Mülheim. Die Läuferin hat in Dortmund bei den NRW-Meisterschaften der U20 über 1500 Meter gewonnen. Ihre Zeit bringt sie nun auf die Bühne der Großen.
Mit verzerrtem Gesicht machte Verena Meisl noch einmal Tempo in der letzten Runde. Sie hängte alle ihre Konkurrentinnen über 1500 Meter ab und hat sich bei der NRW-Meisterschaft in der U20-Wertung den Titel geschnappt. Mit ihrer Siegzeit von 4:36,94 Minuten sicherte sich die junge Läuferin aus Mülheim gleichzeitig auch noch die Norm für die Deutschen Meisterschaften der Erwachsenen in Leipzig.
„Ich bin zufrieden, als Erste ins Ziel gekommen zu sein und freue mich auf die nächsten Wochen“, sagte die 18-Jährige kurz nach ihrem Rennen in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle. Dort empfand die das Tempo bereits nach dem Start als recht langsam. „Ich habe schon nach 50 Metern gemerkt, dass niemand nach vorne möchte. Ich wollte aber nicht, dass das Tempo zu langsam wird und bin deshalb nach vorne gegangen“, erzählt Meisl. Ihre Freundin Anneke Vortmeier (ASV Duisburg) ging dann an die Spitze, ohne aber das Rennen besonders schnell zu machen.
500 Meter vor dem Ziel drückt Verena Meisl aufs Tempo
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Die Mülheimerin, die für die LG Olympia Dortmund startet, setzte sich also neben sie, wurde dann kurze Zeit von ein paar Konkurrentinnen eingekesselt. Daraus löste sie sich aber schnell, um ihre Taktik auszuspielen. „Ich wollte 500 Meter vor dem Ziel nochmal attackieren und nach hinten heraus eine schnelle Zeit laufen, was dann ja auch geklappt hat“, freute sich Meisl. Sie drückte aufs Tempo, ihre stärksten Konkurrentinnen Lea Kruse (TV Wattenscheid) und Clara Braun (Bayer Leverkusen) gingen mit.
Auf der letzten Runde gelang es ihr dann, die Geschwindigkeit noch einmal zu erhöhen und zu halten. Nach der letzten Kurve blickte sie kurz über die Schulter, nur Lea Kruse war ihr noch auf den Fersen, aber auf der Zielgeraden kam sie nicht mehr heran. „Die Beinen waren sehr schwer, es war hart“, gab die Athletin zu. Die Norm für die Deutschen Meisterschaften waren ihr Ziel, sie rechnete damit, dass sie es schaffen könnte, da sie im vergangenen Jahr bereits auf der großen Bühne gestartet ist.
Zweite Norm nach den 800 Metern für die Mülheimerin
Vor einer Woche hatte sie sich bei den Westfälischen Meisterschaften auch schon über 800 Meter für Leipzig qualifiziert. „Es freut mich umso mehr, dass ich nun beide Normen gelaufen bin. Es gibt mir ein gutes Gefühl, dass ich nun bei den erwachsenen Läuferinnen mitlaufen kann. Dort möchte ich einfach Erfahrung sammeln und mich so gut es geht verkaufen“, so Meisl.