Mülheim. Rot-Weiß Mülheim liegt schon 15 Punkte hinter dem rettenden Ufer zurück. Es fehlt an Qualität. Das Pokalspiel bei Genc Osman hat RWM abgesagt.

Eigentlich sollten der SV Genc Osman aus Duisburg und der SV Rot-Weiß Mülheim über einen Monat nach den anderen Spielen die dritte Runde im Fußball-Kreispokal beschließen. Doch die Eppinghofer haben das Spiel gegen den Landesligisten bereits im Vorfeld wegen Personalmangels abgesagt und überlassen den Duisburgern kampflos den Einzug ins Achtelfinale. Es passt zur Saison der Rot-Weißen.

Es ist müßig zu spekulieren, ob die Mülheimer bei einem besseren Tabellenplatz in der Liga die Pokalaufgabe trotz personeller Probleme angenommen hätten. So fehlt dem Tabellenletzten wohl einfach das Selbstvertrauen, es auch mit einem Rumpfteam einfach zu versuchen. Nach den vielen Rückschlägen in der Liga würde eine Klatsche im Pokal auch nicht gerade weiterhelfen.

Trainer hat wenige Alternativen

„In den letzten Wochen mussten immer die gleichen Spieler spielen“, vermisst Trainer Karsten Häse auch die mangelnden Alternativen. Am Samstag hätten auch noch die Verteidiger Jonas Kathmann und Marvin Nipper verletzt gefehlt. Paul Okon hat die fünfte Gelbe Karte gesehen und hätte ebenfalls nicht auflaufen können. „Es ist gut, dass sich jetzt alle einmal regenerieren können“, sagt Häse.

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Der Trainer wird nicht müde zu betonen, dass die Stimmung in der Mannschaft gut sei – trotz nur fünf Punkten aus 16 Spielen. Häse glaubt auch nicht, dass im Winter irgendjemand vor der sportlichen Misere flüchten wird. Auf der anderen Seite ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Rot-Weißen nach der Hinrunde ihren Kader verstärken können, doch eher gering. Neben fehlendem Geld lässt sich mit dem letzten Platz der Bezirksliga auch schlicht äußerst schwer werben. „Nur den Kader aufzustocken, macht ja auch keinen Sinn“, weiß Karsten Häse. Spieler, die den Rot-Weißen wirklich weiterhelfen würden, sind in der Winterpause bekanntlich schwer zu bekommen.

Abstand ist nur schwer aufzuholen

Wobei es RWM selbst bei einer Reihe an Neuen äußerst schwer haben dürfte, noch die Klasse zu halten. 15 Punkte beträgt jetzt schon der Rückstand, in den drei noch ausstehenden Partien des Jahres werden es tendenziell eher noch mehr.

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„Der Glaube stirbt zuletzt“, gibt sich Häse verzweifelt kämpferisch. Er stützt sich auf die Tatsache, dass seine Elf in einigen Spielen mehr verdient gehabt hätte, als am Ende im Ergebnis abzulesen war. „Die Spiele können ja auch mal andersrum laufen“, hofft Häse.

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Kader wurde auf links gekrempelt

In Einzelfällen wie dem Duell gegen Biemenhorst (2:3) und zuletzt gegen Stenern (0:1) mag das stimmen, insgesamt fehlt den Eppinghofern aber die Qualität, um solche Spiele für sich zu entscheiden. Der Umbruch aus dem Sommer, als der Kader nach vielen Jahren praktisch einmal auf links gekrempelt wurde, hinterlässt nun seine Spuren.

Spuren, die auf eine Zukunft in der Kreisliga A hindeuten.