Mülheim. Die Nachwuchsfußballer des TSV Heimaterde machen bald eine neue Sporterfahrung. Ein Blindenfußballer aus der Nationalmannschaft wird vor Ort sein.
Hasan Koparan trägt das Trikot des FC Schalke 04, er läuft für die deutsche Nationalmannschaft auf - und ist weit weniger bekannt als Amine Harit, Ozan Kabak und Co. Denn Koparan ist Blindenfußballer. Gemeinsam mit Daniel Hoß vom PSV Köln wird Koparan am nächsten Montag, 24. August um 17.30 Uhr seine Sportart auf der Anlage des TSV Heimaterde, Finkenkamp 125, in Mülheim vorstellen.
Blindenfußball ist seit 2004 olympisch
Blindenfußball ist seit 2004 eine olympische Sportart bei den Paralympischen Spielen. Je Mannschaft sind in 50-minütiger Spieldauer vier sehbehinderte Feldspieler auf dem 20 mal 40 Meter großen Spielfeld eingesetzt. Ein sehender Torwart bewacht das drei mal zwei Meter große Tor. Er darf seinen Torwartraum (fünf mal zwei Meter) nicht verlassen und auch nur dort ins Spiel eingreifen.
Der rasselnde Ball ist eine akustische Hilfe. Zusätzlich gibt der Tor-Guide oder „Caller“ seinen Mitspielern akustische Orientierung. Er steht hinter dem gegnerischen Tor und kann seinen blinden Mitspielern im Angriffsdrittel Anweisungen geben und sorgt dafür, dass die Torposition durch Zurufe immer klar lokalisiert werden kann.
TSV Heimaterde freut sich auf besondere Herausforderung
Diese besondere Sporterfahrung, welche Herausforderungen dieses Spiel birgt und welche Erfahrungen es bringt, können die Nachwuchsfußballer des TSV Heimaterde nun selbst machen, indem sie sich in die Perspektive eines blinden Sportlers begeben. Gefördert wird das Projekt „Neue Sporterfahrung“ durch die Deutsche Telekom, in Kooperation mit den Partnern des Deutschen Behindertensportverbandes und der Sepp-Herberger-Stiftung.
Marc Böttcher, Trainer beim TSV Heimaterde, ist begeistert. „Eine Sportart wie Blindenfußball, bei der meinen Spielern ein Sinn „weggenommen“ wird, ist für meine Spieler eine besondere Erfahrung, die sie an neue Grenzen bringen wird und deren Überwindung sie selbstsicherer machen kann. Außerdem werden so Berührungsängste gegenüber Menschen mit Einschränkungen abgebaut und Werte wie Toleranz, Verständnis und Hilfsbereitschaft, für die der TSV Heimaterde steht, gestärkt.“