Mülheim. 1200 Sportler trotzen beim 25. Ruhrauenlauf in Mülheim den sommerlichen Temperaturen. Der Sieger hat zuvor eine schwere Zeit durchlebt.

Eyob Solomun blickte sich noch einmal um. Doch hinter ihm war niemand mehr. Also konnte der 26-jährige Eritreer entspannt die Arme ausbreiten und als Sieger des 25. RWW-Ruhrauenlaufs die Ziellinie überqueren. Nach einem persönlichen Schicksalsschlag hat der Sieger von 2017 nun wieder einen echten Lauf. Annika Vössing aus Oberhausen war die schnellste Dame.

„Puuh, das war anstrengend“, ächzte der Athlet vom Ayyo-Team Essen, der sich bei 31 Grad sofort nach der Zielankunft in den Schatten verdrückt hatte. „Das Wetter war echt hart heute und dann ist es auch noch eine schwere Strecke“, meinte Solomun, der seit 2013 in Deutschland lebt. Im kommenden Jahr zieht er vom sauerländischen Finnentrop nach Essen.

Einsames Rennen für den Sieger

Die Sieger standen schon am Start Schulter an Schulter.
Die Sieger standen schon am Start Schulter an Schulter. © FUNKE Foto Services | Joerg Schimmel

Kurz nachdem Oberbürgermeister Ulrich Scholten die Läuferinnen und Läufer auf die zehn Kilometer lange Strecke geschickt hatte, setzte sich Eyob Solomun bereits an die Spitze des Teilnehmerfeldes. Früh konnte dem Sieger von 2017 niemand mehr folgen. Der Eritreer lief fortan ein einsames Rennen. „Das ist mein Charakter beim Laufen, das stört mich nicht“, gab er nach seinem neuerlichen Erfolg zu Protokoll. 32:28 Minuten wurden für ihn gestoppt.

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Start frei – die Kinder konnten es kaum erwarten, bis sie endlich auf die Strecken gehen durften. Im Sprinttempo bewältigten sie ihre Läufe.
Start frei – die Kinder konnten es kaum erwarten, bis sie endlich auf die Strecken gehen durften. Im Sprinttempo bewältigten sie ihre Läufe. © FUNKE Foto Services | Joerg Schimmel

Dass zwischen seinen beiden Siegen in den Ruhrauen zwei Jahre liegen, ist kein Zufall. „Dazwischen hatte ich eine harte Zeit, weil meine Mutter gestorben ist“, erzählte Solomun nach dem Lauf offen. Fast ein Jahr habe er nicht trainiert. Seit diesem Jahr ist er wieder in Form. Und wie. Fast überall, wo er startet, gewinnt er auch. In Attendorn, Münster, Dinslaken, Alpen, Netphen, Menden und Hennef war der 26-Jährige in diesem Jahr schon erfolgreich – und jetzt auch in Mülheim. Hinter ihm kämpften Nourreddine Mansouri und Habtom Tedlos um Rang zwei, Mansouri sprintete auf den letzten Metern davon. „Altmeister“ Karsten Kruck belegte den vierten Rang.

Kopf-an-Kopf-Rennen bei den Damen

Deutlich spannender war das Rennen bei den Damen. Gleich vier Starterinnen durften sich Hoffnungen auf den ersten Platz machen. Zunächst übernahm Vorjahressiegerin Sonja Vernikov die Führung. Katharina Wehr aus Duisburg und Annika Vössing aus Oberhausen nahmen gemeinsam die Verfolgung auf. „Als wir sie eingeholt haben, bin ich dann sofort nach vorne gegangen“, erzählt Vössing. Die Führung gab sie nicht mehr ab. „Es hätten aber ruhig zehn Grad weniger sein dürfen“, lachte die Siegerin. „Die Steigungen kosten schon Kraft.“

Über 1000 Läufer und Läuferinnen beim RWW-Ruhrauenlauf

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Bei hochsommerlichen Temperaturen tat den Läufern jede Abkühlung sichtbar gut.
Bei hochsommerlichen Temperaturen tat den Läufern jede Abkühlung sichtbar gut. © FUNKE Foto Services | Joerg Schimmel

Dabei müsste sie die eigentlich aus der jüngsten Vergangenheit gewohnt sein. Die angehende Ärztin arbeitete zuletzt in einer Klinik in Garmisch-Partenkirchen. „Da kann man super trainieren und hat noch eine tolle Landschaft dabei.“ Katharina Wehr wurde Zweiter vor Sonja Vernikov, dahinter landete die mehrfache Siegerin Christl Dörschel.

Vorjahreszahl übertroffen

Den ganzen Tag über nahmen mehr als 1200 Läuferinnen und Läufer an den verschiedenen Wettbewerben teil. Nach den 920 Voranmeldungen wurde die Zahl aus dem Vorjahr schon bei den Nachmeldungen am Freitagnachmittag übertroffen. Am Samstag kamen weitere hinzu. „Das ist auf jeden Fall eine super Zahl“, meinte RWW-Pressesprecher Ramon Steggink. Der TSV Viktoria unterhielt die Besucher mit einem bunten Rahmenprogramm. Mit den Siegerehrungen kamen die Veranstalter beinahe nicht hinterher.

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Erst einmal durchsetzen muss sich allerdings der neue 5x500-Meter-Staffellauf. Nur zwei Teams waren am Start. „Ich würde dem Lauf trotzdem noch einmal eine Chance geben“, meinte Moderator Andreas Menz.