Mülheim. Das Endspiel zwischen VfB Speldorf und SV Heißen beim MWB-Cup in Mülheim gingen ins Elfmeterschießen – und Leon Nevian war der Held.

Leon Nevian schrie seine Freude heraus. Der Torwart des VfB Speldorf parierte erst den Elfmeter vom Heißener Mario Wieck und traf dann selbst. Mit einem weiteren parierten Versuch im Elfmeterschießen war der 18-Jährige der Matchwinner im Endspiel des MWB-Cups, das der VfB Speldorf zum ersten Mal für sich entschied. Nach torreichen und hart umkämpften 90 Minuten hatte es 3:3 gestanden, am Ende in Summe 7:4 für den VfB.

„Wenn man bedenkt, dass wir mit einem Altersdurchschnitt von 19 Jahren gespielt haben“, war das ein absolut riesiger Auftritt von uns. Vor allem gegen den Ball hat mir das sehr gut gefallen“, meinte Trainer Tim Meyer. Der neue Coach der zweiten Mannschaft übernahm am Samstag die Verantwortung, weil die Landesliga-Elf bei der eigenen Saisoneröffnung daheim gegen den MSV 07 auflief (und 4:1 gewann). Olaf Rehmann schickte lediglich sechs Spieler aus der zweiten Reihe nach Eppinghofen, so dass Meyer zumindest auf Ersatzkeeper Leon Nevian, Neuzugang Aaron Komusin sowie die letztjährigen A-Junioren Peter Heinz, Adrian Figielek, Luca Perrone und Jan Vincent Steinkusch zurückgreifen konnte.

Heißener drehen Rückstand um

Matchwinner: Speldorfs Leon Nevian, der beim MWB-Cup ganz wichtig für den Titelgewinn war.
Matchwinner: Speldorfs Leon Nevian, der beim MWB-Cup ganz wichtig für den Titelgewinn war. © Martin Möller

Zunächst schien diese völlig neue Zusammenstellung zu fruchten, denn Raisan Qaso brachte den VfB zunächst in Führung. Der SV Heißen ließ sich mit der aktuellen Form im Rücken aber nicht aus der Ruhe bringen. Erst glich Mohamed Mharchi zum 1:1 aus, dann sprach Schiedsrichter Tolga Eroglu dem A-Ligisten einen Strafstoß zu. Keeper Nevian parierte zwar im ersten Versuch gegen Mahmoud Ibrahim, gegen den Nachschuss war er aber machtlos - 2:1 zur Pause.

Die beiden Akteure gerieten später noch einmal in den Mittelpunkt. Denn Ibrahim erzielte nach dem zwischenzeitlichen 2:2 durch Aaron Komusin auch den zweiten Führungstreffer für Heißen. Nach dem 3:2 baute sich der 35-Jährige direkt vor dem 18-Jährigen Keeper auf und schrie ihm mitten ins Gesicht. „Das kann ich natürlich auch überhaupt nicht gutheißen“, gestand Heißens Trainer Fabian Eins nach dem Spiel.

Freistoßtreffer bringt Speldorfer ins Elfmeterschießen

Nach der zweiten Führung schien der Favorit doch noch seinen Weg zu gehen. Doch Raisan Qaso hatte etwas dagegen. Einen Freistoß in der 76. Minute schoss er von rechts ins lange Eck. Ein Stoßen in der Mitte ahndete Schiedsrichter Eroglu nicht. In der Schlussviertelstunde versuchten beide Teams, den entscheidenden Fehler zu vermeiden - Elfmeterschießen.

Hier wurde Nevian mit zwei Paraden und einem eigenen Treffer zum Matchwinner. Kevin Bido machte im vierten Speldorfer Versuch schließlich alles klar. Heißens Trainer Fabian Eins war mit der Turnierwoche freilich dennoch vollkommen zufrieden. „Manchmal ist so eine Niederlage in der Vorbereitung auch ganz gut, damit man auf dem Boden bleibt“, meinte der Coach. Dass seine Mannschaft Chancen liegen gelassen hatte, um den Sack zuzumachen, ärgerte ihn allerdings auch.


Beim VfB wird die MWB-Cup-Sieger-Elf wohl nie wieder so zusammenspielen. Sechs Mann werden ihr Glück in der ersten Mannschaft versuchen. „Ich wünsche allen, dass sie sich da durchsetzen und ich sie in der zweiten Mannschaft nie wieder sehe“, schmunzelte Trainer Tim Meyer.

Elfmeterschießen auch im Spiel um Platz drei

Auch das Spiel um den dritten Platz war erst im Elfmeterschießen entschieden worden. Trotz Überlegenheit des TuSpo Saarn blieb das Duell gegen den Gastgeber SV Rot-Weiß nach 60 Minuten torlos. Bester Rot-Weißer war Keeper Maximilian Meis.

Das Shoot-Out begann mit einem Fehlschuss von RWM-Kapitän Jonas Kathmann. Es sollte der einzige bleiben. Alle anderen neun Schützen brachten den Ball sicher im Netz unter. 5:4 für Saarn hieß also das Endergebnis.

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