2:1 zu dieser Zeit näher als der HTHC.
Die nächste große Chance bekamen allerdings die Hamburger durch eine Strafecke, die die Mülheimer verteidigen konnten. Die Partie beruhigte sich nun etwas, die Mannschaften belauerten sich, sie warteten auf den Fehler der Gegner. Sowohl im Rest des dritten, als auch im vierten Viertel verteidigten die Mannschaften aber aufmerksam, sodass das Penaltyschießen die Entscheidung bringen musste.
Trainer Thilo Stralkowski lobt die Moral und die Neuzugänge
Beim ersten Versuch lupften die Hamburger über den bereits am Boden spielenden Lennart Küppers, aber auch über das Tor. Lucas Toscani scheiterte daraufhin am Pfosten. Hamburg verwandelte nun, Robert Duckscheer glich aber sofort aus. Der HTHC traf durch Hasun zum 3:2, Schiffer stellte auf 3:3. Schiffer scheiterte bei seinem nächsten Versuch, ebenso wie der HTHC, gegen den zumindest fragwürdig ein Offensivfoul gepfiffen wurde. Duckscheer netzte zum 4:3, Hasun vergab – Mülheim war Liga-Cup Sieger.
„Wir hätten es auch in der regulären Spielzeit noch entscheiden können, im Penalty-Schießen ist es immer etwas Glückssache. Aber nun sind wir der verdiente erste Sieger der Geschichte dieses Cups, das ist cool“, freute sich Trainer Thilo Stralkowski.
Vor allem die Moral seiner Mannschaft, die wie schon im Halbfinale zurückgekommen war, stimmt ihn optimistisch für den Bundesligastart nächste Woche. „Wir machen noch Fehler, aber die Art und Weise wie wir spielen, stimmt mich echt zufrieden. Das macht große Lust auf die Saison. Die beiden Neuzugänge Hendrik Mertgens und Lucas Toscani haben auch eine super Leistung gezeigt. Sie passen gut rein.“
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