Mülheim. . Moritz Ludwig hat sich mit 17 Jahren in der Mannschaft des HTC Uhlenhorst etabliert und steht am Wochenende vor seinem ersten Final Four.
Es war der 25. August des vergangenen Jahres. Stamm-Innenverteidiger Ferdinand Weinke fiel verletzungsbedingt aus, der damals erst 16-jährige Moritz Ludwig rutschte für ihn in die Startelf. Es war der Beginn einer beeindruckenden Entwicklung. 20 von 22 Spiele hat Ludwig in der abgelaufenen Saison absolviert – die Krönung soll am kommenden Wochenende folgen, wenn er mit dem HTC Uhlenhorst beim Final Four in Krefeld antritt.
Dass es für ihn in dieser Saison so gut laufen würde, damit hat Moritz Ludwig nicht gerechnet. „Zwei Tage vor dem Spiel gegen den Hamburger Polo Club habe ich erfahren, dass ich dabei bin. Die Freude war sehr groß und ich habe natürlich gehofft, der Mannschaft helfen zu können“, erinnert sich der 17 Jahre alte Teenager, der im kommenden Jahr in Dinslaken sein Abitur machen wird.
Debüt beim Auswärtsspiel in Hamburg
Trotz der 4:5-Niederlage in Hamburg hinterließ Ludwig einen bleibenden Eindruck, hat sich beim amtierenden deutschen Meister längst etabliert. „Der Junge ist eine Granate. Er passt sich ohne Probleme an jede Situation an, analysiert seine Fehler perfekt und macht sie kein zweites Mal. Er ist wie ein Schwamm, der alle Informationen aufnimmt und ins praktische umwandelt“, gerät Trainer Omar Schlingemann schier ins Schwärmen, wenn er über seinen Verteidiger spricht.
Schlingemann ist einer von vielen, denen Ludwig seine Entwicklung verdankt: „Natürlich hat mir das Trainerteam sehr geholfen. Aber auch die anderen Spieler haben es mir leicht gemacht, mich zu integrieren.“ So stünde Tobias Matania mit seiner Erfahrung ebenso immer bereit, wie seine Verteidiger-Kollegen Ferdinand Weinke und Lukas Windfeder. Auch Timm Herzbruch und Niklas Bosserhoff seien wichtige Ansprechpartner. „Wir sind auf einer Wellenlänge“, sagt Ludwig.
Cristiano Ronaldo als Vorbild
Das coolste, von vielen besonderen Erlebnissen, sei der Auswärtssieg in Köln vor etwas mehr als zwei Wochen gewesen. „Da sind wir nicht in Bestbesetzung angetreten und haben trotzdem gewonnen“, so Ludwig, dessen Vorbilder nicht nur aus dem Hockey kommen. „Cristiano Ronaldo trainiert und arbeitet unglaublich viel für seinen Erfolg“, sagt er, der auch die Basketballer LeBron James und Michael Jordan bewundert.
Was Moritz Ludwig noch fehlt, ist sein erstes Tor in der Bundesliga – für einen Verteidiger ist das aber kein Makel. Jetzt steht aber erst einmal sein erstes Final Four auf dem Programm. „Ich bin ein bisschen angespannt, aber wir sind ein gutes Team. Wenn wir abliefern, haben wir gute Chancen, das Ding zu holen.“ Selbstbewusstsein, das Moritz Ludwig schon weit gebracht hat – und nun auch den deutschen Meistertitel bringen soll.