Mülheim. Der Weihnachtsrenntag beim Rennclub Mülheim fand in diesem Jahr ohne Zuschauer statt. Die Mülheimer Pferde wussten dennoch zu überzeugen.
Favoritensiege, Heimerfolg und auch etwas weihnachtliche Stimmung: Das Saisonfinale auf der Raffelberger Rennbahn am Samstag weckte die Hoffnung, dass bald wieder Normalität bei Sportveranstaltungen eintreten wird.
Schließlich machen Veranstaltungen, zu denen ansonsten tausende Fans gepilgert wären, ohne Zuschauer nur halb so viel Spaß.
Mülheimer Favorit verpasst den Sieg im Weihnachtspreis knapp
In den meisten der neun Rennen setzten sich die Favoriten durch. Im Rennen um den Weihnachtspreis vom Kreisverband der Pferdesportvereine Mülheim/Oberhausen war es nicht ganz so. Die von Michael Cadeddu gerittene und von Yasmin Almenräder in Mülheim trainierte Stute Nada Mas stand am Toto ganz vorne. Im Rennen auf der Heimatbahn sprang aber schließlich der zweite Platz heraus.
Cadeddu hatte anfangs der Zielgeraden den Konkurrenten Canaletto, benannt nach dem im 18. Jahrhundert lebenden venezianischen Maler Bernardo Bellotto, der Canaletto genannt wurde, unmittelbar vor Augen. Zunächst konnte sich Nada Mas noch an die Fersen des dreijährigen Wallachs heften. Dann schaffte es Lukas Delozier aber, sich mit Canaletto zu befreien und das Rennen klar für sich zu entscheiden.
Zwei weitere Pferde aus Mülheim landen im Preisgeld
Der Sieger kommt aus Dresden. Besitzerin und Trainerin Claudia Barsig meinte nach dem Erfolg: „Unterwegs hatte ich ein bisschen Angst, denn Canaletto sollte eigentlich im Vorderfeld gehen. Lukas hat es aber richtig eingeschätzt. Canaletto war am Ende schnell genug, es hat einfach alles gepasst.“ Yasmin Almenräder, Trainerin der Zweitplatzierten, konnte vor Ort keinen Kommentar abgeben, weil sie erkrankt ist und lieber in den eigenen vier Wänden blieb.
Noch zwei weitere Mülheimer Pferde landeten in diesem Rennen im Preisgeld: Die von Marian Falk Weißmeier vorbereitete Stute Glysandrine auf dem vierten und der von Julia Römich trainierte, achtjährige Routinier Molly le Clou, dem viele Fachleute auch eine bessere Position zugetraut hatten, auf dem fünften Rang. Julia Römich meinte vor dem Rennen: „Wir sind ein kleiner Betrieb und backen kleine Brötchen. Somit sind wir schon zufrieden, wenn er Geld mitbringt.“ Zumindest das hat funktioniert. 300 Euro waren es immerhin.
Heimsieg für eine von Yasmin Almenräder trainierte Stute
Einen Heimsieg gab es im Rennen um den Weihnachtspreis der Sparkasse Mülheim (1500 Meter, 5250 Euro). Amina Mathony ritt Groupie zu einem sicheren Sieg. Die vierjährige Stute, die schon im Oktober in Hannover siegreich gewesen war, wird von Yasmin Almenräder trainiert.
In Vertretung für die erkrankte Yasmin Almenräder kommentierte Karl Trybuhl jr. das Renngeschehen aus Sicht der Lokalmatadorin Groupie: „Amina hat die Order sehr gut eingehalten. Sie sollte bis 300 Meter vor Schluss Kräfte sparen. Die Rechnung ging auf. Groupie ist eine dankbare Stute, brauchte aber auch ihre Zeit. Die Trainerin hat aus ihr mittlerweile ein stabiles Rennpferd gemacht.“
Zwei zweite Plätze für den Mülheimer Trainer Marian Falk Weißmeier
Einen Platz unter den drei schnellsten Vollblütern hatte Marian Falk Weißmeier von seinem Schützling Zalinci im Weihnachtspreis der Dr. Starke Chemische Industrie und Mineralöl GmbH erwartet. Das klappte in der mit 5250 Euro dotierten Prüfung auch ausgezeichnet. Die dreijährige Stute belegte hinter La Aluna den zweiten Platz. Dabei wurde sie von Leon Wolff geritten.
Ein weiteres von Weißmeier vor Ort trainiertes Pferd landete auf Rang zwei. Raihaan führte im Weihnachtspreis vom L.C. Protective Service Sicherheitsdienst bis 100 Meter vor dem Ziel, musste dann aber noch einem Konkurrenten den Vortritt lassen. Dennoch war der zweite Platz für den vierjährigen Wallach mit Cecilia Müller im Sattel ein Erfolg. Vierter wurde der Almenräder-Schützling Münchhausen.
Insgesamt konnten die Mülheimer Trainer mit ihrem Abschneiden auf der heimischen Bahn wieder zufrieden sein. Es gab noch zwei dritte Plätze durch Seqania (Bruce Hellier) und Aljondra (Axel Kleinkorres) sowie einen fünften Rang von Charmed (Doris Smith).
Rennclub kam mit einem blauen Auge durch die Corona-Pandemie
So ging ein geräuschloser Renntag am zweiten Weihnachtstag zu Ende. Das begeisterungsfähige Publikum hat gefehlt. Das Schlusswort von Rennclub-Geschäftsführer Günter Gudert: „Der Weihnachtsrenntag, der nach 22-jähriger Pause im vergangenen Jahr endlich wieder stattgefunden hat, war früher Kult. Die Menschen haben zwei Tage lang Weihnachten gefeiert und waren dann froh, einige Stunden die frische Luft und den Spaß auf der Rennbahn zu genießen. Der Ausfall von Renntagen und das Fehlen unseres Publikums hat es uns nicht leicht gemacht. Aber letztendlich sind wir mit einem blauen Auge durch das Corona-Jahr gekommen.“
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