Mülheim. Badmintonspielerin Johanna Goliszewski hat nach langer Krankheit ihr Comeback beim BVM gegeben. Selbst Muskelkater bereitet ihr darum Freude.

An den Tagen nach den Spielen hat Johanna Goliszewski Schmerzen. „Schöne Schmerzen“, sagt sie lachend. „Muskelkater.“ Denn den hat man nur, wenn man vorher auch Sport gemacht hat. „Und ich habe noch nie eine Niederlage so genossen“, sagt Johanna Goliszewski glücklich.

Was zunächst etwa schräg klingt, erklärt sich beim Blick zurück auf den Sommer 2019. Nichts ging mehr bei der 33-jährige Badmintonspielerin des 1. BV Mülheim. Nach den European Games kam sie kaum mehr aus dem Bett. Grippe, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. „Normalerweise dauert sowas ja nur zwei Wochen. Aber es ging nicht weg. Das war sehr frustrierend“, erinnert sich Goliszewski, die lange nicht wusste, was sie derart außer Gefecht setzte.

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„Irgendwann war dann klar, dass ich Pfeiffersches Drüsenfieber habe“, berichtet die Badmintonspielerin, die acht Monate lang nicht wirklich trainieren konnte, ihren großen Traum, die erneute Qualifikation für die Olympischen Spiele, über den Haufen werfen musste. „20 Minuten mit dem Hund spazieren gehen, das war’s.“

Als Trainerin beim TSV Heimaterde

Keine schöne Zeit für Goliszewski, die ihr Team aber trotzdem auch abseits des Platzes nach Kräften unterstützte und in den vergangenen Monaten sogar als Trainerin beim TSV Heimaterde wieder in der Halle stehen konnte.

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Jetzt also endlich wieder der erste Einsatz in Aktion: Und das gleich doppelt an einem Wochenende. „Ich bin zwar noch nicht so richtig fit, aber es geht ständig bergauf, darum habe ich auch zugesagt, als Jonathan Rathke mich gefragt hat, ob ich gegen Refrath in der zweiten Mannschaft aushelfen kann“, berichtet Johanna Goliszewski. Prompt stand sie mit Katharina Altenbeck im Doppel auf dem Platz. Ein tolles Gefühl sei das gewesen, nach einer so langen Zeit mal wieder einen Wettkampf zu bestreiten. „Und es hat erstaunlich gut geklappt“, erzählt sie. Sie siegte auch gleich mit Doppelpartnerin Altenbeck.

Am nächsten Tag stand dann das Spiel der ersten Mannschaft an. „Rachel Sugden konnte wegen des Sturms nicht zurück nach Irland fliegen und deshalb für uns spielen. Da stand dann schnell die Frage im Raum, ob Katharina Altenbeck überhaupt zum Spiel gegen Union Lüdinghausen anreisen muss, oder ob ich auch in der ersten Mannschaft einspringen kann.“ Johanna Goliszewski konnte und stand mit Lara Käpplein im Doppel auf den Platz und trat auch im Mixed an.

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Dieses Mal zwar ohne Sieg, aber mit einem sehr, sehr guten Gefühl und viel Motivation ging Goliszewski vom Platz. „Klar habe ich meinen riesigen Trainingsrückstand gemerkt“, berichtet die Badmintonspielerin, die meint, derzeit bei 50 Prozent ihrer Leistungsfähigkeit zu sein.

„Zwei Schritte in die richtige Richtung“

„Da ist jetzt noch viel Luft nach oben, aber ich bin wirklich froh darüber, jetzt gespielt zu haben. Das waren zwei große Schritt in die richtige Richtung“, sagt sie und macht sich auch keinen Druck für die restliche Saison.

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Drei Spiele stehen für den BVM in der 1. Bundesliga noch aus. „Ich habe jetzt natürlich Blut geleckt und würde auch gerne spielen. Wenn ich alle Spiele mache: super. Wenn ich nicht mehr spiele: auch nicht schlimm. Wichtig ist für mich, dass es jetzt weiter bergauf geht.“