Mülheim. Der HSG Mülheim fehlte es in der vergangenen Saison an Konstanz. Das soll besser werden, der Aufstieg muss dabei aber nicht herausspringen.

Neu ist bei der HSG Mülheim in der kommenden Saison vor allem der Mann an der Seitenlinie. Denn da hat Lukas Görgens mittlerweile Fabio Carlo abgelöst. Carlo hatte das Traineramt interimsweise in der vergangenen Saison übernommen als sich die Mülheimer Spielgemeinschaft von Stephan Nocke getrennt hatte und der Kreisläufer eh mit einer Knieverletzung außer Gefecht gesetzt war. Nun will Carlo aber lieber wieder auf dem Feld angreifen.

Echte Neuzugänge hat die HSG nicht zu vermelden, wobei Görgens auch Luca Schöneich und Calvin Stattrop noch zu den Neulingen zählt. Beide hatten sich nach der Winterpause dem Landesligisten angeschlossen. Im März wurde sie Saison dann coronabedingt abgebrochen, weswegen die beiden nur eine Handvoll Spiele im HSG-Trikot absolviert haben.

Sowohl Schöneich als auch Stattrop hatten sich zwar gleich gut eingefunden und auch auf der Platte haben sie sicherlich schon das eine oder andere Ausrufezeichen gesetzt. Nach der kompletten, gemeinsamen Vorbereitung verspricht sich Görgens aber nochmal einen deutlichen Leistungssprung. „Calvin war zu dem Zeitpunkt noch weit weg von seiner handballerischen Normalform“, erinnert sich Görgens.

Schlüsselposition für Calvin Stattrop

Calvin Stattrop soll bei der HSG ein Führungsspieler werden.
Calvin Stattrop soll bei der HSG ein Führungsspieler werden. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Künftig soll der 23-Jährige eine Schlüsselposition im Spiel der HSG einnehmen. Er wird dann der einzige echte Mittelmann sein. „Eigentlich war Edin Mesevic fest für die Position vorgesehen“, erklärt Görgens. Aber dieser habe sich nach der Corona-Handballpause nicht mehr gemeldet. Für den Fall, dass Stattrop ausfällt, müsse die Mannschaft das auffangen.

„Da sind wir noch ein bisschen in der Findungsphase“, so Görgens. Kieron Schöneich oder Sebastian Engels sind mögliche Kandidaten, die dann einspringen könnten. „Hauptsache ich muss das nicht mehr machen“, sagt Görgens, der nun in seine erste Saison auf der Trainerbank geht.

Auf die Frage, warum er seine aktive Karriere beendet hat, entgegnet der 30-Jährige: „Sonntags ohne Schmerzen aufstehen zu können, das ist auch was Schönes.“ Mit dem Handball angefangen hatte er mit vier Jahren.

Von Linksaußen ins Tor der HSG Mülheim

Gesucht hatte die HSG nach einem zweiten Torhüter. Denn Marcel Günther zieht es beruflich nach Leipzig und wird der Spielgemeinschaft nur noch sporadisch zur Verfügung stehen. Mit Jonas Rohschürmann haben sie nun einen gefunden, der „richtig Bock hat“, wie Görgens sagt. Erfahrungen im Tor hat der 29-Jährige allerdings noch nicht. Bislang hat er auf dem Feld auf Linksaußen und auf der Mitte gespielt, zuletzt für die Reserve der HSG und der Styrum 06.

Damit er sich in seiner neuen Rolle einfindet, wird es regelmäßig spezielles Torwarttraining geben. Hierzu hat sich Görgens Marco Banning vom Regionalligisten MTV Rheinwacht Dinslaken als Unterstützung geholt.

Es fehlt an Konstanz: „Wir haben den attraktivsten und den schlechtesten Handball gespielt“

Punkten will die HSG in der kommenden Saison neben ihrem Tempospiel vor allem mit ihrer mannschaftlichen Geschlossenheit. Woran es noch hapert, ist die Konstanz und Stabilität in der Abwehr. „Wir haben letztes Jahr schon den attraktivsten und auch den schlechtesten Handball der Liga gespielt“, sagt Görgens.

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Das hat sich ganz direkt auch in den Ergebnissen niedergeschlagen, so gab es eine Niederlage beim damaligen Tabellenletzten TV Ratingen II und dafür aber einen Sieg beim Aufsteiger TuS Lintorf II (32:29). Am Ende landete die HSG auf dem zweiten Platz und hätte sogar rechnerisch noch Chancen auf die Meisterschaft gehabt.

Als Aufstiegskandidat Nummer eins wollen sie ich aber nicht sehen. „Der zweite Platz heißt für mich nicht automatisch, dass wir Aufstiegsambitionen haben müssen“, wehrt Görgens ab. Die Platzierung sei für ihn nachranging, vielmehr sei es das Ziel, spielerisch an die vergangene Saison anzuknüpfen und sich individuell und als Mannschaft weiterzuentwickeln. „Der Aufstieg hängt von zu vielen Faktoren ab“, so Görgens weiter. Zum Beispiel inwieweit sich andere Mannschaften verstärkt haben. Hier hat wohl vor allem die HSG Am Hallo deutlich aufgerüstet und gilt deswegen als einer der Favoriten um den Aufstieg.