Mülheim. Der Niederrheinligist geht mit einem neuen Trainer und einem Dutzend neuer Spielerinnen in die Saison 2020/21. Das Ziel sind die Top drei.
Zweimal Elfter, einmal Zehnter – das sind die letzten drei Resultate des SV Heißen in der Fußball-Niederrheinliga der Frauen. Nur in den ersten beiden Jahren nach der Fusion blieb der SVH als Siebter und Achter einstellig. Nun aber wollen die Mülheimerinnen raus aus dem Mittelmaß – mit neuem Trainer und einer Reihe neuer Spielerinnen.
Beinahe wurde es ein wenig eng auf Mülheims wohl erstem Mannschaftsfoto der Saison 2020/21. 21 Spielerinnen und das neue Trainerduo verteilten sich auf drei Reihen. Da fiel es gar nicht weiter auf, dass sogar noch sechs Spielerinnen fehlten.
Zwölf neue Spielerinnen – der Heißener Kader ist gewachsen
Der Heißener Kader ist deutlich größer geworden. Und jünger. „Das ist wichtig, damit uns der Generationswechsel nicht irgendwann überrascht“, sagt Abteilungsleiter Arnd Popiecz. Unter erschwerten Bedingungen – Stichwort Corona – hat er ein Team zusammengestellt, das den SVH aus dem Mittelmaß der viertklassigen Niederrheinliga herausführen soll. „Es war ja seit März kein Scouting mehr möglich, dafür haben wir viel geschafft“, sagt Popiecz nicht ohne Stolz.
Der Kader des SV Heißen für die Saison 2020/21
Tor: Kira Hellenkamp, Lisa Leuker
Abwehr: Cordula Hicking, Sarah Kirchner, Marie Lösbrock, Lisa-Marie Mölders, Nikola Ruhnow, Laura Schumann, Joline Welzel
Mittelfeld: Celine Baschek, Nina Brugger, Julia Buhren, Christin Kirchner, Zoe Meiser, Simone Mrotzek, Leonie Müller, Lilith Piwonka, Anna-Lena Rimkus, Shqipe Saliji, Alina Salmon, Dana Severith, Lynn Terstegen, Kathrin Wittfeld
Angriff: Soumiya Bouhadi, Melissa Martin, Silvia Mrotzek, Charline Ostgathe
Trainerteam: Hasan Gören (Trainer), Kevin Bröhl (Co-Trainer), Arnd Popiecz (Sportlicher Leiter)
Mit „wir“ meint er in erster Linie sich und den neuen Trainer Hasan Gören. Denn seit einigen Monaten war bereits klar, dass Tobias Holz und seine beiden Co-Trainerinnen Kristina Kirscht und Nadine Nürenberg nicht mehr weitermachen würden. Unter zwei Kandidaten entschied sich Popiecz am Ende für den B-Lizenz-Inhaber Gören, den Popiecz schon seit seiner ersten Trainerstation als gegnerischen Coach kennt. „Wichtig war eine gewisse Qualifikation und Erfahrung im Frauenfußball“, beschreibt der Abteilungsleiter das Profil.
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Regionalliga soll das Ziel sein
Gören trainierte mehrere Jahre lang Adler Union Frintrop in der Landesliga, danach Schonnebeck und die SGS Essen III in der Niederrheinliga und zuletzt den GSV Moers in der Regionalliga. Dort war für ihn Ende Februar vor dem ersten Pflichtspiel in diesem Jahr Schluss.
„In Heißen wird schon seit vielen Jahren etwas für den Frauenfußball getan, das ist ja nicht überall der Fall“, sagt der neue Coach und spielt auf die aktuellen Geschehnisse rund um den 1. FC Mönchengladbach an. Auch die neuen Ambitionen reizten den 41-Jährigen. „In den nächsten Jahren sollte das Ziel schon die Regionalliga sein“, sagt der neue Linienchef forsch.
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Viele Spielerinnen folgen dem Trainer aus Moers
Funktionieren wird das nur mit einem großen Kader. Ein Dutzend Neuzugänge zählt das neue Heißener Aufgebot. Die Hälfte davon kommt direkt vom GSV Moers, zwei weitere Spielerinnen können zumindest eine Moerser Vergangenheit vorweisen. „Einige hatten schon fast auf meinen Anruf gewartet“, schmunzelt der neue Trainer. Abteilungsleiter Arnd Popiecz betont: „Es spricht absolut für den Coach, wenn ihm so viele Spielerinnen folgen.“
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Nicht mehr bauen kann Gören auf die Erfahrung von Isabel Schoofs. Seit die Damenmannschaft unter dem Wappen des Fusionsklubs SV Heißen spielt, absolvierte die Offensivspielerin die viertmeisten Partien. Sie hört ebenso auf wie Isabella Teichmann, Selina Renk und Sylvia Jarasch. Die letztjährige Stammspielerin Lisa-Marie Adams (15 von 16 Spielen) tritt berufsbedingt kürzer. Sarah Herdemerten hat den Klub mit unbekanntem Ziel verlassen.
Harter Kampf um die Stammplätze erwartet
Sobald der Start in die Vorbereitung so richtig erfolgt, wird an der Hardenbergstraße der Kampf um die Stammplätze beginnen. „Hier beginnt alles bei null, jeder muss sich neu beweisen“, betont der neue Coach. Trotz größerem Konkurrenzkampf ist ihm der Teamgeist besonders wichtig.
„Fußball spielt man nur gemeinsam, das macht ein Team aus“, so Gören. Nur so können die Großen der Niederrheinliga geärgert werden. Denn für eine Platzierung zwischen neun und zwölf ist der 40-Jährige nicht nach Heißen gekommen. „Die ersten drei wollen wir schon anpeilen“, lautet das selbstbewusste Ziel.