Amstelveen. Die deutsche Hockey-Nationalmannschaft hat mit einem starken Auftritt gegen England das Finale erreicht. Vor allem der Beginn war beeindruckend.
Der Auftritt der deutschen Hockeynationalmannschaft um die Mülheimer Timm Herzbruch, Benedikt Fürk, Niklas Bosserhoff und Lukas Windfeder war beim 6:5-Sieg im letzten Gruppenspiel gegen Frankreich vor allem defensiv stark verbesserungswürdig.
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Denn mit England wartete am Donnerstagnachmittag ein anderes Kaliber im Halbfinale der Europameisterschaft. Deutschland lieferte, siegte mit 3:2 (3:1/0:0/0:0/0:1) und steht nun im Finale am Sonntag (12.30 Uhr) gegen die Niederlande oder Belgien.
Deutschland verwandelt die erste Strafecke nach 50 Sekunden
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Gegen Frankreich traf Martin Häner nach einer Strafecke in der letzten Sekunde zum Sieg, gegen die Briten war er es, der dem deutschen Team mit dem 1:0 nach 50 Sekunden – wieder nach Strafecke – den perfekten Start bescherte.
Die Führung hielt jedoch nicht lang, England glich durch Adam Dixon ebenfalls per Strafecke nach vier Minuten zum 1:1 aus und setzte das deutsche Team, welches zwischenzeitlich zwei Minuten in Unterzahl spielte, unter Druck. Deutschland verteidigte aber gut.
Eine Hereingabe von Bosserhoff führte durch das gefährliche Abfälschen zur zweiten deutschen Ecke. Häners Versuch wurde diesmal abgewehrt, Florian Fuchs nahm den Ball aber auf und bediente Martin Zwicker, der zum 2:1 ins Netz traf.
Niklas Wellen mit viel Aufmerksamkeit zum 3:1
Das deutsche Team war defensiv viel aufmerksamer als noch gegen Frankreich, überstand auch die zweite Unterzahl ohne Gegentor – im Gegenteil. Niklas Wellen zeigte sich aufmerksam, fing als Spitze einen Pass ab, zog allein Richtung Tor, behielt dort die Ruhe und traf clever über den englischen Torhüter hinweg zum 3:1.
Die Engländer gerieten so direkt im ersten Viertel enorm unter Druck, Deutschland erzielte sogar fast noch das 4:1 nach einem weiteren offensiven Ballgewinn von Fuchs und einem harten Schuss von Rühr, der allerdings vom Pfosten abprallte. Es war ein sehr überzeugender Auftritt im ersten Viertel.
Die Defensive steht
Im zweiten Viertel zeigte sich Deutschland weiterhin hochmotiviert, sowohl vor dem Tor, als auch im Zweikampf. Fuchs vergab eine gute Möglichkeit, dann geriet Deutschland zum dritten Mal durch eine grüne Karte in Unterzahl, überstand die aber auch dieses Mal.
Das Team von Trainer Kais al Saadi zog sich nun etwas zurück, ließ die Engländer angreifen und lauerte auf vielversprechende Ballgewinne. Martin Zwicker holte die nächste Strafecke heraus, Lukas Windfeders Schuss wurde allerdings abgewehrt und war zudem zu hoch.
Timm Herzbruch initiierte gemeinsam mit Paul-Phillip Kaufmann die nächste Möglichkeit, Kaufmann scheiterte nach Doppelpass aber am Torhüter. Die Engländer hatten Probleme, offensiv in Erscheinung zu treten, bekamen 25 Sekunden vor Ende der ersten Hälfte aber noch eine Strafecke zugesprochen, die Alexander Stadler im deutschen Tor parierte.
Niklas Bosserhoff macht ein ganz starkes SPiel
Zu Beginn der zweiten Hälfte war nun auch Deutschland zum ersten Mal in Überzahl, nutzte dies aber nicht aus. Ein Abschluss von Christopher Rühr war kein Problem für den englischen Torhüter, auf der anderen Seite verteidigte die deutsche Mannschaft die englischen Angriffe enorm aufmerksam und war weiterhin die klar bessere Mannschaft.
Ein Treffer von Herzbruch zählte nicht, weil der Schuss von Constantin Staib mit der runden Seite geschlagen war. England kam nach einem Stockschlagen von Tobias Hauke zur dritten Strafecke, der die vierte und die fünfte folgte – ohne Gegentreffer aus deutscher Sicht.
90 Sekunden vor Ende des dritten Viertels musste dann auch noch einmal der 21-jährige Stadler in seinem achten Länderspiel eingreifen und den zweiten Gegentreffer verhindern.
England versucht es mit dem leeren Tor
Mit einem guten Gefühl konnte das deutsche Team in die letzten 15 Minuten gehen – vor allem weil Stadler und Bosserhoff schon das ganze Spiel über in der Defensive mit starken Abwehraktionen auf sich aufmerksam machten.
Ein Foul von Herzbruch brachte die nächste Strafecke für England, ein Stoppfehler ließ diese aber verpuffen.
England musste bei nur noch verbleibenden sieben Minuten auf der Uhr noch mehr riskieren, das Spiel wurde noch einmal intensiver. Einen Fehler von Timur Oruz bügelten Benedikt Fürk und Häner gemeinsam aus. England nahm für die letzten fünf Minuten den Torhüter heraus, um auf dem Feld Überzahl zu schaffen, Deutschland stand aber weiterhin kompakt.
Am Ende wird es doch noch einmal knapp
Gefährlich wurde es, als eine Hereingabe von Sam Ward vor dem Tor nur ganz knapp verpasst wurde und nach einer Strafecke bei noch 1:48 Minuten auf der Uhr. Diese verwandelte Ward unten rechts zum 2:3 und sorgte somit noch einmal für eine hektische Schlussphase.
Weiterhin agierte England mit leerem Tor, Oruz und Rühr zogen aber wichtige Fouls und sogar eine grüne Karte, sorgten so für das Herunterticken der Sekunden und sicherten sich den Finaleinzug!