Mülheim. Nach einer 4:0-Führung gerät der Mülheimer FC 97 ins Straucheln, fällt aber nicht. Durch einen 5:2-Sieg bleiben die Styrumer Tabellenerster.

Betreuer Yilmaz Bilir tanzte auf der Stelle, beide Hände schwang er über dem Kopf rhythmisch hin und her. Gerade hatte seine Mannschaft, der Fußball-Bezirksligist Mülheimer FC 97, im Heimspiel gegen den RSV Praest das 5:2 erzielt und die Begegnung damit für sich entschieden. Eine Schwächephase um die 60. Minute herum war vergessen. Die Styrumer bleiben Tabellenerster.

„Wir hatten vier angeschlagene Spieler, unsere Physiotherapeutin musste ganze Arbeit leisten. Trotzdem waren wir über 90 Minuten der verdiente Gewinner“, meinte Trainer Hakan Katircioglu, der nach seinem Urlaub erstmals wieder an der Seitenlinie stand.

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Gastgeber nehmen das Heft in die Hand

Recht hatte er, denn im Verlauf der ersten Hälfte nahm seine Mannschaft das Zepter immer mehr in die Hand, nachdem Torwart Efe Özkan zu Beginn noch zweimal gegen den Emmericher Sezgin Baran retten musste. Nach einer Viertelstunde scheiterte Selmin Belmanovic noch nach einem Steilpass an Gästekeeper Dennis Döring, zwölf Minuten später machte es Sandro Garcia Melian besser. Sein Schuss von der Strafraumgrenze flog via Innenpfosten zur Führung ins Tor.

Und auch Selmanovic sollte seinen Auftritt noch bekommen: In Minute 39 verpasste er zunächst die erste Schussmöglichkeit, bekam den Ball aber umgehend zurück, setzte sich auf engstem Raum durch, um den Ball schließlich unhaltbar im langen Eck zu versenken. Kann man so machen. Als die meisten schon mit den Gedanken in der Kabine schienen, legte der neue MFC-Stürmer sogar noch ein Tor nach. 3:0 zur Pause.

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Cekic sorgt nur für die vermeintliche Entscheidung

Bei einer solchen Führung gefällt es wohl jedem Trainer, wenn seine Mannschaft nicht nachlässt und auch im zweiten Durchgang weiter nach vorn spielt. Das tat der MFC. Nur acht Minuten nach dem Wechsel landete der Ball erneut im langen Eck – diesmal traf Serkan Cekic.

Die Vorentscheidung? Von wegen. Die Styrumer gaben das Heft plötzlich aus der Hand. Erst luden sie Marvin Möller zum 4:1 ein, dann verursachten sie einen Elfmeter, den Sezgin Baran zum 4:2 verwandelte. Baran und Calvin Stein hatten schon zuvor dicke Möglichkeiten. „Da haben wir nur zugeguckt und sind hinterher gelaufen“, ärgerte sich auch MFC-Coach Hakan Katircioglu.

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Karabudak macht den Deckel drauf

Ausgerechnet sein Sohn hätte dann den Deckel drauf machen können. Nach wunderbarem Pass von Murat Ergin hatten die MFC-Fans schon den Torschrei auf dem Lippen, doch es war nur das Außennetz. Die Entscheidung musste dann vom Punkt fallen, als erneut Ergin zu Fall gebracht wurde. Celal Karabudak machte den Deckel auf die Partie. In der Nachspielzeit sah Kapitän Serkan Cekic noch Gelb-Rot.

„Keiner hätte gedacht, dass wir nach vier Spieltagen in der Liga mit zehn Punkten auf Platz eins stehen“, meinte der Coach nach dem Schlusspfiff.