Mülheim. Argjent Emrula verschießt für den MSV 07 zwar einen Elfmeter – allerdings erst, nachdem er das einseitige Mülheimer Derby längst entschieden hat.

„Argjent, Argjent, Argjent ..“, riefen die Zuschauer des Mülheimer SV 07 von der Seitenlinie aus. Solange bis der eigentliche Elfmeterschütze Joel Schoof seinem Teamkollegen den Ball überließ. Der aufgerufene Argjent Emrula scheiterte per Strafstoß zwar an Keeper Abdulrahman Ibrahim, doch er konnte wohl an diesem Samstagabend gut damit leben. Mit drei Treffern war er dennoch der Matchwinner im Fußball-Bezirksliga-Derby gegen den SV Rot-Weiß Mülheim, das der MSV mit 3:0 (2:0) gewann.

„Ich glaube mein letzter Dreierpack war in der C-Jugend“, strahlte der Mann des Tages nach dem Spiel. Für den 20-Jährigen war es nicht nur aufgrund des Derbys ein besonderes Spiel. Er hat bei Rot-Weiß Mülheim mit dem Fußballspielen begonnen.

Mülheimer SV 07 geht durch Emrula früh in Führung

„Es ist wichtig, dass wir als Team aufgetreten sind, es ist ja nicht nur meine Einzelleistung“, lobte der Torschütze sein Team. Sein erstes Tor hatte dem MSV mächtig in die Karten gespielt.

Eine Ecke von Lennard Kaiser köpfte Emrula völlig unbedrängt ein. „Davor hätte es ja schon 1:0 für Rot-Weiß stehen können“, gestand auch MSV-Trainer Dimitri Steininger.

Sein Kollege Kim Rolinger hatte auch nur in diesen ersten zehn Minuten den Eindruck, dass seine Mannschaft das Derby gewinnen könnte. „Danach haben wir nicht mehr stattgefunden“, ärgerte sich der Coach.

Rot-Weiß mit Personalproblemen – aber die sollen keine Ausrede sein

Der Spielverein kontrollierte in der Folge das Spiel. Vor allem im Mittelfeld nahmen Mohamed Mharchi, Imran Ömür und Emrula das Heft in die Hand. Dort hatte RWM nichts entgegenzusetzen.

Dass sich kurz vor Anpfiff Stammkeeper Leon Nevian verletzte, dass Nico Winkler schon in der 18. Minute verletzt raus musste und dass mit Cedric Bartholomäus ein wichtiger Mittelfeldspieler fehlte, wollte Kim Rolinger nicht als Ausrede gelten lassen.

„Jeder hat den Anspruch in der Bezirksliga zu spielen, aber wenn dann die einfachsten Dinge fehlen, dann wird es gegen jede Mannschaft schwierig“, meinte der RWM-Coach. Pierre Hirtz hatte in der 27. Minute die beste Chance der Gäste im ersten Durchgang.

Giordani hält den Kasten sauber, Emrula macht wunderschön alles klar

Zwei Minuten zuvor hätte Joel Schoof nach einer weiteren Ecke aber schon auf 2:0 stellen müssen. Dies holte Emrula kurz vor der Pause nach, als er an der Strafraumgrenze nicht angegriffen wurde und ins lange Eck traf.

Nach der Pause hatten dann die Gäste ihre beste Phase, in der sie sich gleich mehrere Chancen auf den Anschlusstreffer erspielten. „Da muss ich auch unserem Keeper Philipp Giordani ein großes Kompliment machen“, sagte Dimitri Steininger hinterher.

Ohnehin war der Coach froh, dass sich seine Mannschaft nicht auf einen offenen Schlagabtausch einließ. „In so einem Derby spielt man ja eigentlich selten zu null“, so der MSV-Coach. Seine Elf suchte etwa ab der 70. Minute die Entscheidung.

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Die war erneut Argjent Emrula vorbehalten, der wunderbar mit der Hacke in Szene gesetzt worden war. Der verschossene Elfmeter kurz vor Schluss konnte seine Laune nicht trüben. „Das ist eigentlich meine sicherste Ecke“, ärgerte sich der 20-Jährige nur ein wenig. „Jetzt überlasse ich die Elfmetergeschichte wieder den anderen“, lachte der Dreifachtorschütze.

Bittere Derby-Bilanz für den SV Rot-Weiß Mülheim

Auch sein Coach war unter dem Strich rundum zufrieden. „Zu Null in einem Derby ist sehr untypisch, deswegen mache ich der Mannschaft ein großes Kompliment“, bilanzierte Steininger.

Bei den Rot-Weißen müssen sie nun ihre Wunden lecken. Aus den geplanten vier Punkten aus den beiden Lokalduellen gegen TuSpo und MSV ist nur einer geworden.

„Ein Derby besteht in erster Linie aus Zweikämpfen und wenn ich die nicht annehme dann lasse ich mir den Schneid abkaufen“, schimpfte Kim Rolinger. Auf seinem in dieser Woche startenden Trainer-Lehrgang wird er Ideen sammeln, was nun zu tun ist.

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Die Statistik zum Mülheimer Bezirksliga-Derby:

Tore: 1:0/2:0/3:0 Emrula (7./43./80.).

MSV: Giordani - Ognjanovic, Schoof, Käsch, Wickert - Mharchi (62. Tschierske), Ömür, Emrula - Kuhlewey (73. Kunz), Zachriies, Kaiser (90.+4 Öztürk).
RWM:
Ibrahim - R. Wandel, Beeke, Christmann (78. Asamoah), Winkler (18. Schmidt) - Hirtz, Baffour, Cinar, Braida (78. Zimmermann) - Tonski, van Ryn.

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