Als Favoriten waren drei Mülheimer Ruderer in die Nachwuchs-DM in gestartet. Dieser Rolle wurden sie gerecht. Es gab noch weitere Medaillen.
Mit hohen Erwartungen war die Rennrudergemeinschaft Mülheim in die deutsche Meisterschaft der U17, U19 und U23 auf dem Brandenburger Beetzsee gestartet. Enttäuscht wurde die Crew von der Ruhr nicht. In zwei Bootsklassen stellt sie den neuen deutschen Meister, dazu kamen einmal Silber und dreimal Bronze.
„Es war schon ein sehr, sehr erfolgreiches Wochenende“, bilanzierte Trainer Philipp Uebachs. Sowohl im Achter der Junioren als auch im Doppelzweier der Juniorinnen waren die Mülheimer als Favoriten an den Start gegangen. Uebachs hatte zwar keine Bedenken, aber zumindest Respekt vor der Favoritenrolle, die auch leicht zur Bürde werden kann. „Auf Meisterschaften schiebt sich das Feld ja auch noch enger zusammen“, weiß Uebachs.
RRGM-Ruderer wurden der Favoritenrolle gerecht
Doch seine Schützlinge wurden ihrer Rolle gerecht. In der Rudergemeinschaft mit sechs Athleten und einem Steuermann des Essener Ruder-Regattaverein setzten sich Florian Klar und Sven Achterfeld im Achter sofort an die Spitze. Das Team fuhr einen Vorsprung von einer Länge heraus und verteidigte sich hinten heraus auch gegen stark spurtende Berliner. Durch diesen Erfolg war längst vergessen, dass das Duo sowie der Mülheimer Steuermann Neo Liebermann im Vierer im Hoffnungslauf ausgeschieden waren. „Wir sind überhaupt nicht in den Wettkampf gekommen“, kommentierte Trainer Philipp Uebachs die einzige kleine Enttäuschung des Wochenendes. Da auch weitere Favoriten patzten, war der Hoffnungslauf prominent besetzt. „Wir haben uns dann leider überspurten lassen“, erklärte Uebachs.
Ebenfalls einen Doppelstart absolvierte Charlotte Heyltjes. Im Zweier waren sie und ihre Kettwiger Partnerin Lea Schneider favorisiert und lagen am Ende über zehn Sekunden vor der Konkurrenz. Nur zwei Stunden später standen sich die beiden Partnerinnen nun als Gegnerinnen im Einer gegenüber. „Dass sie bei einem Doppelstart so vorpreschen, ist schon stark“, meinte auch RRGM-Pressesprecher Niklas Burkert-Scholz. Lag die Mülheimerin im Halbfinale noch vor ihrer Rivalin aus Kettwig, so musste sie sich im Finale mit einer Länge geschlagen geben. Silbermedaille!
Thiele gewinnt zweimal Bronze
Wettkampfpause
Im Sommer legen die Ruderer eine Wettkampfpause ein. „Wir werden entspannt weiter trainieren“, sagt Trainer Philipp Uebachs.
Nach den Sommerferien startet dann die Herbstsaison mit den Landes- und mehreren Sprintmeisterschaften.
Am 13. Juli, 3. und 17. August sowie 7. September startet die Ruder-Bundesliga.
Gleich zwei Bronzemedaillen brachte Klara Thiele mit an die Ruhr. Die U23-Fahrerin landete sowohl im Einer als auch im Doppelvierer auf dem dritten Platz. Für die Sportlerin des Jahres ist die aktuelle Saison nur ein Übergangsjahr im Hinblick auf die kommende Saison. Eine etwas überraschende Bronzemedaille gewannen auch Kristin Burkert-Scholz und Isabel von Groddeck im leichten Doppelvierer. „Wir hoffen natürlich schon jetzt, dass sie diese Leistung im zweiten B-Jugendjahr bestätigen können“, blickt Trainer Philipp Uebachs bereits voraus.
Knapp vorbei an den Medaillen ruderten die Zwillinge Maren und Annika Weber, die Vierter im Vierer und Fünfter im Achter wurden. Julius Heeger landete im Zweier und Doppelvierer jeweils auf Rang fünf. Den Zweier musste er nach einem krankheitsbedingten Ausfall mit einem neuen Partner bestreiten. Das Duo hatte vorher nur zweimal zusammen trainiert. „Die Medaillenränge waren natürlich schon ein ganzes Stück weit weg“, ordnet Trainer Uebachs ein. Leon Küppers wurde Sechster im leichten Achter.
Deutsche Meister wechseln in die U19
Küppers ist der einzige Mülheimer, der im kommenden Jahr altersbedingt nicht mehr an der Nachwuchs-DM teilnehmen kann. Die drei deutschen Meister Florian Klar, Sven Achterfeld und Charlotte Heyltjes wechseln von der U17 in die U19. „Da müssen wir natürlich einen reibungslosen Übergang schaffen“, sagt Philipp Uebachs. Für die Talente könnte die kommende Saison auch in Sachen internationale Teilnahmen der nächste Schritt werden. „Wir hoffen, dass wir die Saison genauso erfolgreich beenden können wie in diesem Jahr“, richtet der Coach den Blick in die Zukunft.