Mülheim. Nur 160 Zuschauer kommen zum Benefizspiel in Mülheim. Die Grenze von 20.000 Euro wird am Ende knapp verpasst.

Die magische Grenze von 20.000 Euro wurde am Ende knapp verfehlt. Exakt 19.777 Euro kamen am Freitagabend beim Benefizspiel zu Gunsten des vom Hochwasser betroffenen Fußballvereins Blau-Weiß Mintard zusammen. Der 3:2-Sieg des Landesligisten war am Ende nur eine Randnotiz.

Nur 160 Zuschauer kamen am Freitagabend auf den Sportplatz am Waldschlösschen. Über einen freuten sich die Mintarder aber ganz besonders: Sparkassen-Chef Martin Weck. "Die Sparkasse hatte mir eine Spende von 1000 Euro zugesagt", berichtete Peter Hein vom Verband Mülheimer Fußballvereine, der als Dachvereine der kickenden Klubs als Veranstalter fungierte. Als Weck dann anrief, um jene Spende abzusagen, rutschte dem Fußballfunktionär kurz das Herz in die Hose. Stattdessen aber sagte das Kreditinstitut eine Spende von 15.000 Euro zu.

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Der Gastgeber selbst steuerte 1250 Euro bei, der Mülheimer Wohnungsbau weitere 1000. Dessen Vorstandschef ist gleichzeitig Vorsitzender des Mülheimer Sportbundes. "Es ist beeindruckend, dass die Sportfamilie so sehr zusammenrückt"; sagte Frank Esser.

Mit dem Mülheimer FC 97 (500 Euro) und dem TuSpo Saarn (100) spendeten auch zwei Vereine. Vertreter von weiteren Klubs glänzten am Freitag mit Abwesenheit.

Freitag, der 13. ist für BW Mintard kein Unglückstag

Für Blau-Weiß Mintard war der Freitag, der 13. dennoch kein Unglückstag. "Wir sind ein vergleichsweise glimpfliches Opfer", ordnete der Vorsitzende Christian de Nocker den Schaden ein. Erfreut war er besonders über den Besuch einiger Nachbarn, bei denen große Teile des Inventars zerstört wurden. "Sie können nach den arbeitsreichen Wochen auch mal durchschnaufen", so der Vereinschef.

Allein den Schaden an den Gebäuden beziffert De Nocker auf 280.000 Euro. Mindestens. Nur Teile der Mauern sind elementarversichert. Der Kunstrasen wurde provisorisch wieder hergestellt. Zumindest auf einer Hälfte kann quer gespielt werden. Für die erste Mannschaft wurden vorerst nur Auswärtsspiele beantragt. "Die Platzsanierung hätte eh in zwei bis drei Jahren angestanden, die müssen wir jetzt vorziehen", erläutert der Vorsitzende.

Neue Küche soll im Oktober eingebaut werden

Der Vereinsraum und die Kabinen sollen nun zuerst wiederhergestellt werden. Die neue von einem Mülheimer Möbelhaus gesponserte Küche soll im Oktober geliefert werden. "Dann wollen wir natürlich soweit sein, dass sie auch eingebaut werden kann", sagt De Nocker.

Durch die vielen Spenden sei der Verein nun zumindest bis November handlungsfähig. "So, dass wir auch guten Gewissens in die Auftragsvergabe gehen können", wie der Mintarder Klubchef erläutert. Bisher sei schon ein fünfstelliger Betrag zusammengekommen.

Vereinsmitglieder leisteten bisher schon 1200 Arbeitsstunden

Glücklich ist der Vorstand freilich über die großartige Unterstützung seiner Mitglieder. Bisher seien 1200 Arbeitsstunden zusammengekommen. "Dazu kommt der administrative Bereich, da ist man schnell bei 2000", weiß Vorstandsmitglied Daniel Molitor.

Das Fußballspiel war am Freitagabend nur ein Nebenschauplatz. Die Mintarder führten durch Tore von Mathias Lierhaus (5.) und Abdelmalik El Ouriachi (42.) mit 2:0, ehe Jakob Kruse in der Nachspielzeit der ersten Hälfte den Anschluss herstellte. Argjent Emrula glich drei Minuten nach der Pause sogar aus. Serkan Güzel entschied das Duell auf Augenhöhe schließlich für die Gäste aus Mintard.