Amstelveen. Drei Minuten vor dem Ende liegt Deutschland noch mit 0:2 zurück. Ein ehemaliger und ein aktueller Uhlenhorster sorgen aber noch für einen Punkt.

Kapitän Tobias Hauke stoppt den Ball am Schusskreis und Lukas Windfeder zieht voll durch – die Kugel saust flach über den Kunstrasen und schlägt im linken unteren Eck im Tor ein. Es war der späte 2:2-Ausgleich der deutschen Feldhockey-Nationalmannschaft im zweiten EM-Spiel gegen Gastgeber Niederlande.

Dabei sah es knappe drei Minuten vor dem Ende noch nach der ersten Niederlage der deutschen Mannschaft bei der Europameisterschaft aus, nachdem sie Wales am Freitagnachmittag mit 8:1 besiegt hatte.

Frühes Eckentor der Niederländer

Nach einem Eckentreffer in der sechsten Minute lief das DHB-Team lange einem Rückstand hinter. Das Team von Trainer Kais al Saadi hatte auch genügend Strafecken, doch Schütze Lukas Windfeder vom HTC Uhlenhorst ließ mehrere Möglichkeiten aus. Vorerst.

In der 36. Minute war es dann auch sein vorher stark aufspielender Mülheimer Teamkollege Niklas Bosserhoff, der von einem langen Ball der Niederländer vollkommen überrascht wurde. Thierry Brinkmann hatte nach diesem Stellungsfehler leichtes Spiel – 0:2 aus deutscher Sicht.

Ex-Mülheimer Christopher Rühr trifft per Siebenmeter

Als dann aber Hollands Keeper wegen Ballwegschlagens für zwei Minuten auf die Strafbank musste, begann die späte Aufholjagd der deutschen Mannschaft. Der Ex-Uhlenhorster Christopher Rühr wurde zu Fall gebracht und versenkte den fälligen Siebenmeter selbst zum Anschlusstreffer. 2:38 Minuten waren zu diesem Zeitpunkt noch auf der Uhr.

72 Sekunden vor dem Ende war es dann der Mülheimer Windfeder, der endlich die erste Ecke des DHB-Teams verwandelte und damit wenigstens noch die Punkteteilung herstellte, die nach dem Spielverlauf auch mehr als verdient war. „Wir waren besser als Holland“, stellte auch Torschütze Christopher Rühr kurz nach dem Spiel fest.

Wer geht Welt- und Europameister Belgien aus dem Weg?

Zwischen den beiden Mannschaften wird wohl nun das Torverhältnis über den Gruppensieg entscheiden, nachdem sich die Niederländer am Freitag gegen Frankreich mit 3:0 durchgesetzt hatten.

Dass sich auch die Deutschen gegen Frankreich (Dienstag, 14.45 Uhr) durchsetzen und die Niederländer in der letzten Runde Außenseiter Wales besiegen, darf als sicher angenommen werden. Deutschland geht mit einem Vorsprung von vier Toren in den letzten Spieltag.

Der Gruppenerste wird aller Voraussicht nach Europa- und Weltmeister Belgien im Halbfinale am Donnerstag aus dem Weg gehen.