Mülheim/Duisburg. Das Landesliga-Duell des Mülheimer FC gegen Hamborn 07 fällt aus. Zuvor gab es aber jede Menge Verwirrung, die vermeidbar gewesen wäre.
Freitagabend, Sonntagnachmittag oder doch gar nicht? Schon nach wenigen Tagen sorgt das Sportverbot in Duisburg und das mangelnde Durchgreifen der Verbände für heilloses Durcheinander. Im Mittelpunkt: Die Landesligapartie zwischen dem Mülheimer FC 97 und Hamborn 07.
Ursprünglich sollte der MFC am Sonntag im Hamborner Holtkamp antreten. Dort darf aber bekanntlich nicht gespielt werden. Das war es dann aber auch schon mit der Klarheit.
Spiel stand plötzlich für Freitagabend im Spielplan
Für Aufsehen sorgte am Freitagmittag die Tatsache, dass das Spiel im Portal fussball.de plötzlich für Freitagabend, 20 Uhr, im Ruhrstadion angesetzt war. Offenbar hatte der Staffelleiter die Partie dort aber nur „zwischengeparkt“, um sie später auf den Sonntagnachmittag zu verschieben. Zuvor hätte aber das Spiel der zweiten MFC-Mannschaft (um 15 Uhr gegen den VfL Wedau) sowie der A-Jugend (12 Uhr gegen Preußen Eiberg) vorverlegt werden müssen.
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„Wir sind gerade dabei, den ganzen Sonntag umzuplanen“, meldete sich Mülheims Trainer Hakan Katircioglu aus der Türkei. Auf die Idee, von sich aus Vernunft walten zu lassen und auf die Austragung der Begegnung zu verzichten, kam der Mülheimer Club aber nicht.
Hamborns Trainer ist strikt gegen den Heimrechttausch
Derweil tobte Hamborns Trainer Michael Pomp, der strikt gegen einen Tausch des Heimrechts war. Nach Informationen der NRZ Duisburg führte ein Kommunikationsfehler innerhalb des Hamborner Vereins überhaupt erst zur Neuansetzung in Mülheim. So soll der Sportliche Leiter Hans-Günter Bruns dem Heimrechttausch zugestimmt haben.
Am Ende war es jede Menge Lärm um nichts. Wenngleich die MFC-Verantwortlichen am Freitagmittag noch immer fest an eine Austragung am Sonntagnachmittag glaubten, hatte der Staffelleiter längst dem Wunsch der Hamborner entsprochen und das Spiel endgültig abgesetzt.
Spiel der zweiten Mannschaft wird auch abgesagt
Um die Sache abzurunden, wurde am Freitagnachmittag auch noch das Kreisliga-A-Spiel des MFC II gegen den VfL Wedau abgesagt. Hatten die Styrumer wirklich gehofft, damit noch eine Anstoßzeit für die erste Mannschaft freizuschaufeln? Das lässt sich freilich nicht belegen. Der MFC-Vorsitzende Celal Cetinkaya bezeichnet es eher als eine Vorsichtsmaßnahme.
„Wir müssen übervorsichtig sein, denn die Gesundheit geht vor. Als Vorsitzender habe ich eine Verantwortung. Deswegen machen wir jetzt erstmal einen Cut“, erklärt Cetinkaya. Nach eigener Aussage befindet sich der Trainer der zweiten Mannschaft seit Montag wegen eines positiven Corona-Tests in Quarantäne. Bis Freitag war er davon ausgegangen, dass sein Co-Trainer die Mannschaft am Sonntag betreut.
Verantwortung wird auf die Vereine abgewälzt
All das wäre mit Sicherheit vermeidbar gewesen, wenn eine übergeordnete Instanz – in diesem Fall der Fußballverband Niederrhein – mit einer klaren Vorgabe Klarheit geschaffen hätte.
Stattdessen wurde durch den Vorschlag des Heimrechttauschs nicht nur unnötige Verwirrung gestiftet, sondern vor allem – wie befürchtet – die Verantwortung auf die Schultern der Vereine abgewälzt.
Dass die Amateurclubs damit am Ende ein Stück weit überfordert sind, kann man ihnen kaum vorwerfen.
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