Mülheim. Bezirksligist jammert nicht über die zahlreichen Abgänge, Neue sollen die Lücken schließen. In Zukunft möchte der Verein auf die Jugend setzen.

Jede Menge Qualität haben die Fußballer des Mülheimer FC 97 vor allem in der Offensive verloren. Dennoch wollen die Styrumer erneut unter den ersten Fünf der Bezirksliga landen. Voraussetzung dafür soll mehr Ruhe im Verein sein.

Das Hin und Her der Vorsaison – so ehrlich sollte man sein – kostete dem MFC vermutlich den Aufstieg. Erst trat Trainer Ergin Yeter zurück, dann auch sein Kollege Hakan Katircioglu. Letzterer kehrte aber wenig später als Sportdirektor zurück, was schließlich zum Rücktritt seines Nachfolgers Dirk Pusch führte.

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Altes Trainerteam ist wieder vereint

Zurück an der Seitenlinie: Hakan Katircioglu.
Zurück an der Seitenlinie: Hakan Katircioglu. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Nun ist Katircioglu zurück an der Seitenlinie und voller Tatendrang. Mit Co-Trainer Daniele Autieri und Torwarttrainer Isni Rahmani holte er sich zwei Assistenten, mit denen er schon beim SC Croatia erfolgreich zusammenarbeitete. Dass mit Bora Karadag, Burak Öktem, Emre Camdali (alle SV Scherpenberg), Anil Yildirim, Ahmed Ammari (beide Duisburg 08) fünf Leistungsträger den Verein verlassen haben (dazu kommen André Schermann, Bojan Mamuti und Mümin Aktürk), versucht der Coach positiv zu sehen. „Es ist leichter mit jungen Spielern zu arbeiten, sie bringen mehr Power und Ehrgeiz mit“, so Katircioglu. Gestandene Spieler lassen sich schlichtweg nicht mehr so leicht formen. Trotzdem ist er froh, dass Mücahit Öztürk (27) doch nicht zum SV Rot-Weiß gewechselt ist.

In Summe gehen dem MFC 37 Tore und 18 Vorlagen aus der vergangenen Saison verloren. Dementsprechend hohe Erwartungen lasten auf den Neuzugängen. Belmin Selmanovic hat in Bosnien eine gute Ausbildung genossen und soll die größte Verstärkung in der Offensive sein. Auch auf Sandro Garcia Melian vom FC Sterkrade 72 und Murat Ergin vom SV Rot-Weiß hält das Trainerteam große Stücke. Zudem sollen auch bisherige Spieler wie der erst 20-jährige Yusuf Isik in Zukunft noch mehr Verantwortung übernehmen.

Drei 2000er im Kader und ein 2001er

Der Kader des MFC 97

Tor: Efe Özkan, Doguhan Esgin

Abwehr: Ahmet Aldemir, Oguzcan Bahar, Kerem Ergovanli, Celal Karabudak, Sahin Karabudak, Emre Katircioglu, Mücahit Öztürk, Toygun Tasci, Cüneyt Türk

Mittelfeld: Serkan Cekic, Bülent Demirci, Lucas do Espirito Santo Bellinello, Murat Ergin, Batuhan Esgin, Sandro Garcia Melian, Yusuf Isik, Davi Pinto Freire, Soner Yavuz

Angriff: Wilson Moreira Lima Gaspar, Belmin Selmanovic, Lalo Touray, Miran Zuberovski

Trainerteam: Hakan Katircioglu (Trainer), Daniele Autieri (Co-Trainer), Isni Rahmani (Torwarttrainer), Alican Bayraktar, Yilmaz Bilir (Betreuer)

Mit Batuhan und Doguhan Esgin, Toygun Tasci und Trainersohn Emre Katircioglu hat der MFC nun drei Spieler des Jahrgangs 2000 und sogar einen von 2001 im Kader. „Da werden noch einige folgen“, ist sich der neue Co-Trainer Daniele Autieri sicher. Ohnehin wird der MFC den Jugendbereich trotz des jüngsten Rücktritts von Jugendleiter Recep Yeter neu aufbauen, um in Zukunft daraus Spieler für die erste Mannschaft rekrutieren zu können.

Verzichten müssen die Styrumer zur Zeit noch auf Lalo Touray und Soner Yavuz. Stürmer Touray wurde bereits am Meniskus operiert, im nächsten Monat folgt das Kreuzband. Ein Einsatz ist frühestens im Februar möglich. „Zehner“ Yavuz fehlt seit Oktober wegen Problemen mit der Achillessehne. „Die Ausfälle sind natürlich bitter in einer Situation, wo du so Viele verloren hast“, ärgert sich Hakan Katircioglu.

Mission: Erneuter Stadtmeistertitel

Schrauben die Mülheimer deswegen ihre Ambitionen zurück? Mitnichten! „Wir wollen den Stadtmeistertitel verteidigen und bis zur Winterpause unter die ersten Fünf“, gibt Katircioglu die Richtung vor. „In der Rückrunde schauen wir dann, ob es vielleicht sogar noch weiter nach oben geht.“

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Wenn der MFC zu einer Einheit wird, dann könne er viel erreichen, findet der Coach. Er möchte mit seinem Verein zumindest in Mülheim ganz nach oben. Dazu braucht es aber noch mehr Zusammenhalt und Ruhe. Unter den Spielern, im Trainerteam, im Vorstand und bei den Sponsoren.