Mülheim. Blau-Weiß Mintard, der VfB Speldorf und der Mülheimer FC 97 freuen sich auf viele Derbys in der neuen Saison.
Gespannt hatten die Fußballer am Niederrhein den Dienstagmorgen abgewartet. Denn für den Zeitpunkt hatte der FVN die Bekanntgabe der Gruppeneinteilungen angekündigt.
Die Vereine hatten sich in einer Videokonferenz dafür ausgesprochen, in drei kleineren, statt zwei größeren Staffeln zu spielen – dem Vorschlag folgte der Verband. Nun kennen Blau-Weiß Mintard, der VfB Speldorf und Aufsteiger Mülheimer FC 97 auch ihre Gegner.
Viele Nachbarschaftsduelle für die Mülheimer Landesligisten
Auf das Mülheimer Trio warten ab Anfang September viele Duelle in der direkten Nachbarschaft. Duisburg schickt die Sportfreunde Hamborn 07, den SV Genc Osman und den DSV 1900 ins Rennen. Aus Essen sind der ESC Rellinghausen, der SV Burgaltendorf, der VfB Frohnhausen, die SpVgg Steele und Blau-Gelb Überruhr dabei.
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Dazu kommen der Oberhausener Vertreter Arminia Klosterhardt sowie der FC Remscheid und der SV Wermelskirchen als geografische „Ausreißer“.
Von Anfang an Vollgas um in der Liga zu bestehen
„Besser hätte es nicht laufen können für uns“, meinte Mintards Sportlicher Leiter Marco Guglielmi, der ergänzte: „Wir sind starken Mannschaften aus dem Weg gegangen – wie dem MSV Düsseldorf, dem SV Scherpenberg oder Hönnepel-Niedermörmter.“
Die kleine Gruppe beinhalte zwar weniger Spiele, „dafür geht es in jedem Spiel um sehr, sehr viel“, prognostiziert Guglielmi. Denn der Sportliche Leiter erwartet eine enge Gruppe. „Keiner wird vorne früh weg sein und unten ist man nie wirklich gerettet. Das verspricht eine gewisse Spannung. Wer den Anfang verschläft, steht blöd da. Man muss durchgehend Vollgas geben“, so Mintards Sportchef.
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Speldorfs Trainer Dirk Roenz war von der Einteilung wenig überrascht. „Bei drei Gruppen war das eigentlich so zu erwarten“, so der VfB-Coach, dem die Gruppe insgesamt aber gefällt. „Viele Derbys und zwei Bustouren nach Remscheid und Wermelskirchen“, fasst er zusammen.
Kurze Wege kommen gut an
„Eigentlich hast du nur Topspiele“, sagt Hakan Katircioglu, Trainer des Neu-Landesligisten Mülheimer FC 97. „Ich finde, das ist der richtige Weg, drei Gruppen zu machen. So hat man die meisten Spiele direkt in der Nähe“, sagt der Coach, der immer noch die weiten Wege aus der Bezirksliga nach Bocholt oder Emmerich in Erinnerung hat.
Das Ziel des MFC ist ganz klar der Klassenerhalt. „Wir sollten keine Träumereien mit ins Spiel nehmen“, betont Katircioglu. Aufgrund der kleinen Gruppe glaubt er, dass bis zum letzten Spieltag noch nichts entschieden sein könnte.
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Auffällig ist, dass beim Blick auf die Teams kein klarer Favorit sofort ins Auge sticht. Alle drei Mülheimer Verantwortliche nennen Frohnhausen, den Vorjahresfünften. Allerdings hat der VfB seinen Stammtorwart und die beiden letzten Kapitäne verloren. Dafür kamen die Köhler-Zwillinge aus Kray sowie Burak Bahadir, der Kapitän von Steele.
Keiner weiß, wo die Konkurrenz steht
Burgaltendorf, Zehnter in der Endabrechnung der Vorsaison, verlor vor allem Torschützenkönig Kreshnik Vladi an Oberligist Schonnebeck. „Auch Genc Osman hat einige gute Spieler verloren aber auch gute geholt“, weiß Marco Guglielmi. Die Duisburger hat auch Hakan Katircioglu auf dem Zettel.
„Wer sich sicherlich verbessert hat, ist Speldorf“, blickt Mintards Guglielmi mit Respekt auf den Mülheimer Nachbarn, der zuletzt eine schwierige Saison verarbeiten musste und in Abstiegssorgen war. „Uns hat keiner auf der Rechnung“, sagt dessen Trainer Dirk Roenz selbst. Er zieht die Spannung aus der Ausgeglichenheit der Liga. „Nach Corona weiß keiner, wo die anderen stehen.“