Mülheim. . Den Punkterekord hat der HTC Uhlenhorst sicher, Timm Herzbruch ist Bundesliga-Torschützenkönig. Vor dem Final Four stand er Rede und Antwort.

53 Punkte, unangefochtener Tabellenführer nach der regulären Saison. Das alles ist egal, wenn am Samstag das Halbfinale des Final Four in Krefeld angepfiffen wird. Für Bundesliga-Torschützenkönig Timm Herzbruch, der in der regulären Saison 29 Treffer erzielte, und den HTC Uhlenhorst geht es in Krefeld um die Titelverteidigung. Vorab sprach der 21-Jährige mit Redakteur Maximilian Lazar über den bisherigen Saisonverlauf, die Tage bis zum Final Four und seine persönliche Bilanz von 29 Toren.

Hallo Timm, herzlichen Glückwunsch zum Punkterekord und zur Torjägerkanone. Was bedeuten dir die beiden Auszeichnungen?

Timm Herzbruch: Die Möglichkeit, diesen Rekord zu brechen, hat uns am Sonntag in Krefeld noch einmal einen Extraschub Motivation gegeben (der HTCU siegte mit 5:2. Anm. Red.). Es war eine starke Saison – und das zeichnet die beste Mannschaft aus. Jetzt liegt der Fokus aber auf dem Titelgewinn. Und das ich mit 21 Jahren zum ersten Mal Torschützenkönig bin, macht mich stolz, ist aber ein Verdienst der gesamten Mannschaft. Das alles bringt uns aber nichts, wenn wir nun im Halbfinale rausfliegen.

Spielen diese Erfolge denn am kommenden Wochenende eine Rolle?

Wir fahren gestärkt nach Krefeld, die zuletzt angeschlagenen Spieler werden wieder mit dabei sein. Aber es geht bei Null los. Alle vier Mannschaften die dabei sind, haben ihre Stärken, aber auch ihre Schwächen.

Ihr trefft im Halbfinale auf den Uhlenhorster HC aus Hamburg. Worauf bereitet ihr Euch vor?

In erster Linie schauen wir auf uns. Wenn wir in einen Flow kommen, dann gewinnen wir das Spiel. Wenn wir unser Potenzial nicht voll abrufen, dann wird es eng. Jeder Spieler muss alles dafür tun.

Die beste Offensive der Liga

Ihr habt in der regulären Saison 95 Tore geschossen. Oft heißt es, die Offensive gewinnt Spiele, die Defensive Titel. Wie siehst du das?

Genau so ist das. Wir müssen alle gemeinsam verteidigen. Das fängt bei uns Stürmern an. Wenn wir unseren Job gut machen, dann haben es die Mittelfeldspieler und Verteidiger einfacher. Bei unserer Qualität in der Offensive werden wir schon die nötigen Tore schießen.

Im vergangenen Jahr ward ihr in Krefeld erfolgreich. Ist es deshalb ein besonders gutes Gefühl, wieder dort zu spielen?

Vor allem ist es gut, dass wir am Freitag noch zu Hause schlafen können. Und natürlich erinnert man sich daran. Ich habe mir auch die Videos vom vergangenen Jahr noch einmal angeschaut, der Platz dort ist super und ich hoffe, dass wieder viele Uhlenhorster mit nach Krefeld fahren und uns als zwölfter Mann nach vorne peitschen.

© Stefan Rixecker

21 Jahre waren bis zum Sieg 2018 vergangenen. Nun seid ihr der Titelverteidiger. Was hat sich dadurch geändert?

Ehrlich gesagt habe ich mir über die 21 Jahre im Vorjahr vor dem Final Four gar keine Gedanken gemacht. Das ist mir erst im Nachhinein bewusst geworden. Wird sind wieder erfolgshungrig. Und ich würde nicht sagen, dass wir den Titel verteidigen wollen. Wir wollen den Titel wieder gewinnen.

Was steht bis zum Anpfiff am Samstag denn noch an?

Wir trainieren ganz normal, bereiten uns mit einer Videoanalyse auf den Gegner vor. Am Donnerstag können wir dann noch einmal in Krefeld trainieren und gehen abends gemeinsam essen.

„Jeder Spieler kennt seine Rolle im Team“

Nach dem Titel hat es einiger Veränderungen im Kader gegeben. Wie hat sich das auf die Mannschaft ausgewirkt?

In erster Linie haben die jungen Spieler mehr Verantwortung übernommen, trauen sich jetzt noch mehr zu. Tobias Matania hat Thilo als Kapitän beerbt und jeder Spieler ist sich seiner Rolle im Team bewusst.

Welchen Part übernimmt dabei das Trainerteam?

Omar Schlingemann und Johannes Schmitz passen super zur Mannschaft. Sie haben einen klaren Plan, den sie uns an die Hand geben, sind aber auch überragende Typen. Sie schaffen es, das Talent der jungen Spieler in Klasse umzuwandeln.

Zurück zum Finalwochenende. Was macht diese zwei Spiele so besonders?

Es sind do-or-die-Spiele. Wenn du verlierst, bist du raus. Wir müssen in hoffentlich zwei Spielen ans absolute Limit gehen.

Und wer schießt die entscheidenden Tore in den Spielen?

Das ist egal. Hauptsache, wir haben in Krefeld wieder als Mannschaft Erfolg.