Mülheim. Die etwas defensiver auftretenden Speldorfer sind der Offensive des TV Jahn Hiesfeld in der zweiten Halbzeit nicht mehr gewachsen

„Jetzt könnte eigentlich Schluss sein“, scherzten einige Anhänger des VfB Speldorf in der Halbzeitpause der Begegnung bei Jahn Hiesfeld. Der VfB führte mit 1:0. Doch die VfB-Fans ahnten, dass noch eine ganz schwere zweite Hälfte auf ihre Mannschaft zukommen würde. Und sie hatten Recht. Die Speldorfer waren dem Tabellendritten der Fußball-Landesliga im zweiten Durchgang nicht gewachsen und verloren verdient mit 1:4 (1:0).

„Es war tatsächlich eines der Spiele, vor denen ich am meisten Respekt hatte“, meinte VfB-Trainer Olaf Rehmann nach dem Schlusspfiff. Lange hatte er vor dem Spiel überlegt, in welcher Grundausrichtung er seine Elf auf den Hiesfelder Naturrasen schickten sollte. Er entschied sich am Ende für die etwas defensivere Variante mit einer Fünferkette. „Der Plan ist nur eine Halbzeit lang aufgegangen, da muss man ehrlich sein“, gestand Rehmann hinterher.

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Bartholomäus hatte die Führung auf dem Fuß

Denn in der ersten Halbzeit verkauften sich die Gäste durchaus teuer. Cedric Bartholomäus hätte sie nach einem Steilpass von Janis Timm sogar in Führung bringen können, sein Lupfer landete aber rechts neben dem Tor.

Ab der 25. Minute entwickelte Hiesfeld seine erste Druckphase. Maxwell Bimpek musste zweimal auf der Linie klären und in der 34. Minute erzielte Pascal Spors sogar das vermeintliche 1:0 für die Hiesfelder. Abseits, Glück für Speldorf. Aus dem Druck konnte sich das Gästeteam aber durchaus befreien. Einen Konter über Janis Timm setzte Tekin Mang fort, fand in der Mitte Abdul-Rahman Yussif, der den Ball flach ins linke Eck schoss – Pausenführung für den VfB.

Gastgeber kommen mit Wucht aus der Kabine

In der Kabine der Hiesfelder soll es laut geworden sein. Dass die Gastgeber danach mit Wucht zurück auf den Platz kamen, war keine Überraschung. Es dauerte aber keine zehn Minuten bis zum Ausgleich. Speldorfs Torwart Martin Hauffe hatte ihn zunächst noch verhindert, kurz darauf war er aber machtlos, als Pascal Spors eine Flanke einköpfte.

Die Hausherren waren nun voll im Spiel und ärgerten sich tierisch, dass ihnen in Minute 57 erneut ein Treffer wegen Abseitsstellung nicht anerkannt wurde. Speldorf kam aber nun kaum noch hinten raus, leistete sich viele schnelle Ballverluste und gewann kaum zweite Bälle. Folgerichtig fiel eine Viertelstunde vor dem Ende die Führung für die „Veilchen“.

Zu wenig Entlastung in der zweiten Hälfte

„Wir haben in der zweiten Halbzeit gar keine Aktion mehr nach vorne gekriegt. Du musst den Gegner auch mal zwingen, rückwärts zu denken“, sagte Olaf Rehmann. So war es nur eine Frage der Zeit, bis die Hiesfelder Tore fielen.

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Dem VfB fehlten aber auch die Alternativen. Nach den Ausfällen von Esad Morina und Maid Music blieb Jan Steinkusch als einziger Mittelstürmer übrig. Rehmann schickte sogar André Panz in die vorderste Front.“ Er kann Spiele mit seinem linken Fuß entscheiden, aber er hat keine Aktionen gehabt“, gestand Rehmann. Zudem musste er Janis Timm vom Platz nehmen, der sich schon zur Pause nicht gut fühlt.

Die letzten Treffer fielen in der 90. Minuten, was Rehmann ärgerte. „Das Torverhältnis kann am Ende auch entscheiden.“

Jahn Hiesfeld - VfB Speldorf 4:1 (0:1)
Tore:
0:1 Yussif (42.), 1:1 Spors (54.), 2:1/3:1 Gataric (76./90.), 4:1 Mastrolonardo (90.+3)
Jahn: Ograjensek – Curaba, Krystofiak, Kolberg, Klemm (75. Feldhoff) – Kuipers, Mastrolonardo – Türkoglu (46. Gataric), Schirru (90.+1 Hasel), Spors (80. Falkenreck) – Menke
VfB: Hauffe – Willing, Wölfer (80. Steinkusch), Zorlu, Bimpek, Aborah – Bartholomäus (74. Boka), Timm (60. Panz) – Mang, Demirdere – Yussif